Bäume statt Taxis: Europaplatz am Hauptbahnhof wird grün!

Berlin plant die Umgestaltung des Europaplatzes am Hauptbahnhof zu einer grünen Oase, um Verkehr und Umwelt zu verbessern.
Berlin plant die Umgestaltung des Europaplatzes am Hauptbahnhof zu einer grünen Oase, um Verkehr und Umwelt zu verbessern. (Symbolbild/NAG)

Bäume statt Taxis: Europaplatz am Hauptbahnhof wird grün!

Berlin, Deutschland - In den letzten Jahren hat sich im Verkehrsgeschehen rund um den Berliner Hauptbahnhof einiges getan. Im Jahr 2023 kündigte die Berliner Bauverwaltung an, den Europaplatz zu begrünen und mit einem sogenannten „Grünen Schirm“ aufzuwerten. Der Plan war es, die derzeit ungestaltete Asphaltfläche in eine einladende Grünfläche zu verwandeln und damit einen Beitrag zur Gestaltung einer lebendigen Stadt zu leisten. Doch die Umsetzung dieser Pläne geriet rasch ins Straucheln.

Ende 2023 wurde die Taxivorfahrt auf der Nordseite des Hauptbahnhofs überraschend und ohne Ankündigung gesperrt. Das kam für viele, insbesondere für die Taxiverbände, unerwartet, die mit Protesten und Demonstrationen auf den Umzug der Taxis auf die Südseite reagierten. Diese massiven Umstellungen führten dazu, dass Taxis und Mietwagen in der Invalidenstraße die Busspur blockierten. Die BVG konnte diese Haltestellen nicht mehr anfahren und drohte sogar, einige Buslinien zurückzuziehen. Mit einem Mal schien das Begrünungsprojekt vor dem Aus zu stehen, da sich das Chaos auf den Straßen ausbreitete.

Erneute Hoffnung für den Europaplatz

Um die Lage in der Invalidenstraße zu beruhigen, setzte die Verkehrsverwaltung schließlich eine neue Taxivorfahrt direkt vor dem Hauptbahnhof durch. Diese Entscheidung könnte dazu beitragen, dass die geplante Begrünung des Europaplatzes möglicherweise doch noch verwirklicht werden kann. Das lässt die Hoffnung steigen, dass der Platz nicht nur für die Passanten angenehmer wird, sondern auch als aufgewerteter urbaner Treffpunkt dienen kann.

Die Mobilität in Städten steht gegenwärtig mehr denn je im Fokus. Im Rahmen der Mobilitätswende, die verstärkt auf neue Konzepte und alternative Verkehrsmittel setzt, spielen Städte und Kommunen eine entscheidende Rolle. Dabei zielt man nicht auf Verzicht ab, sondern auf eine abwechslungsreiche Nutzung von Verkehrsangeboten. Auch am Hauptbahnhof kann die Neuordnung der Verkehrsströme einen Teil dazu beitragen, dass mehr Menschen auf Bus und Bahn umsteigen, anstatt ihr Auto für die meist kurzen Wege zu nutzen. Fast die Hälfte aller Fahrten der Deutschen werden mit dem Auto zurückgelegt. Ein deutliches Potenzial, um hier wirkungsvolle Verbesserungen zu erzielen!

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) unterstützt Projekte, die die nachhaltige Stadt- und Verkehrsplanung voranbringen, etwa mit der Innovationsinitiative mFUND. Die Arbeit im Rahmen solcher Initiativen zeigt, wie wichtig zuverlässige Daten zur Bewertung der Mobilität in Städten sind. Im Zuge solcher Projekte, wie etwa dem Entwicklungsprojekt TwinCity3D, sollen digitale Zwillinge von Städten helfen, die Planungsprozesse zu optimieren und die Luftqualität sowie Verkehrsströme besser zu überwachen.

Die kommenden Monate werden entscheidend sein. Wird die Begrünung des Europaplatzes Realität? Und kann der Hauptbahnhof zu einem Vorbild für eine moderne, grüne und mobile Stadt werden? Die Zeit wird es zeigen.

Für weitere Informationen zu den Entwicklungen rund um das Projekt, finden Sie mehr Details auf ARD Mediathek, Tagesspiegel und BMDV.

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OrtBerlin, Deutschland
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