Asylzahlen in der Oberlausitz: Ein Rückgang mit Konsequenzen!

Der Artikel beleuchtet den Rückgang der Asylbewerber in Bautzen und Görlitz, die politischen Reaktionen und zukünftige Pläne bis Juni 2025.
Der Artikel beleuchtet den Rückgang der Asylbewerber in Bautzen und Görlitz, die politischen Reaktionen und zukünftige Pläne bis Juni 2025. (Symbolbild/NAG)

Asylzahlen in der Oberlausitz: Ein Rückgang mit Konsequenzen!

Bautzen, Deutschland - Was geht momentan in der Oberlausitz? In den letzten Monaten hat sich die Situation rund um Asylbewerber in Sachsen, und insbesondere in den Landkreisen Bautzen und Görlitz, entscheidend verändert. Die Zahlen zeigen einen klaren Rückgang der ankommenden Asylbewerber, was die Landesdirektion Sachsen (LDS) auch bestätigt. Dies ist ein Ergebnis der ab Oktober 2023 eingeführten Grenzkontrollen in Deutschland, die an vielen Stellen spürbare Auswirkungen hinterlassen haben. Laut Sächsische.de lebten im Januar 2025 noch 2.382 Asylbewerber in den sächsischen Aufnahmeeinrichtungen, während es derzeit nur noch 1.957 sind.

Der Rückgang zeigt sich auch in konkreten Zahlen für die einzelnen Landkreise: Ende Mai 2025 lebten im Landkreis Bautzen 1.368 Asylbewerber und geduldete Personen, während es im Landkreis Görlitz 1.356 waren. Diese Werte sind jeweils niedriger als zu Jahresbeginn. Für den Monat Juni sind keine neuen Zuweisungen in beiden Landkreisen geplant. Ein wesentlicher Grund für den Rückgang sind die Anerkennungen von Asylanträgen, die dazu führen, dass Personen aus der Statistik ausscheiden, während zudem 74 syrische Asylbewerber im Dezember 2024 die Region verlassen haben.

Unterbringungssituation

Wie sieht es aktuell mit der Unterbringung der Asylbewerber aus? Diese werden größtenteils in Gemeinschaftsunterkünften und dezentral in Wohnungen untergebracht. In beiden Landkreisen stehen mehrere Hundert Plätze leer, was bedeutet, dass es tatsächlich Raum gibt. Allerdings hat der Landkreis Bautzen bereits das Asylheim in Niedergurig geschlossen und plant, das Spreehotel im Herbst 2025 aufzulösen. Auch die Gemeinschaftsunterkunft Boxberg im Landkreis Görlitz soll im April/Mai 2026 geschlossen und verkauft werden. Ein weiteres Asylheim in Wehrsdorf wurde bereits aus hygienischen Gründen geschlossen.

Die Gründe für diese Schließungen sind unübersehbar: Der Landkreis Görlitz plant keine Erweiterung der Plätze in der Asylunterkunft in Niesky, da der rückläufige Trend der Asylbewerberzahlen sich stabilisiert hat. Ein deutlicher Rückgang in der dezentralen Unterbringungsquote in Sachsen ist ebenfalls festzustellen, in Bautzen beträgt dieser nur 20,17%, was der Schlusslichtplatz in Sachsen bedeutet, während der Erzgebirgskreis noch als Lichtblick gilt, wie die Informationen des Sächsischen Flüchtlingsrats zeigen.

Politische Haltungen und Perspektiven

Politisch gibt es ebenfalls unterschiedliche Ansichten zur zukünftigen Handhabung des Asylthemas. Die CDU im Landkreis Görlitz fordert eine gleichmäßige Verteilung der Asylbewerber und eine Unterstützung für deren Integration in den Arbeitsmarkt, während die Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) schnellere Integrationsmaßnahmen und eine Begrenzung der Unterbringungszahlen auf ein Prozent der Gesamtbevölkerung anstrebt. Die Grünen setzen auf die Unterstützung des Unterbringungskonzepts mit einem Fokus auf Integration, während die FDP eine dezentrale Unterbringung und zügige Abschiebungen abgelehnter Asylbewerber fordert. Hingegen möchte die AfD die zentrale Unterbringung wieder einführen und fordert Arbeitsleistungen von Asylbewerbern als Gegenleistung. Die Linke hingegen sieht in den niedrigen Asylbewerberzahlen eine Chance für Integration und plädiert für Sprachlernprogramme.

Für diejenigen, die die Zahlen und Statistiken im Hintergrund verfolgen wollen, verzeichnet das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) einige interessante Trends. Während im ersten Quartal 2024 die Abschiebungen wieder angestiegen sind, muss auch auf die soziale Situation der Asylbewerber geachtet werden: 2023 wurden 8 dokumentierte Suizide unter Geflüchteten verzeichnet, was alarmierend ist und auf die drängenden Herausforderungen hinweist, vor denen viele dieser Menschen stehen.

Details
OrtBautzen, Deutschland
Quellen