Finanzierung in Gefahr: Kinder-Intensivnetzwerk Sachsen braucht Hilfe!
Das Kinder-Tele-Intensivnetzwerk in Sachsen kämpft um Finanzierung, um kritische medizinische Versorgung für Kinder zu sichern.

Finanzierung in Gefahr: Kinder-Intensivnetzwerk Sachsen braucht Hilfe!
In Sachsen gibt es derzeit große Sorgen um die Zukunft des Kinder-Tele-Intensivnetzwerks, das im Jahr 2022 ins Leben gerufen wurde. Wie kma-online berichtet, läuft die Finanzierung des Projekts seit dem vergangenen Jahr aus. Franziska Waurig vom Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden gibt zu Protokoll, dass die weitere finanzielle Unterstützung ungewiss ist. Ziel des Netzwerks ist es, die Kindernotfallmedizin in Sachsen zu optimieren und telemedizinische Hilfe umgehend in regionale Kinderkliniken zu bringen, insbesondere für Kliniken ohne eigene Kinderintensivstation.
Eine Evaluation des eHealthSax-Projekts hat gezeigt, dass in etwa einem Drittel der Fälle eine heimatnahe Versorgung der kleinen Patienten erfolgreich realisiert werden konnte. Das Netzwerk hat nicht nur eine neue Transportstruktur für kritisch kranke Kinder geschaffen, sondern auch rund um die Uhr ein spezialisiertes Transportteam aus einem pädiatrischen Intensivmediziner und einer Pflegefachkraft bereitgestellt. Dieses Team ist darauf vorbereitet, im Notfall entsprechende, kindgerechte Ausstattungen in Rettungsfahrzeuge zu laden und die Patienten vor Ort zu stabilisieren.
Erfolgreiche Schulungen und Herausforderungen
Im Rahmen des Projekts wurden praxisnahe Simulationstrainings durchgeführt, an denen 216 Mitarbeitende der Partnerkliniken in 12 Kursen teilnahmen. Der Gemeinsame Bundesausschuss hat die Bedeutung einer telemedizinischen Vernetzung für die Fortführung des Versorgungsnetzes hervorgehoben. Doch die Finanzierung der Investitionskosten, der Hard- und Software sowie der Personalkosten bleibt ein kniffliges Problem. Die aktuelle Vergütung im Rahmen von Zentrumspauschalen wird als unzureichend angesehen, was die Sorgen um die Zukunft des Projekts weiter verstärkt.
Waurig äußerte die Hoffnung, dass das Netzwerk auch im kommenden Jahr ein umfassendes Versorgungsnetz für kritisch kranke Kinder bereitstellen kann. Die Notwendigkeit einer solchen Infrastruktur wird in der aktuellen Diskussion über die gesundheitliche Versorgung von Kindern immer deutlicher. Denn wie eine Studie zur telemedizinischen Vernetzung für Kinderkliniken in Mecklenburg-Vorpommern zeigt, liegt die Akzeptanz und das Vertrauen der Eltern in solche Dienstleistungen hoch. In dieser Studie, die auf PubMed veröffentlicht wurde, fanden 74,5 Prozent der Eltern, dass Telemedizin für die Behandlung ihrer Kinder hilfreich ist, und 88,1 Prozent können sich eine zukünftige Ergänzung der pädiatrischen Versorgung durch Telemedizin vorstellen.
Die Eltern berichteten auch von Vorteilen wie Zeitersparnis, der Verfügbarkeit von Fachwissen und der Vermeidung langer Wartezeiten. Dennoch äußerten sie Bedenken hinsichtlich des fehlenden physischen Kontakts zwischen Arzt und Patient, was eine Herausforderung für die Akzeptanz der Telemedizin darstellt. Umso wichtiger ist es, die Eltern über die Ergebnisse von Arzt-zu-Arzt-Konsultationen zu informieren, um die Zufriedenheit weiter zu steigern.
In Anbetracht der aktuellen Herausforderungen ist es unverzichtbar, dass die Finanzierung des Kinder-Tele-Intensivnetzwerks in Sachsen sichergestellt wird. Andernfalls könnten die positiven Entwicklungen in der Kindernotfallmedizin ernsthaft gefährdet sein. Die Zeit drängt, und alle Beteiligten sind gefordert, Lösungen zu finden, um den dringend benötigten Service für kranke Kinder aufrechtzuerhalten.
