CSD in Bautzen: Tausende feiern Vielfalt, trotz rechter Provokationen!

CSD in Bautzen: Tausende feiern Vielfalt, trotz rechter Provokationen!
Am 11. August 2025 fand in Bautzen der Christopher Street Day (CSD) statt, an dem tausende Menschen teilnahmen und ein starkes Zeichen gegen rechtsextreme Störungen setzten. Jonas Löschau, ein 25-jähriger Sprecher des CSD, zog in einem auffälligen alabasterweißen Jumpsuit mit Paillettenstickerei durch die Fußgängerzone und erhielt bekanntermaßen nicht nur freundliche Blicke. Trotz dieser teils verächtlichen Reaktionen bleibt Löschau optimistisch. „Ich glaube, dass der CSD dieses Jahr anders verlaufen wird“, betont er, während er auf die sichereren Rahmenbedingungen hinweist, die nach den Vorfällen des vergangenen Jahres geschaffen wurden.
Im Vorjahr hatten rund 700 Rechtsextreme versucht, den CSD zu stören, was nicht nur für die Teilnehmer traumatische Folgen hatte, sondern auch ein symbolisches Bild für die Queerfeindlichkeit in Deutschland zeichnete. Die Sicherheitsbehörden reagierten und schränkten die Versammlungsfreiheit für diese Gruppen ein, um eine Wiederholung der Vorfälle zu verhindern. Diese Maßnahme scheint Wirkung gezeigt zu haben: Die Polizei erwartete 2000 Teilnehmer, während die Veranstalter sogar mit mehr als 4000 Besucherinnen und Besuchern rechneten und damit das Engagement in der Gemeinschaft unterstreichen.
Sicherheitsvorkehrungen und Stimmung
Ein massives Aufgebot von Polizisten sorgte dafür, dass die CSD-Teilnehmer und die rund 300 Gegendemonstranten, angeführt von Dan-Odin Wölfer, voneinander getrennt blieben. Wölfer und seine Anhänger trugen provokante Shirts und skandierten Parolen, die gegen den CSD gerichtet waren. Dank einer Pufferzone, unterstützt von Antifaschisten, blieb es an diesem Tag jedoch weitgehend friedlich. Die Eröffnung des CSD fand in einem festlichen Rahmen statt, unter anderem mit der Ansprache der Queerbeauftragten der Bundesregierung und des Oberbürgermeisters von Bautzen. Diese prominente Unterstützung ließ die positive Stimmung unter den Teilnehmern spüren, die durch musikalische Auftritte, unter anderem von der Band Kraftklub, weiter beflügelt wurde.
Die Einsatzkräfte der Polizei, die frühzeitig über Störer informiert waren, ermittelten am Ende des Tages in sieben Fällen wegen der Verwendung verfassungswidriger Kennzeichen. Auch Berichte über Angriffe auf CSD-Teilnehmer wurden bekannt, die die dunkle Seite der Veranstaltung offenbarte. Trotz dieser Vorfälle äußerte sich Löschau zufrieden mit dem Verlauf des CSD und der Arbeit der Polizei, die maßgeblich zur Sicherheit beitrugen.
Hintergründe zur Queerfeindlichkeit
Die Problematik der Queerfeindlichkeit wurde nicht nur an diesem Tag deutlich, sondern ist tief in bestimmten ideologischen Strömungen verwurzelt. Laut dem Bundesamt für Verfassungsschutz ist die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ein zentraler Bestandteil rechtsextremistischer Ideologie. Diese Bewegungen lehnen Diversität und verschiedene Familienmodelle strikt ab und propagieren eine angebliche Heterosexualität als „natürlich“. Zudem wird die LSBTIQ-Bewegung oft als Feindbild genutzt, um nationalistische und rassistische Ideologien zu verbreiten.
Insbesondere während des Pride Month und der CSD-Veranstaltungen zeigt sich ein Anstieg an Protestaktionen und Störversuchen von Rechtsextremisten, die ihre queerfeindlichen Ansichten auch im Internet propagieren. Die Mobilisierung ist hoch, und das BfV hat bereits angekündigt, dass in Zukunft verstärkt ideologisch besetzte Diskussionen über Themen wie Diversität und Gleichberechtigung von diesen Gruppen in den Vordergrund gerückt werden könnten.
Am Ende lässt sich festhalten, dass der CSD in Bautzen nicht nur ein Zeichen der Solidarität, sondern auch ein Ansatz zur Auseinandersetzung mit der omnipräsenten Queerfeindlichkeit sei. Der Mut und die Entschlossenheit der Teilnehmer, sich nicht einschüchtern zu lassen, mahnen uns, weiterhin für Vielfalt und Akzeptanz einzutreten.
Für nähere Informationen zum Thema der Queerfeindlichkeit im Rechtsextremismus kann ein Blick in die Berichte des Bundesamtes für Verfassungsschutz geworfen werden, die die Thematik umfassend beleuchten. faz.net berichtete, dass … und spiegel.de liefert weitere Details zum Verlauf der Veranstaltung.