Dresden erhält Auszeichnung für innovative Flüchtlingsberatung!

Das Modellprojekt „Perspektive Bleiberecht“ in Dresden erhielt das „Bewährt vor Ort“-Siegel für innovative Integration von Geflüchteten.

Das Modellprojekt „Perspektive Bleiberecht“ in Dresden erhielt das „Bewährt vor Ort“-Siegel für innovative Integration von Geflüchteten.
Das Modellprojekt „Perspektive Bleiberecht“ in Dresden erhielt das „Bewährt vor Ort“-Siegel für innovative Integration von Geflüchteten.

Dresden erhält Auszeichnung für innovative Flüchtlingsberatung!

Am 8. Juli 2025 wurde das Modellprojekt „Perspektive Bleiberecht Dresden“ mit dem renommierten „Bewährt vor Ort“-Siegel ausgezeichnet. Dieses Prädikat wird vom Deutschen Städte- und Gemeindebund sowie von Re:Form verliehen, um kommunale Innovationsprojekte in Deutschland zu würdigen und deren Verbreitung zu fördern. In diesem Jahr sind insgesamt 29 Projekte ausgezeichnet worden, die sich in Bereichen wie Integration von Geflüchteten, Klimaschutz, nachhaltiges Bauen und digitale Verwaltung engagieren. Die unabhängige Jury, bestehend aus Verwaltungspraktikern, bewertete das Projekt in Dresden als besonders wirkungsvoll und übertragbar. Laut dem Sächsischen Flüchtlingsrat bietet das Projekt individuelle und ergebnisoffene Perspektivberatung für Geflüchtete.

Der Fokus liegt dabei auf der Unterstützung von langzeitgeduldeten Personen, um ihnen den Weg zu einem gesicherten Aufenthalt zu ebnen. Dr. Ramona Sickert, die Projektkoordinatorin, betont, dass es darum gehe, diesen Menschen eine echte Perspektive zu bieten. Dazu hat die Ausländerbehörde Dresden aktiv mit dem Projekt zusammengearbeitet, was laut Denise Gräfe, der Behördensleiterin, auch eine Entlastung für die Behörde darstellt. Dieses Modell zeigt eindrücklich, wie eine Kooperation zwischen Kommunen und Vereinen dazu beiträgt, gesellschaftliche Herausforderungen zu meistern.

Rechtliche Grundlagen und Herausforderungen

Doch wie sieht es rechtlich für langzeitgeduldete Personen aus? Seit der Einführung von § 25 b AufenthG am 1. August 2015 gibt es einen Regelanspruch auf Aufenthaltserlaubnis für Geduldete unter bestimmten Bedingungen, wie in einem Artikel von NDS FlüRat erläutert wird. Dazu gehören unter anderem ein längerer Aufenthalt in Deutschland, Nachweise über Deutschkenntnisse und die Sicherung des Lebensunterhalts. Auch wenn der Gesetzgeber ursprünglich davon ausging, dass etwa 30.000 Personen in den darauffolgenden Jahren eine Aufenthaltserlaubnis erhalten würden, war dies bis Ende 2019 nur bei 5.170 Personen der Fall.

Zusätzlich wurde das Gesetz zur Einführung eines Chancen-Aufenthaltsrechts von der Bundesregierung verabschiedet, um den Neuanfang in der Migrationspolitik zu unterstützen. Dieses Gesetz gewährt gut integrierten, langjährig Geduldeten eine 18-monatige Aufenthaltserlaubnis, während sie die notwendigen Nachweise zur Lebensunterhaltssicherung erbringen müssen. Doch es gibt auch klare Ausschlusskriterien: Personen, die straffällig geworden sind oder ihre Identität täuschen, sind von dieser Regelung ausgeschlossen.

Weitblick in der Integration

Das Projekt „Perspektive Bleiberecht“ ist ein positives Beispiel dafür, wie innovative Ansätze und ein kooperativer Geist eine wichtige Rolle bei der Integration von Geflüchteten spielen können. Die nächsten Bewerbungen für das „Bewährt vor Ort“-Siegel sind ab dem Herbst 2025 möglich, was bedeutet, dass weitere Städte und Projekte die Chance haben, sich auf diese Weise ins Rampenlicht zu rücken.

Für die Stadt Dresden ist die Auszeichnung nicht nur ein Grund zum Feiern, sondern auch ein Ansporn, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Das Modell zeigt, dass durch den gemeinsamen Einsatz von Verwaltung und Zivilgesellschaft bedeutende Fortschritte erzielt werden können, um Integration zu fördern und das Miteinander zu stärken.