Vielfalt im Naturschutzgebiet: 38 neue Arten am Werbeliner See entdeckt!

Im Naturschutzgebiet Werbeliner See in Nordsachsen wurden 38 neue Tier- und Pflanzenarten entdeckt, darunter gefährdete Arten.
Im Naturschutzgebiet Werbeliner See in Nordsachsen wurden 38 neue Tier- und Pflanzenarten entdeckt, darunter gefährdete Arten. (Symbolbild/NAG)

Vielfalt im Naturschutzgebiet: 38 neue Arten am Werbeliner See entdeckt!

Werbeliner See, Deutschland - Im Naturschutzgebiet Werbeliner See, das sich im Landkreis Nordsachsen nahe Delitzsch erstreckt, haben Wissenschaftler bei einer jüngsten Untersuchung im Rahmen des „Tags der Artenvielfalt“ Ende Juni 2025 eine eindrucksvolle Entdeckung gemacht. Beachtliche 38 neue Tier- und Pflanzenarten konnten dokumentiert werden, was die Vielfalt dieses einzigartigen Ökosystems eindrucksvoll unterstreicht. Diese Informationen haben auch die *Leipziger Internet Zeitung* l-iz.de zusammengetragen.

Besonders hervorzuheben ist, dass unter den neu entdeckten Arten drei gelten, die in Sachsen als gefährdet eingestuft sind. Dazu gehören der Frühlings-Zahntrost, das Kleine Tausendgüldenkraut und die Färberkamille. Dies zeigt, wie wichtig der Schutz solcher Gebiete ist. Aber auch Tierarten wie der Hornissen-Glasflügler, der mit seiner Mimikry ein interessanter Vertreter der Insektenwelt ist, fand hier eine neue Heimat. Er imitiert das Brummen der Hornisse, um sich zu tarnen.

Eine reichhaltige Artenvielfalt

Die neuen Funde beschränken sich jedoch nicht nur auf Pflanzen. Auch bei den Fledermäusen gab es bemerkenswerte Ergebnisse: In einer kurzen Nacht wurden gleich sechs von rund 22 in Sachsen bekannten Fledermausarten nachgewiesen. Dazu zählen der große und kleine Abendsegler sowie die Wasserfledermaus. Außerdem konnten Experten zehn Heuschreckenarten zählen, darunter den Gewöhnlichen Heidegrashüpfer.

Insgesamt wurden beim „Tag der Artenvielfalt“ erstaunliche 211 verschiedene Arten im Naturschutzgebiet erfasst, das seit seiner offiziellen Ausweisung im Jahr 2019 unter Schutz steht. Mit einer Fläche von etwa 1.506 Hektar, die den Werbeliner See umfasst, bietet es eine Vielzahl von Lebensräumen, darunter Röhrichte, Feuchtwiesen und offene Wasserflächen, die nicht nur für Vögel, sondern auch für eine Vielzahl anderer Tier- und Pflanzenarten Heimat sind.

Das Naturschutzgebiet im Detail

Das Gebiet, das 2006 als europäisches Vogelschutzgebiet anerkannt wurde, entstand durch die Flutung des ehemaligen Tagebaus Delitzsch-Südwest, was 2008 abgeschlossen wurde. Das Naturschutzgebiet beherbergt mittlerweile über 220 Vogelarten, darunter auch den Seeadler, das Blaukehlchen und die Rohrdommel. Zudem sind hier Amphibien, Reptilien und verschiedene Insekten wie die Gottesanbeterin und die Zauneidechse zu finden.

Um den Erhalt der Artenvielfalt zu fördern, werden regelmäßige Maßnahmen wie Entbuschungen und gezielte Pflege durchgeführt. Außerdem gibt es zahlreiche Möglichkeiten zur Bildung und Erholung für die Besucher. Geführte Exkursionen und Vorträge laden dazu ein, das Gebiet näher kennenzulernen. Die Gemeinde Wiedemar und der Landkreis Nordsachsen engagieren sich aktiv für den Schutz und die Pflege dieses einzigartigen Lebensraumes.

Besucher des Naturschutzgebiets werden darum gebeten, die bestehenden Regeln zu respektieren, denn das Baden im See ist beispielsweise verboten. Die Einhaltung dieser Vorschriften ist entscheidend, um die empfindliche Natur nicht zu stören und die Erfolgsgeschichte des Werbeliner Sees weiterhin zu unterstützen.

Die Relevanz des Naturschutzes wird nicht zuletzt durch die nationalen und landesrechtlichen Rahmenbedingungen verstärkt. Gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz sowie den verschiedenen Landesnaturschutzgesetzen müssen teils abweichende Regelungen beachtet werden, die speziell auf die Erhaltung der Artenvielfalt abstellen.

Für Interessierte ist es ein idealer Ort für Vogelbeobachtungen und Naturfotografie. Hier hat die Natur die Möglichkeit, sich ungestört zu entwickeln, und es scheint, als wäre der Werbeliner See ein echtes Juwel für Naturliebhaber.

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OrtWerbeliner See, Deutschland
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