Schockanrufe in Thüringen: Betrüger erbeuten Millionen durch Enkeltrick!

In Suhl berichten Polizei und BKA über steigende Telefonbetrugsfälle. Präventionsmaßnahmen und Sicherheitshinweise für Bürger.
In Suhl berichten Polizei und BKA über steigende Telefonbetrugsfälle. Präventionsmaßnahmen und Sicherheitshinweise für Bürger. (Symbolbild/NAG)

Schockanrufe in Thüringen: Betrüger erbeuten Millionen durch Enkeltrick!

Suhl, Deutschland - Die Betrugsmaschen nehmen kein Ende, und ein besonders perfides Beispiel ist die Variante der „Schockanrufe“. In Thüringen haben Trickbetrüger im Jahr 2023 über 4,9 Millionen Euro erbeutet. Das Landeskriminalamt berichtete, dass 2023 rund 5.700 betrügerische Anrufe registriert wurden, während die Zahl im Jahr 2024 auf 3.449 sank. Trotz der Verringerung der Anrufe konnten die Betrüger pro Anruf mehr Geld erlangen. Unklar bleibt, warum die Schockanrufe im vergangenen Jahr zurückgingen. Eine mögliche Erklärung könnte eine Razzia in Polen sein, an der mehrere europäische Ermittler beteiligt waren, die zwischen dem 27. November und 8. Dezember 2023 stattfand. Die Polizei hat ihre Bemühungen zur Prävention und Informationsverbreitung verstärkt und hat jüngst in Suhl eine Informationsveranstaltung abgehalten.

Was sind eigentlich „Schockanrufe“? Diese Betrugsmasche ist darauf ausgelegt, den Opfern vorzugaukeln, dass sich ein naher Angehöriger in einer lebensbedrohlichen Notsituation befindet. Hierbei geben sich die Täter häufig als diese Angehörigen oder sogar als Polizisten aus. Sie setzen die Opfer unter einen extremen Zeitdruck und drängen die Angerufenen, dringend finanzielle Hilfe zu leisten. Sie täuschen beispielsweise vor, dass ein Familienmitglied in einen Verkehrsunfall verwickelt wurde oder mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist. Oft wird dann eine Zahlung in Höhe von bis zu 100.000 Euro gefordert, um angebliche Kautionen oder Entschädigungen zu zahlen.

Warnsignale erkennen

Die Anrufer nutzen das Vertrauen der Opfer aus und machen den Eindruck, dass nur ein schnelles Handeln der Hilfe bedarf. Dabei schalten sie oft mehrere Personen ein, die sich gegenseitig am Telefon abwechseln – das beginnt meist mit einem weinerlichen „Familienmitglied“ und endet mit einem Anrufer, der sich als Polizeibeamter oder Staatsanwalt ausgibt. Die Kombination aus emotionalem Druck und der Furcht, etwas Schlimmes zu verursachen, soll die Opfer dazu bringen, Geld oder Wertsachen zu übergeben.

  • Die Polizei empfiehlt, keine sensiblen Informationen über Geld oder Wertgegenstände am Telefon preiszugeben.
  • Im Zweifel sollten Betroffene immer bei bekannter Nummer zurückrufen, um Gewissheit zu erhalten.
  • Es ist wichtig, nicht zuzulassen, dass Unbekannte in die eigene Wohnung gelangen.

Besonders gut zu wissen: Die Polizei oder andere Amtspersonen fordern niemals telefonisch Bargeld oder Wertsachen an. Die Botschaft ist klar: Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, legen Sie auf und suchen Sie Hilfe bei der örtlichen Polizeidienststelle. Für Betroffene gibt es hilfreiche Anlaufstellen, etwa den „WEISSEN RING“, der unter der Nummer 116 006 erreichbar ist. Weitere wertvolle Tipps und Informationen finden Sie auch auf den Seiten der Polizeilichen Kriminalprävention.

Für uns alle bedeutet das, wachsam zu sein und im Umgang mit Fremden vorsichtig zu bleiben. Gefährlicher als der Verlust von Geld ist das Vertrauen in gutartige Absichten. Lassen Sie sich nicht in eine Falle locken – informieren Sie sich und warnen Sie andere!

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OrtSuhl, Deutschland
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