Agrarminister Schulze kündigt Entlastung für Landwirte in Sachsen-Anhalt an

Agrarminister Schulze kündigt Entlastung für Landwirte in Sachsen-Anhalt an
Bernburg, Sachsen-Anhalt, Deutschland - Bei einem Verbändegespräch in Bernburg hat Landwirtschaftsminister Sven Schulze kräftig die Werbetrommel für weniger Bürokratie in der Landwirtschaft gerührt. Über 100 Teilnehmer waren zusammengekommen, um über aktuelle Herausforderungen zu diskutieren und Lösungen zu finden. Das Hauptanliegen: Landwirte sollen erneut mehr Zeit auf dem Feld und weniger mit Papierkram verbringen. Dieses Ziel verfolgt nicht nur Sachsen-Anhalt, sondern auch die EU und weitere Bundesländer.Mwl.sachsen-anhalt.de berichtet, dass es bereits ein umfassendes Vereinfachungspaket zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) gibt, das seit Mai auf EU-Ebene steht. Dieses Paket soll insbesondere kleinen Betrieben den Alltag erleichtern und den Verwaltungsaufwand auf ein Minimum reduzieren.
Im Rahmen eines Treffen der Länderagrarministerinnen und -minister in Erfurt wurde eine Prioritätenliste zum Abbau von Bürokratie beschlossen. Dabei wurden insgesamt 194 Vorschläge dem Bundesminister Cem Özdemir vorgelegt, die im Zuge der Agrarministerkonferenz behandelt werden sollen. Özdemir hat auch versichert, dass er die Zusammenarbeit mit den Bundesländern sucht. Er plant, bis Ostern eine erste Bewertung dieser Vorschläge zu präsentieren und hofft, bis zur Jahresmitte erste Erfolge beim Bürokratieabbau zu verzeichnen.Agrarheute.com hat über den Fortschritt berichtet.
Entlastung und innovative Ansätze
Sachsen-Anhalt hat sich besonders engagiert und eine Arbeitsgruppe gegründet, die seit Mai an verschiedenen Entlastungsschritten arbeitet. Ziel ist es, die Effektivität der Kontrollen zu erhöhen und gleichzeitig die Belastungen der Betriebe zu senken. Ein wesentliches Element dieser Maßnahmen ist die Nutzung vorhandener Daten zur Durchführung von Kontrollen im Büro, sodass Behörden weniger Prüfungen vor Ort durchführen müssen.Mwl.sachsen-anhalt.de nennt hier auch die Zusammenlegung von Kontrollen, etwa in den Bereichen Düngung und Pflanzenschutz, sowie die Reduzierung der Kontrollquote im Düngerecht von 3-5 % auf nur noch 1 %.
Mit Blick auf die Digitalisierung können Landwirte ab 2026 auf kostenfreie digitale Tools wie das Pflanzenschutzportal „ISIP“ zugreifen, was ebenfalls eine Erleichterung darstellt. Zudem hat Sachsen-Anhalt unbürokratische Lösungen wie Frosthilfen für betroffene Landwirte schnell umgesetzt und die Praktikumsprämie auf grüne Berufe sowie Tierarztpraxen ausgeweitet. Unterstützung für Schaf- und Ziegenhalter zur Abfederung gestiegener Kosten ist ein weiteres Beispiel für die proaktive Haltung des Bundeslandes.Agrarheute.com hebt auch die Bedeutung dieser Maßnahmen hervor.
Ein Blick auf die EU-Ebene
Auf EU-Ebene hat Ursula von der Leyen kürzlich Pläne zur Bürokratiereduktion vorgestellt. Die EU-Kommission hat sich verpflichtet, bis Juli 2025 Anpassungen der GAP vorzunehmen, um die administrative Last für Betriebe zu verringern. Ein Omnibusverfahren soll zahlreiche EU-Gesetze ändern und bestehenden Anforderungen an kleine und mittelständische Unternehmen den Rücken stärken.Agrarwelt.com berichtete zudem von den Plänen, die Beratungen über biotechnologische Züchtungsverfahren bis 2025 abzuschließen und dabei den Fokus auf die Vereinfachung der Regelungen zu legen.
Zusammengefasst wird deutlich, dass sowohl auf Bundes- als auch auf EU-Ebene ein starkes Bestreben besteht, die Landwirtschaft von überflüssigem Bürokratieballast zu befreien. Mit den geplanten Maßnahmen und dem gemeinsamen Engagement wollen die Verantwortlichen die Landwirte nachhaltig unterstützen und die Wettbewerbsfähigkeit der Branche stärken. Während an vielen Fronten Fortschritte erzielt werden, bleibt abzuwarten, wie rasch und effektiv diese Maßnahmen in der Praxis umgesetzt werden können.
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Ort | Bernburg, Sachsen-Anhalt, Deutschland |
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