UN-Weltozeankonferenz in Nizza: Ozeane in größter Gefahr!

UN-Weltozeankonferenz in Nizza: Ozeane in größter Gefahr!

Nizza, Frankreich - Am 07.06.2025 eröffnet die dritte UN-Weltozeankonferenz in Nizza, organisiert von Frankreich und Costa Rica. Die Konferenz zielt darauf ab, entscheidende Fortschritte im Schutz der Ozeane zu erzielen. Klimaforscher Mojib Latif hebt in diesem Zusammenhang die immense Bedeutung der Ozeane für das Überleben der Menschheit hervor. Diese Gewässer fungieren als wichtige Puffer gegen die globale Erwärmung, indem sie mehr als 90% der durch Treibhausgase produzierten Wärme aufnehmen, so fr.de.

Die Erwärmung der Meeresoberflächen und die tiefen Schichten bis in 2000 Meter sind mittlerweile nachweisbar. Zudem nehmen die Ozeane circa ein Viertel des globalen CO₂ auf, wobei ein weiterer Viertel von Landflächen absorbiert wird. Die CO₂-Aufnahme erfolgt durch zwei Hauptmechanismen: die chemische Pumpe, bei der CO₂ im Wasser gelöst wird, und die biologische Pumpe, die den aktiven Umgang von marinen Organismen mit CO₂ beschreibt. Latif warnt jedoch, dass mit steigender Wassertemperatur die Löslichkeit von CO₂ abnimmt, was die chemische Pumpe schwächt.

Ozeanversauerung und ihre Folgen

Die Versauerung der Ozeane, ein direktes Ergebnis der CO₂-Emissionen, hat tiefgreifende Konsequenzen für marine Organismen, insbesondere kalkbildende Arten. Laut umweltbundesamt.de ist der pH-Wert des Meerwassers seit der Industrialisierung von 8,2 auf 8,1 gesunken, und es wird prognostiziert, dass er bis Ende des 21. Jahrhunderts um weitere 0,3 bis 0,4 Einheiten zurückgehen könnte. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Kalkbildung vieler Meeresbewohner.

Der Klimawandel und die damit verbundene Ozeanversauerung gefährden nicht nur die Biodiversität der Meeresökosysteme, sondern bringen auch wirtschaftliche Herausforderungen mit sich. Veränderungen in der Artenzusammensetzung und der Verlust von Biodiversität könnten die Fischerei und Aquakulturen negativ beeinflussen. Zudem führt die Erwärmung der Ozeane zu häufigeren und intensiveren Wetterereignissen, die auch in Deutschland Spuren hinterlassen.

Handlungsbedarf und internationale Zusammenarbeit

Latif fordert umfassende Maßnahmen gegen den Klimawandel und die Überfischung. Dazu zählen nachhaltige Fischerei, die Einrichtung von Schutzgebieten sowie die internationale Zusammenarbeit zur Erhaltung der Meere. Organisationen und NGOs setzen sich dafür ein, dass bis 2030 30% der Ozeane unter Schutz gestellt werden. Auch die Bekämpfung der Ozeanversauerung erfordert sofortige Maßnahmen, wie beispielsweise die Reduktion von CO₂-Emissionen, um die marinen Lebensräume zu schützen. Der Verlust von Küstenhabitaten hat zudem direkte sozioökonomische Auswirkungen auf Küstengemeinschaften, was die Dringlichkeit von Maßnahmen unterstreicht.

In diesem Zusammenhang hat die deutsche Regierung bereits Strategien entwickelt, um mindestens 30% der Ozeane zu schützen und Maßnahmen zum Wiederaufbau von Riffen zu fördern. Die Herausforderungen sind jedoch beträchtlich und erfordern ein gemeinsames Vorgehen der internationalen Gemeinschaft, um die Ökosysteme der Ozeane nachhaltig zu sichern, wie das-wissen.de betont.

Der Beitrag jedes Einzelnen ist ebenfalls entscheidend: Durch Vermeidung von Kreuzfahrttourismus und bewussten Konsum können Individuen zur Schonung der Meere aktiv beitragen. Die kommenden Tage der Konferenz in Nizza könnten somit entscheidende Impulse zur Rettung der Ozeane liefern.

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OrtNizza, Frankreich
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