Przewalski-Pferde erobern kasachische Steppe: Ein neuer Hoffnungsschimmer!

Przewalski-Pferde erobern kasachische Steppe: Ein neuer Hoffnungsschimmer!
Am 17. Juni 2025 wurden vier Przewalski-Pferde, die vor einem Jahr aus Berlin nach Kasachstan gebracht wurden, in die kasachische Steppe freigelassen. Dieser Schritt markiert einen bedeutenden Moment in der Rückführung der Art, die fast vollständig aus der Wildnis verschwunden war. Wie tagesschau.de berichtet, erlebten die Tiere eine intensive Eingewöhnungsphase in einem 50 Hektar großen Gehege, in dem sie sich an die extremen klimatischen Bedingungen, von Hitze bis Kälte, gewöhnen konnten.
Die verantwortliche Tierärztin, Julia Bohner, sorgte nicht nur für die medizinische Betreuung, sondern führte auch die Besenderung der Pferde durch, damit ihre Bewegungen im neuen Lebensraum verfolgt werden können. Diese Maßnahme ist besonders wichtig, um das Verhalten der Tiere in der Wildnis besser zu verstehen. Die freigelassenen Tiere haben sich schnell angepasst und gelernt, unter Schnee nach Futter zu graben sowie ihren Wasserbedarf zu decken.
Ein nachhaltiges Projekt
Das Ziel dieser Rückführung ist die Gründung einer neuen Population von Przewalski-Pferden im Naturschutzgebiet Altyn-Dala. Noch vor wenigen Jahrzehnten galt die Art in der freien Natur als ausgestorben, nach dem sie in den 1960er Jahren nicht mehr gesichtet wurde. Wie zdf.de berichtet, wird die Rückkehr dieser robusten Tiere, die eine Schulterhöhe von 1,3 bis 1,5 Metern erreichen, als entscheidend für die ökologische Stabilität der Region angesehen. Sie können dabei helfen, das Grassteppenland zu pflegen und sogar Brände zu verhindern.
Die ersten vier Tiere, die freigelassen wurden, bestanden aus einem Hengst aus Prag und drei Stuten aus dem Tierpark Berlin. Dies ist der Grundstein für die Wiederansiedlung, da in den nächsten fünf Jahren mindestens 40 weitere Tiere nach Kasachstan gebracht werden sollen. Weitere Auswilderungen sind bereits in der Planung, denn die bisherigen Ergebnisse haben gezeigt, dass die Bedingungen in der Altyn-Dala-Steppe jetzt deutlich besser sind als in der Vergangenheit.
Zusammenarbeit für den Artenschutz
Die Kooperation verschiedener Zoos spielte eine zentrale Rolle in diesem Projekt. Der Prager Zoo und andere Einrichtungen kamen zusammen, um die Rückführung der Przewalski-Pferde zu realisieren. Der Zoodirektor von Prag, Miroslav Bobek, sah in der Ankunft der Tiere einen „historischen Augenblick“. In der Kleine Zeitung wird zudem erwähnt, dass der Transport der Tiere, der über mehr als 4.000 Kilometer führte, wegen der Vielzahl an Herausforderungen als risikobehaftet eingestuft wurde.
Die neue Herde wird die ersten Wintermonate in einem Auswilderungszentrum verbringen, bevor sie endgültig in die Steppe entlassen wird. Damit wird nicht nur die Lebensweise der Przewalski-Pferde geschützt, sondern auch das fragile Ökosystem der Steppe unterstützt, indem Futterpflanzen freigelegt und Samen verteilt werden.
Insgesamt zeigt dieses Projekt, wie wichtig Zusammenarbeit und innovative Ansätze im Artenschutz sind. Der Erfolg der ersten freigelassenen Tiere könnte der Startschuss für eine positive Entwicklung des Przewalski-Pferdes in der freien Natur sein – und die Hoffnung auf eine gesunde und vielfältige Steppe in Kasachstan mit sich bringen.