Einigung im Theaterstreit: Klepp-Pallas erhält Abfindung und neue Rolle!

Die Stadt Erfurt verkündet eine Einigung mit der ehemaligen Theater-Verwaltungschefin Angela Klepp-Pallas, die von ihrem Posten enthoben wurde.
Die Stadt Erfurt verkündet eine Einigung mit der ehemaligen Theater-Verwaltungschefin Angela Klepp-Pallas, die von ihrem Posten enthoben wurde. (Symbolbild/NAG)

Einigung im Theaterstreit: Klepp-Pallas erhält Abfindung und neue Rolle!

Erfurt, Deutschland - Ein turbulenter Fall in der Theaterszene Erfurts geht in eine neue Runde: Die Stadt hat eine Einigung mit der ehemaligen Verwaltungschefin des Theaters, Angela Klepp-Pallas, erzielt. Laut MDR erhält sie nicht nur eine Abfindung im mittleren fünfstelligen Bereich, sondern wird auch in die Stadtverwaltung versetzt. Ihre neue Stelle als Beteiligungsmanagerin umfasst die Steuerung und Überwachung städtischer Unternehmen, geht jedoch mit einem reduzierten Gehalt einher.

Der Hintergrund dieser Einigung ist in einer doch recht unruhigen Theateraffäre angesiedelt, die durch einen Untersuchungsbericht der Kanzlei FS-PP aus Berlin angestoßen wurde. Dieser Bericht hat die Arbeitsweise der Führungskultur am Theater unter die Lupe genommen und legt offen, dass hier Handlungsbedarf besteht. Der Stadtrat stimmte in einer nicht-öffentlichen Sitzung einem Vergleich mit Klepp-Pallas zu, die im Zuge der Affäre um Machtmissbrauch von ihrem Posten abberufen wurde.

Betriebliche Konsequenzen und gesetzliche Rahmenbedingungen

Die Stadtverwaltung steht nun vor weiteren Herausforderungen, denn die Werkleitung des Theaters wird vorerst von ihrer Tätigkeit entbunden. Dies tritt in dem Moment ein, in dem Stadtspitze und politisch Verantwortliche die Ergebnisse des Untersuchungsberichts gründlich überprüfen. Zuständige Fraktionsmitglieder haben bis zur Sondersitzung des Werkausschusses am 31. Januar 2024 Zeit, sich ein Bild von den Vorfällen zu machen, die die Theaterführung betreffen.

Laut Erfurt.de wird die Stadtspitze bis zum genannten Termin eine beschlussfähige Drucksache vorlegen. Angesichts der Brisanz der Situation ist jedoch nicht zu erwarten, dass alles reibungslos vonstattengeht.

Die Lage um Guy Montavon

Unterdessen bleibt die Situation um Guy Montavon, den Generalintendanten des Theaters Erfurt, angespannt. Montavon, dessen Vertrag bis 2027 läuft, hat bereits dreimal Kündigungen von der Stadt erhalten, gegen die er Klage eingereicht hat. Unklar ist, ob das Landgericht Erfurt oder das Landesarbeitsgericht für die Angelegenheit zuständig sein wird; eine Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts wird hier Klarheit schaffen müssen. Wie das MDR berichtet, fordert Montavon eine Abfindung in Höhe von 800.000 Euro, doch die Stadt ist nicht gewillt, so tief ins Portemonnaie zu greifen.

In der gesamten Diskussion um Abfindungen im öffentlichen Dienst, die sowohl im Falle Klepp-Pallas als auch Montavons eine Rolle spielen, ist zu beachten, dass diese nicht gesetzlich festgelegt sind. Wie Rechtsanwalt Bongard erläutert, können Abfindungen unter bestimmten Voraussetzungen erreicht werden, beispielsweise im Rahmen von Aufhebungsverträgen oder gerichtlichen Vergleichen. Die Höhe richtet sich dabei nach verschiedenen Faktoren, darunter die Dauer der Betriebszugehörigkeit und das letzte Bruttogehalt.

In einem Fall wie diesem ist es daher entscheidend, sich rechtzeitig über mögliche Ansprüche zu informieren und gegebenenfalls rechtliche Beratung in Anspruch zu nehmen, um die bestmöglichen Verhandlungen zu führen. Der Fall Erfurt bleibt also spannend und könnte möglicherweise weitreichende Auswirkungen auf die städtische Kulturpolitik haben.

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OrtErfurt, Deutschland
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