Ärger am Hafen: Schwerins Tourismus-Strategie steht auf der Kippe!

Ärger am Hafen: Schwerins Tourismus-Strategie steht auf der Kippe!
Schwerin, Deutschland - Ein Jahr nach der Eröffnung des neuen Hafens auf Kaninchenwerder müssen die Verantwortlichen in Schwerin die bittere Realität erkennen: Der erhoffte Ansturm von Ausflüglern bleibt bislang aus. Der Hafen, ein teures Projekt der Stadt, hat an Beliebtheit nicht gewonnen. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hatte diese Anlage mit 42 Liegeplätzen feierlich eröffnet, doch die Realität sieht anders aus. Bootsbesitzer melden Havarien, vor allem in der südlichen Einfahrt, wo statt der angegebenen 1,60 Meter nur 70 bis 80 Zentimeter Wassertiefe vorherrschen. Inselpächter Rüdiger Kopplin fordert nun, dass die Stadt die Gefahrenstellen zügig beseitigt, während er in einem Rechtsstreit mit der Stadt steckt, der ihn stark belastet.
Der derzeitige Streit zwischen Kopplin und der Stadt zeigt sich auch in der Gastronomie auf der Insel. Trotz 27 Interessenten, die sich bei einer Ausschreibung für ein neues Nutzungskonzept beworben haben, läuft der Betrieb im denkmalgeschützten Gasthaus nicht rund. Der Stadt fehlen dazu noch wichtige Voraussetzungen, wie die Wiederherstellung der Seeterrasse, die aus Sicherheitsgründen gesperrt ist. In den Ausbau des Hafens wurden insgesamt 4,2 Millionen Euro investiert, aber das Gasthaus bleibt geschlossen – ein echtes Jammerbild für die Tourismussaison.
Hoffnung auf Tourismusschub
Die Lage könnte sich jedoch bald ändern. Schwerin wurde vor weniger als einem Jahr als Unesco-Weltkulturerbe anerkannt. Obwohl die Besucherzahlen bisher hinter den Erwartungen zurückbleiben, gibt es einen Lichtblick: Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) räumt ein, dass die Stadt auf ein deutlicheres Interesse durch die zentrale Einheitsfeier am 3. Oktober 2024 hofft. Der Tourismus zielt darauf ab, die Zahl der Übernachtungen und Tagesgäste vor allem in der Nebensaison zu steigern, und laut Zeit.de gab es bereits einen bemerkenswerten Anstieg im Jahr 2024 mit einem Besucherplus von bis zu 35 % in Museen und Gästeführungen.
Um die Attraktivität der Region zu steigern, sind auch neue Hotelprojekte in Planung. Obwohl konkrete Eröffnungsdaten fehlen, wird von einer Erweiterung um etwa 450 bis 500 Betten ausgegangen. Die Stadt versucht also, das Potenzial des Welterbes besser auszuschöpfen.
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Ort | Schwerin, Deutschland |
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