Tote Tiere im Harz: Wissenschaftler enthüllen das Geheimnis des Aas!

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Wanderer im Harz entdecken tote Wildtiere im Rahmen des „Aasprojekts“ zur Erforschung des Ökosystems und seiner Bedeutung.

Wanderer im Harz entdecken tote Wildtiere im Rahmen des „Aasprojekts“ zur Erforschung des Ökosystems und seiner Bedeutung.
Wanderer im Harz entdecken tote Wildtiere im Rahmen des „Aasprojekts“ zur Erforschung des Ökosystems und seiner Bedeutung.

Tote Tiere im Harz: Wissenschaftler enthüllen das Geheimnis des Aas!

Im malerischen Harz, wo Wanderer auf der Suche nach Erholung in die Natur eintauchen, hat sich in den letzten Jahren ein ungewöhnliches und zugleich lehrreiches Projekt entwickelt. Im Rahmen des bundesweiten „Aasprojekts“ werden gezielt tote Wildtiere im Nationalpark Harz ausgelegt, um die Rolle von Aas im Ökosystem zu erforschen. Nationalpark-Wissenschaftler Andreas Marten leitet dieses spannende Vorhaben, das seit über drei Jahren läuft. Laut news38.de wurden bis Ende Oktober 2023 bereits 43 Kadaver – überwiegend von Rehen, Rothirschen und Wildschweinen – auf die Erde gebettet, zumeist durch Verkehrsunfälle ums Leben gekommen.

Die ausgelegten Kadaver sind mehr als nur eine traurige Fußnote; sie sind ein Lebensspender für viele andere Tierarten. Während der Zersetzungsprozess in vollem Gange ist, werden die Stellen mit Wildkameras überwacht. Über 250.000 Fotos und rund 12.000 Videoaufnahmen dokumentieren, wie verschiedene Tierarten, darunter auch Aasfresser wie Luchse, Füchse und Wölfe, auf die toten Tiere reagieren. Damit wird nicht nur das Verhalten dieser Tiere festgehalten, sondern auch wichtige Erkenntnisse über die Biodiversität im Harz gesammelt.

Wichtige Erkenntnisse für den Naturschutz

Die toten Tiere sind entscheidend für das Ökosystem Harz, da sie wertvolle Nährstoffe liefern und zahlreichen Tier- sowie Insektenarten Nahrung bieten. Dies zeigt, wie wichtig es ist, auch vermeintlich „tote“ Elemente einer Landschaft in den Naturschutz einzubeziehen. Besonders Raubtiere wie Luchse und Wölfe spielen eine zentrale Rolle, indem sie nicht nur als Aasfresser zur Artenvielfalt beitragen, sondern auch dazu, das ökologische Gleichgewicht aufrechtzuerhalten.

Ein bedeutendes Ziel dieses Projektes ist es, Handlungsempfehlungen für den Umgang mit toten Tieren im Straßenverkehr abzuleiten. Das Wissen über die Natur lässt sich nicht nur auf den ersten Blick erkennen: Durch die Forschung sollen bessere Strategien entwickelt werden, wie Menschen und Wildtiere im Straßenverkehr geschützt werden können.

Einsätze und Herausforderungen

Ein weiteres interessantes Detail dieses Projekts ist, dass die Kadaver an einem Pflock befestigt werden. Dies geschieht, um größere Aasfresser davon abzuhalten, die Tiere fortzuschleppen und um so die genauen Zersetzungsprozesse zu beobachten. Im Sommer kommt noch ein zusätzliches Verfahren hinzu: Insektenfallen und Abstriche von Bakterien und Pilzen werden an den Auslegestellen angebracht, um ein umfassenderes Bild der biologischen Abläufe zu erhalten.

In Zeiten, in denen der Lebensraum vieler Tiere zunehmend eingeschränkt wird, zeigt das Aasprojekt im Nationalpark Harz, wie wichtig Forschung und Naturschutz sind. Es macht deutlich, dass auch die traurigen Aspekte des Lebens – nämlich der Tod – eine wertvolle Rolle im großen Ganzen der Natur spielen. Während die Wanderer den Harz in seiner vollen Pracht genießen, arbeiten die Wissenschaftler im Hintergrund stetig daran, unser Verständnis für die komplexen Zusammenhänge in der Natur zu erweitern. Ein gelungenes Beispiel für Wissenschaft, die direkt beim Menschen ankommt und zur Wertschätzung der Natur beiträgt.