Rentenreform in Deutschland: Steht das Rentenalter vor einer Erhöhung auf 70?

Rentenreform in Deutschland: Steht das Rentenalter vor einer Erhöhung auf 70?
Am heutigen Tag, dem 24. August 2025, sorgt ein brisantes Thema für hitzige Diskussionen in Deutschland: die mögliche Anhebung des Rentenalters auf 70 Jahre. Pascal Redig, Vorsitzender der Jugendgruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, hat diesen Vorschlag ins Spiel gebracht. Der Grund? Eine gerechtere Verteilung der finanziellen Lasten zwischen den Generationen. Momentan liegt das Rentenalter in Deutschland bei 67 Jahren, mit der Option auf eine vorzeitige Rente ab 63 Jahren, wenn mindestens 35 Jahre Dienstzeit geleistet wurden. Diese vorzeitige Rente ist allerdings mit Kürzungen verbunden, was Redig dazu bringt, die aktuelle Regelung zu hinterfragen und eine Abschaffung einzufordern, um die Attraktivität vorzeitiger Renten zu verringern.
In Bezug auf zukünftige Änderungen betont Redig, dass die Anhebung des Rentenalters schrittweise und parallel zu einer steigenden Lebenserwartung erfolgen soll. Dabei fordert er eine langsame Erhöhung der Renten, gekoppelt an die Inflationsrate, nicht an Löhne. Dies sei notwendig, um große Rentenerhöhungen, wie sie in der Vergangenheit stattfanden, zu vermeiden, ohne das Rentensystem zu gefährden. Schließlich sei das deutsche Rentensystem auf sozialer Solidarität aufgebaut, bei dem die Rente sich nach der Dienstzeit und dem Lohnniveau richtet. Privatvorsorge sowie die gesetzliche Krankenversicherung könnten kombiniert werden, um die finanzielle Grundlage im Alter zu sichern.
Rentenpaket 2025 zur Sicherung der Altersvorsorge
Parallel zu diesen Vorschlägen hat das Bundeskabinett unter der Leitung von Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas das Rentenpaket 2025 beschlossen. Dieses Paket sendet eine klare Botschaft an alle Generationen: „Die Rente bleibt stabil und gerecht.” Ein Kernpunkt des Gesetzentwurfs ist die Verlängerung der Haltelinie für das Rentenniveau bis 2031. Dies bedeutet konkret, dass das Rentenniveau bis 2031 stabil bei 48 Prozent gehalten werden soll, was für viele Menschen im Alter von entscheidender Bedeutung ist, da die gesetzliche Rente oft das Haupteinkommen darstellt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die vollumfängliche Umsetzung der Mütterrente III, die eine bestehende Gerechtigkeitslücke schließt, indem für vor 1992 geborene Kinder drei Jahre Kindererziehungszeit anerkannt werden. Diese Maßnahme trägt nicht nur zur Stabilität des Rentensystems bei, sondern auch zur Gleichstellung, was in einer sich wandelnden Gesellschaft von grundlegender Bedeutung ist. Zudem wird die Rückkehr zu Arbeitgebern für Menschen, die die Regelaltersgrenze erreicht haben, erleichtert, sodass sie freiwillig weiterarbeiten können.
Die nächsten Schritte und deren Bedeutung
Die Umsetzung dieser Maßnahmen soll nach dem Willen des Bundeskabinetts bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Die Mütterrente III ist für den 1. Januar 2027 geplant, mit der Möglichkeit rückwirkender Auszahlungen. Die Finanzierung dieser zusätzlichen Leistungen beträgt rund fünf Milliarden Euro pro Jahr, die aus Steuermitteln aufgebracht werden sollen. Auch die Anhebung der Untergrenze der Nachhaltigkeitsrücklage von 0,2 auf 0,3 Monatsausgaben spielt eine Rolle, um zukünftige Rentenanpassungen zu sichern. Der Nachhaltigkeitsfaktor in der Rentenanpassungsformel wird bis 2031 ausgesetzt, was zu höheren Rentenanpassungen führt.
All diese Maßnahmen zusammen sollen das Vertrauen in die Stabilität und Leistungsfähigkeit der gesetzlichen Rentenversicherung nach 2031 stärken. Es bleibt abzuwarten, wie die politischen Debatten über die Rentenreform verlaufen werden und welchen Einfluss diese Vorschläge auf die Lebensrealitäten der Menschen in Deutschland haben werden. Die kommenden Monate versprechen spannend zu werden, sowohl in Bezug auf die Rentenpolitik als auch in der Diskussion über die Anhebung des Rentenalters.