Bautrends 2025: Sanierungen boomen trotz hoher Kosten in Görlitz!

Bautrends 2025: Sanierungen boomen trotz hoher Kosten in Görlitz!
Görlitz, Deutschland - In Görlitz tut sich was im Bauwesen – allerdings eher im Bereich der Sanierung als bei neuen Bauprojekten. Ein neuer Trend zeichnet sich ab: In Ebersbach im Schöpstal beginnt in zwei Wochen der Bau eines Einfamilienhauses durch den Görlitzer Baubetrieb Poost. Geschäftsführer Ingo Poost merkt jedoch an, dass dies eine Ausnahme darstellt. Der Großteil der aktuellen Bauaktivitäten konzentriert sich auf Rekonstruktion und Sanierung. Dass der Bau neuer Wohnhäuser in Görlitz und Umgebung stark zurückgegangen ist, hat seine Gründe – vor allem die gestiegenen Baukosten und Zinsen, die durch die Corona-Pandemie sowie den Konflikt in der Ukraine beeinflusst wurden, sind zu nennen.
Sandro Kleint von Dach- und Holzbau Kleint äußert, dass Um- und Ausbauten zunehmend interessant werden, da viele Menschen bestehende Häuser übernehmen und nach ihren Vorstellungen umbauen. Trotz der schlechten Auftragslage für Mehrfamilienhausdächer hat Kleint noch Aufträge für Einfamilienhäuser in Aussicht. Besonders hervorzuheben ist, dass die Preise für Baumaterialien zwar gestiegen sind, sich aber die Materialverfügbarkeit verbessert hat. Dies gibt Hoffnung auf positive Entwicklungen im Bauwesen.
Marktentwicklung und Prognosen
Die aktuellen Prognosen für die Baukostenentwicklung deuten auf eine langsame Preisentwicklung hin. So erwartet das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) für das Jahr 2025 einen Anstieg der Baupreise um circa 1,0 Prozent. Für 2026 könnte dieser Anstieg auf etwa 0,8 Prozent sinken. Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) erwartet eine Preissteigerung von 2,5 Prozent für 2025. Das klassische Baugeschäft steht vor Herausforderungen: Obwohl die Kosten für Metallbaumaterialien im Vorjahr um etwa 6 Prozent gesunken sind, bleibt die generelle Preisentwicklung uneinheitlich und es ist keine signifikante Senkung der Baukosten in naher Zukunft zu erwarten.
Die Marktsituation ist angespannt. Trotz eines leichten Optimismus in der Bauwirtschaft durch politische Entwicklungen und staatliche Fördermaßnahmen bleibt der Fachkräftemangel ein großes Problem. Nach einer Befragung unter 42 Herstellern von Bau- und Installationsprodukten sind hohe Baukosten (45%) und Materialpreiserhöhungen (26%) die zentralen Themen. Dies bedeutet für Bauunternehmer, dass sie ihre Geschäftsstrategien überdenken sollten, um sich auf energetische Sanierungen und Bestandsentwicklungen zu konzentrieren.
Öffentliche Aufträge und Fachkräftemangel
Ein weiteres Lichtblick kommt von der Auftragslage im SHK-Bereich. Dorit Matuschek von SHK-Sanitär in Görlitz GmbH berichtet von einer guten Nachfrage durch Reparaturaufträge und öffentliche Ausschreibungen. Trotz des Fachkräftemangels hat sie kürzlich drei ausgebildete Kollegen einstellen können. Auch Jens Elsner von EBS Elektroinstallation & Blitzschutz-Service GmbH sieht sich gut ausgelastet, jedoch benötigt er für Mehrfamilienhäuser vier Wochen Vorlaufzeit. Die meisten Aufträge stammen von der öffentlichen Hand, während private Bauherren oft aufgrund der hohen Kosten in der Klemme stecken.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Wer jetzt darüber nachdenkt, ein Haus in Görlitz zu sanieren, hat durchaus Chancen auf eine interessante Auftragslage. Der Zustand ist zwar von Unsicherheiten geprägt, jedoch regt die Marktentwicklung zum Handeln an. Wie es mit den Baukosten und der Verfügbarkeit von Materialien weitergeht, bleibt spannend und könnte gerade im Hinblick auf staatliche Fördermaßnahmen für neue Anreize sorgen. So lässt sich wohl auch in Zukunft ein gutes Geschäft im Bereich der Sanierung machen.
Weitere Informationen zu den Entwicklungen im Bauwesen finden Sie bei Sächsische, dem Forum Verlag und auf Elektrowirtschaft.
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Ort | Görlitz, Deutschland |
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