Film aus Sachsen-Anhalt: Dorf vereint für Cannes-Erfolg!

Der Film "In die Sonne schauen", gefördert von einem Dorf in Sachsen-Anhalt, debütiert in Cannes. Ein einzigartiges Gemeinschaftsprojekt.
Der Film "In die Sonne schauen", gefördert von einem Dorf in Sachsen-Anhalt, debütiert in Cannes. Ein einzigartiges Gemeinschaftsprojekt. (Symbolbild/NAG)

Film aus Sachsen-Anhalt: Dorf vereint für Cannes-Erfolg!

Neulingen, Sachsen-Anhalt, Deutschland - Ein kleines Dorf in Sachsen-Anhalt ist derzeit im Rampenlicht, als die Regisseurin des Films „In die Sonne schauen“ die entscheidende Rolle der Dorfbewohner für das Projekt hervorhebt. Laut MDR handelt es sich um ein Gemeinschaftswerk, das die enge Verbundenheit der Dorfgemeinschaft widerspiegelt.

Der Film, der nicht nur in der Region, sondern auch international beim Filmfestival in Cannes gefeiert wird, zeigt die Kraft und den Zusammenhalt der Einwohner. Insgesamt wurden über zehn Wochen hinweg rund 20.000 Mahlzeiten für das 50-köpfige Team zubereitet, ein Verdienst von Dorfbewohnerin Christa Ringkamp. Die 90-jährige älteste Einwohnerin des Dorfes übersetzte Teile des Drehbuchs ins Plattdeutsche und war als Schauspiel-Coach tätig, was den kulturellen Wert des Projekts unterstreicht.

Ein Film mit Geschichte

Der Film selbst spielt in verschiedenen Epochen und verknüpft persönliche Geschichten mit den Veränderungen auf dem Land. Ähnlich wie in Lars Jensens Film „Mittagsstunde“, wo die Geschichte der Familie Feddersen vor dem Hintergrund von Flurbereinigungen und sozialen Umbruchprozessen erzählt wird, zeigt „In die Sonne schauen“ ebenfalls die Herausforderungen und Chancen, die ein ländliches Leben mit sich bringt. Die Vergänglichkeit und die Verbindung zur Vergangenheit sind auch hier zentrale Themen.

Obwohl der Film in einer fiktiven nordfriesischen Kulisse angesiedelt ist, spiegelt er die Realität ländlicher Gemeinschaften wider. Dies ist besonders relevant, wenn man die derzeitige Diskussion um kulturelle Bildung in ländlichen Räumen betrachtet. Eine Untersuchung des BMBF zur Kulturellen Bildung in ländlichen Gebieten zeigt, dass diese Regionen oft unter einer schwachen kulturellen Infrastruktur leiden, was die Möglichkeiten zur Teilhabe an kulturellen Ereignissen einschränkt. Mehr als 25% des Kulturbudgets fließen in die großen Städte, während ländliche Gebiete zurückbleiben, wie Kubi berichtet.

Gemeinschaft und Identität

Die Freude und der Stolz des Dorfes auf das Filmprojekt sind unübersehbar. Bürgermeister Axel Thiemann hebt hervor, dass jeder Dorfbewohner ein Teil dieses kreativen Prozesses war. Unabhängig vom Ausgang bei der Goldenen Palme in Cannes hat sich die kleine Gemeinde als bedeutender Akteur in der Kinogeschichte etabliert. Auch die vorher angesprochenen kulturellen Bildungsinhalte sind hier relevant, da sie zur Stärkung regionaler Identität und zur Verbesserung der Lebensverhältnisse beitragen können.

Der Film spiegelt nicht nur die Geschichten der Dorfbewohner wider, sondern auch die Herausforderungen, die mit dem Leben in ländlichen Gemeinschaften verbunden sind. In „In die Sonne schauen“ werden nicht nur die nostalgischen Erinnerungen an vergangene Zeiten, sondern auch die Dynamiken der Gegenwart behandelt. Die Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart schafft wiederum neue Möglichkeiten für die kulturelle Bildung vor Ort.

Das Dorf sieht in diesem Film nicht nur ein Kunstwerk, sondern auch eine selbsterklärte Verbindung zu seiner eigenen Identität und Geschichte. Es wird deutlich, dass kulturelle Projekte wie dieses nicht nur die lokale Gemeinschaft bereichern, sondern auch als Modell für andere ländliche Regionen dienen können.

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OrtNeulingen, Sachsen-Anhalt, Deutschland
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