Razzia in Friedrichshain: Polizei stürmt besetztes Haus in Rigaer Straße

Razzia in Friedrichshain: Polizei stürmt besetztes Haus in Rigaer Straße
In Berlin geht’s derzeit ganz schön heiß her! Die Polizei hat am Donnerstagmorgen eine umfassende Razzia im besetzten Wohnhaus in der Rigaer Straße 94, im Bezirk Friedrichshain, durchgeführt. [Bild] berichtet von einer Mobilisierung von rund 700 Beamten, verteilt auf unterschiedliche Einsatzgruppen. Sie wollten die aktuellen Bewohner des Hauses identifizieren und hatten zuvor Durchsuchungsbeschlüsse vom Amtsgericht Tiergarten erwirkt.
Was steckt hinter diesem großen Polizeieinsatz? Das Haus gilt als einer der letzten Hotspots für die gewaltbereite linksextremistische Szene in Berlin, so [Tagesspiegel]. Der Eigentümer des Gebäudes hat schon mehrere Räumungsklagen eingereicht, da er versucht, die Bewohner, viele von ihnen ohne Mietverträge, aus dem Haus zu bekommen. Seit Jahren zieht sich ein Rechtsstreit zwischen dem Eigentümer und den Bewohnern hin, wobei frühere gerichtliche Entscheidungen nicht unbedingt zu Gunsten des Eigentümers ausgefallen sind.
Der Ablauf der Razzia
Bei der Razzia kamen unter anderem Ramme und Sägen zum Einsatz, da niemand freiwillig öffnete. Ingesamt wurden 12 Wohnungen durchsucht und 15 Personen angetroffen – darunter auch ein Hund. Interessanterweise waren die Bewohner von dem Geschehen überrascht und leisteten keinen Widerstand, wie [Tagesspiegel] festhält. Zur Absicherung waren nicht nur die Beamten im Einsatz, sondern auch Sicherheitskräfte beim Landgericht und den Büros der Eigentümerfirma, um mögliche spontanen Proteste oder Gewaltausbrüche im Vorfeld zu minimieren.
Ein Blick ins Innere des Hauses zeigt, dass einige Bewohner tatsächlich über Mietverträge verfügen, während andere in einem Verein organisiert sind. Diese gemeinschaftlichen Strukturen haben es der Polizei in der Vergangenheit oft erschwert, Zutritt zu erlangen. Anwohner, die den Polizeieinsatz mit gelassener Miene beobachteten, berichten von einem ruhigen Morgen, ohne nennenswerte Vorfälle auf der Straße.
Die Reaktionen
Es bleibt abzuwarten, was nun aus den Räumungsplänen des Eigentümers wird und ob es zu weiteren Auseinandersetzungen kommt. Die Sicherheitsbehörden sind auf alle Eventualitäten vorbereitet, zumal sich im Kiez eine angespannte Stimmung breitmacht, die durch die Razzia weiter angeheizt werden könnte. Die nächste Gerichtsverhandlung zu den Räumungen steht bereits im September an, was zusätzlich zur Unsicherheit beiträgt.
Die Geschehnisse in der Rigaer Straße 94 verdeutlichen, dass die Auseinandersetzungen um Wohnraum und Besetzungen in Städten wie Berlin nach wie vor hoch im Kurs sind. Die skurrile Mischung aus Rechtsstreit und besetztem Lebensraum bietet reichlich Stoff für weitere Schlagzeilen und Diskussionen. Man darf gespannt sein, wie sich die Situation entwickeln wird und was sie für die lokale Nachbarschaft bedeutet.