Gedenken an die Pogromnacht: Veranstaltungen in Berlin am 9. November
Am 9. November 2025 gedenkt Berlin der Pogromnacht mit zahlreichen Veranstaltungen und Aufrufen gegen Rechtsextremismus.

Gedenken an die Pogromnacht: Veranstaltungen in Berlin am 9. November
Am heutigen 9. November 2025 wird in Deutschland der Pogromnacht von 1938 gedacht. Jährlich erinnern zahlreiche Veranstaltungen an die Gräueltaten, die damals begangen wurden. Wie berlin-gegen-nazis.de berichtet, finden auch in diesem Jahr in Berlin umfangreiche Gedenkveranstaltungen statt. In den letzten Tagen wurde bereits ein Gedenkmarsch durchgeführt, bei dem Schüler*innen des Walther-Rathenau-Gymnasiums, der Landespolizeiakademie und des Gottfried-Keller-Gymnasiums zum Gleis 17 marschierten, um an die Toten zu erinnern. Unterstützt von einem engagierten Publikum, fand die Abschlusskundgebung am Bahnhof Grunewald statt.
Die zentrale Veranstaltung heute Abend beginnt um 19 Uhr im Gemeindehaus der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, wo die Namen von 55.696 ermordeten Berliner Jüdinnen und Juden verlesen werden. Über den Tag verteilt werden in ganz Berlin weitere Gedenkveranstaltungen und Aktivitäten angeboten, um an die dunkle Geschichte zu erinnern und der Opfer zu gedenken.
Vielfältige Erinnerungsaktivitäten in Berlin
In den verschiedenen Bezirken Berlins sind zahlreiche Veranstaltungen geplant. So startet im Friedrichshain-Kreuzberg um 11 Uhr eine öffentliche Führung im Jüdischen Museum, während am Nachmittag eine Stolpersteinwanderung und eine Gedenkveranstaltung mit Musik und Redebeiträgen auf der Karl-Marx-Allee stattfinden. In Pankow wird um 10 Uhr eine Gedenkveranstaltung auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee abgehalten.
Die schockierenden Ereignisse der Pogromnacht sind ein wichtiger Teil der deutschen Geschichte und dienen als Mahnung für das Hier und Jetzt. Bereits am 8. November fanden in verschiedenen Stadtteilen Veranstaltungen statt, um dieser Thematik einen Raum zu geben. In Potsdam beispielsweise wurde eine 24-Stunden-Lesung der Namen von Opfern der Shoa organisiert. Die Mobilen Beratungen gegen Rechtsextremismus empfehlen zur Sicherheit, stets aufmerksam zu sein, da Störungen der Veranstaltungen nicht ausgeschlossen sind.
Erbe des Filmemachers Lee Tamahori
Während in Berlin des Gedenkens gedacht wird, verlor die Filmwelt einen ihrer bemerkenswertesten Regisseure: Lee Tamahori ist im Alter von 75 Jahren verstorben. Wie hollywoodreporter.com berichtet, starb Tamahori nach einem langen Kampf gegen Parkinson im Kreise seiner Familie. Sein Erbe wird durch Werke wie „Once Were Warriors“ unvergessen bleiben, der im Jahr 1994 auf dem Filmfestival in Cannes gefeiert wurde und als Schock für viele Zuschauer galt.
Tamahori begann seine Karriere als kommerzieller Künstler und Fotograf, bevor er sich den Filmproduktionen widmete. Sein Einfluss in Hollywood war unübersehbar, mit bekannten Filmen wie „Die Another Day“ und „Next“. Während seines Schaffens hat er stets auch seine Maori-Wurzeln in den Mittelpunkt gestellt, zuletzt in „The Convert“ aus dem Jahr 2023. Seine Familie erklärte, dass Tamahoris Einsatz für Maori-Talente in der Filmindustrie bis heute nachhallt.
Die Gedenkveranstaltungen in Berlin und der Verlust eines kreativen Talents wie Lee Tamahori verdeutlichen: Erinnerung und der respektvolle Umgang mit Vergangenheit sind von essenzieller Bedeutung. Es liegt in unserer Verantwortung, den Dialog über diese Themen aufrechtzuerhalten und die Lehren unserer Geschichte nicht zu vergessen.