Berühmter Münchner Porzellan-Händler vor Insolvenz: Was nun?

Insolvenz des Münchner Kunsthändlers Röbbig, führend im Meißener Porzellan. Insolvenzverfahren seit 10. Juni 2025 im Gange.
Insolvenz des Münchner Kunsthändlers Röbbig, führend im Meißener Porzellan. Insolvenzverfahren seit 10. Juni 2025 im Gange. (Symbolbild/NAG)

Berühmter Münchner Porzellan-Händler vor Insolvenz: Was nun?

Meißen, Deutschland - Was ist los in der Welt der Kunst? Ein renommierter Kunsthändler aus München hat die traurige Nachricht deponiert, dass er Insolvenz anmelden musste. Die Galerie Röbbig, bekannt für ihr exquisit frühes Meissener Porzellan, erlebt seit einigen Wochen turbulente Zeiten. Damals, am 10. Juni 2025, wurde vor dem Amtsgericht München ein Insolvenzverfahren gegen den Betrieb eröffnet, wie die Sachsen berichtet. Der vorläufige Insolvenzverwalter, Dino Straub von der Kanzlei Jaffé, wird jetzt die nächsten Schritte leiten.

Hintergrund der Pleite sind erhebliche wirtschaftliche Probleme des Inhabers Gerhard Röbbig e.K. „Hohe Fixkosten und die schwierigen Marktbedingungen für Antiquitäten“ hatten das Kunstgeschäft bereits vor dem Insolvenzantrag zum Stillstand gebracht, was die Kanzlei Jaffé erläutert. Zudem ermittelt die Staatsanwaltschaft München gegen den Besitzer wegen Betrugs und Untreue, was die Situation noch weiter verkompliziert.

Ein trauriger Abschied von einer Tradition

Die Röbbig Galerie hat eine lange Geschichte, die 1976 begann. Der Betrieb entwickelte sich schnell zu einem der führenden Händler für Meissener Porzellan. Die Kunstliebhaber schätzten die edlen Stücke, die bis ins frühe 18. Jahrhundert zurückreichen. Nach dem Tod des Gründers übernahm Gerhard Röbbig 2012 das Geschäft und führte es erfolgreich durch verschiedene Umzüge, zuletzt 2019 in das Carolinen Palais in der Brienner Straße 25. Doch die Herausforderungen im Antiquitätenhandel ließen sich nicht mehr bewältigen.

Insolvenz kann bedeuten, dass Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen können, wie die Auswertungen von Statista zeigen. Das Ziel eines Insolvenzverfahrens ist es, einen gerechten Ausgleich zwischen überschuldeten Schuldnern und ihren Gläubigern zu finden. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen steigt, und gerade in Nordrhein-Westfalen, wo sich viele Kunsthändler befinden, scheinen die finanziellen Winde rau zu wehen.

Ein Blick auf die Zahlen

Nach aktuellen Statistiken ist die Situation alarmierend: In Deutschland gab es 2023 etwa 110.200 Insolvenzen, das sind 31.000 weniger als noch 2013. Dennoch sind die Unternehmensinsolvenzen in diesem Jahr um elf Prozent gestiegen, wobei im Dienstleistungssektor die Mehrheit der Fälle zu verzeichnen ist. So haben im Jahr 2023 rund 17.814 Firmen Insolvenz angemeldet. Dies ist ein Zeichen dafür, dass viele Unternehmen, wie auch die Röbbig Galerie, mit unerwarteten finanziellen Hürden kämpfen müssen.

Der Kunsthandel gilt als besonders empfindlich gegenüber wirtschaftlichen Schwankungen. Die Kombination aus hohe Fixkosten, Zugangsbarrieren und sinkenden Marktanteilen bei Antiquitäten kann schnell zum Verhängnis werden. Die Entwicklungen bei Röbbig sind daher beispielhaft für eine Branche, die in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten oft an ihre Grenzen stößt.

Ob sich die Galerie Röbbig aus den finanziellen Schwierigkeiten befreien kann, bleibt abzuwarten. Hoch im Kurs sind die Werte des geregelten Insolvenzverfahrens – die kommenden Monate werden auf jeden Fall entscheidend sein.

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OrtMeißen, Deutschland
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