Wismar im Optiker-Rausch: Neue Läden erobern die Innenstadt!

Wismar im Optiker-Rausch: Neue Läden erobern die Innenstadt!

Wismar, Deutschland - In der charmanten Hansestadt Wismar, die etwa 44.000 Einwohner zählt, eröffneten in diesem Jahr gleich drei neue Optikerketten Filialen, die das Einkaufsangebot bereichern. Diese Expansion wirft die Frage auf: Ist der Markt in Wismar bereits gesättigt? Carsten Oettle, der Leiter von „eyes + more“, hat jedenfalls große Pläne, denn er kündigte an, in den kommenden vier Jahren 150 neue Läden in Europa zu eröffnen. Auch das neue Geschäft von „pro optik“ in der Krämerstraße ist ein Zeichen für das Wachstum in der Branche.

Mit Apollo-Optik, das sich im Einkaufszentrum Drewespark niedergelassen hat, wird die Konkurrenz um Kunden im Bereich der Sehhilfen intensiver. Kleinere, inhabergeführte Läden zeigen sich jedoch optimistisch. So hat Jan-Pieter Friedrich das Geschäft seiner Mutter übernommen und in der Nähe von Ratzeburg ein weiteres Geschäft eröffnet. Maren Minks, die seit September 2024 die Leitung von Biedermann Optik übernommen hat, bietet dort spezielle Messungen wie das Augenhintergrund-Screening und die Augendruckmessung an.

Besondere Dienstleistungen in kleinen Geschäften

Inhabergeführte Optiker, wie die Brüder Jens und Lutz Frank von Brillen-Frank, konzentrieren sich stark auf Sehschwächen und die Anpassung von Kontaktlinsen. Diese persönlichen Ansätze und das Angebot an exklusiven Brillenfassungen sowie innovative Technologien – etwa die VR-Brille zur Vermessung von Gleitsichtbrillen – heben diese Augenoptiker von den großen Ketten ab. Gerade diese individuellen Dienstleistungen machen die kleinen Läden für viele Kunden attraktiv. Währenddessen planen einige Läden, wie der von Rupert Naumann, der am 30. November schließen wird, keinen Nachfolger.

Marktentwicklung und Trends

Die Augenoptikbranche in Deutschland zeigt sich robust, wie der neue Branchenreport von SPECTARIS und dem Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) belegt. Trotz eines eingetrübten Konsumklimas konnte im Jahr 2023 ein Umsatzwachstum von 1,1 % verzeichnet werden, was einen Gesamtumsatz von etwa 6,8 Milliarden Euro bedeutet und das Niveau von 2019 um 4 % übertrifft. Der demografische Wandel und ein wachsendes Bewusstsein für Augengesundheit sorgen für eine beständige Nachfrage, obwohl viele Menschen, insbesondere in wirtschaftlich angespannten Zeiten, beim Kauf neuer oder Zweitbrillen zurückhaltender sind.

Aktuell tragen fast zwei Drittel der Deutschen eine Brille, ein Signal für das anhaltende Wachstumspotenzial in diesem Sektor. Der Marktanteil von Online-Handel bleibt bescheiden, stationäre Fachgeschäfte sind nach wie vor unverzichtbar. Wismar bietet mit seinen sechs inhabergeführten und fünf großen Ketten eine abwechslungsreiche Einkaufslandschaft im Bereich der Augenoptik. Auch wenn unklar bleibt, ob langfristig die großen Ketten oder die individuellen Läden die Nase vorn haben werden, so ist die Herausforderung, sich gegen die Konkurrenz, die sowohl große Ketten als auch kleine Läden bietet, für alle Akteure gewaltig.

Am Ende bleibt abzuwarten, wie sich der Markt entwickeln wird. Eines steht fest: In Wismar ist das Geschäft mit Brillen und Kontaktlinsen lebendig und bietet den Bürgern eine vielschichtige Auswahl.