Leipzigs Kitas in der Krise: Über 4.000 Plätze ungenutzt!

Leipzigs Kitas in der Krise: Über 4.000 Plätze ungenutzt!
In Leipzig stehen die Kita-Plätze derzeit im Zentrum eines intensiven Diskurses, denn die Stadt sieht sich aufgrund sinkender Geburtenzahlen mit einem Überschuss von Kita-Plätzen konfrontiert. Laut einem Bericht der Leipziger Internet Zeitung bleiben über 4.000 Plätze unbesetzt, was Druck auf das Jugenddezernat erzeugt. Stadtverordnete hatten ursprünglich die Annahme getroffen, dass die Kapazitäten erhöht werden müssten, doch die Entwicklung zeigt ein anderes Bild: Im Kindergartenbereich waren von 23.348 verfügbaren Plätzen nur 21.579 belegt.
Aktuelle Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Während im Krippenbereich die Auslastung noch bei 73,1 Prozent liegt, ist der Kindergartenbereich mit 92,4 Prozent besser frequentiert. Dennoch haben wir hier eine rechnerische Überversorgung, die um die 2.126 Plätze über dem angestrebten Ziel von 30.561 Plätzen liegt. Besonders betroffen sind dabei die Stadtbezirke Südost, Mitte, Alt-West und West, während andere Bezirke wie Nordost, Ost und Süd ebenfalls als potenziell überversorgt gelten.
Rückgang der Geburtenzahlen und finanzielle Herausforderungen
Ein Ausblick auf die Geburtenzahlen zeigt, dass 2024 die niedrigste Geburtenrate seit 2013 aufgezeichnet wurde, mit einem signifikanten Rückgang von 9,2 Prozent im Osten Deutschlands. Diese Situation hat gravierende Auswirkungen auf die Kita-Landschaft, wobei insbesondere in Leipzig die ungenutzten Plätze zur finanziellen Herausforderung für die Träger werden, die auf weniger Kinder auch weniger Elternbeiträge angewiesen sind. So berichtet der Nordkurier, dass in Sachsen-Anhalt sogar bereits zu Kündigungen an Kitas aufgrund der rückläufigen Zahlen gegriffen wurde.
Die Stadtverwaltung von Leipzig hat zudem ein investitionsfreudiges Vorgehen gezeigt. In den letzten Jahren wurden massive Investitionen in neue Kita-Plätze getätigt, doch die Anzahl der Kinder ist nicht im gleichen Maße gestiegen. Laut den neuesten Beschlüssen des Stadtrates, die in einer Sitzung am Mittwoch verabschiedet wurden, wurde die Kita-Bedarfsplanung für 2023 bestätigt – trotz des Aufbauens von 35.411 Betreuungsplätzen, die vorerst keine Schließungen nach sich ziehen sollen, so MDR.
Zukunftsperspektiven und anstehende Maßnahmen
Die seit langem diskutierte Kita-Baustrategie hatte ihr Augenmerk sowohl auf die bestehenden Plätze als auch auf die Notwendigkeit gelegt, die älteren Kitas mit hohem Sanierungsbedarf zu schließen. In der laufenden Stadtratssitzung wurde jedoch deutlich, dass die finanziellen Mittel für die Sanierung begrenzt sind, denn von benötigten 86 Millionen Euro stehen der Stadt aktuell nur 10,4 Millionen Euro zur Verfügung.
Einige Kita-Bauprojekte wurden bereits gestrichen, darunter solche, die als dringend notwendig erachtet wurden. Der Stadtrat hat zudem beschlossen, eine langfristige Strategie für die Kita-Landschaft zu erarbeiten, die im 3. Quartal 2023 vorgestellt werden soll. Es bleibt abzuwarten, wie diese Entscheidungen die unmittelbare Betreuungssituation in Leipzig beeinflussen werden.