Protestwelle in Teltow: Bürger wehren sich gegen Buskürzungen!

Protestwelle in Teltow: Bürger wehren sich gegen Buskürzungen!
Am 24. Mai 2025 protestieren Bürger aus Teltow, Stahnsdorf und Kleinmachnow gegen die geplanten Kürzungen des Regiobus-Netzes im Landkreis Potsdam-Mittelmark. Die Bürgerinitiative Stammbahn hat einen offenen Brief an Landrat Marko Köhler (SPD) und den Kreistag verfasst, in dem sie für die Beibehaltung des Status quo plädiert. Die Mindestforderung: Keine Busfahrten sollen entfallen, um die Mobilität der Bürger zu gewährleisten und den Nahverkehr nicht weiter zu verschlechtern. Hintergrund der Proteste sind finanzielle Sparvorschläge, die ab dem 1. Juni 2026 in Kraft treten sollen.
Der Regiobus-Verkehr, der seit 2009 etabliert ist, sollte ursprünglich ab 2025 ausgebaut werden. Stattdessen sieht der neue Sparplan vor, zwei Millionen Euro im Busverkehr einzusparen, was zu deutlichen Einschränkungen bei den Fahrplänen führen würde. Dies trifft vor allem Familien, ältere Menschen und Jugendliche, die auf den Nahverkehr angewiesen sind, hart. Landrat Köhler verteidigt die Maßnahmen als notwendige Sparvorschläge, um die finanzielle Situation des Landkreises zu stabilisieren.
Umfangreiche Einsparungen und betroffene Linien
Die geplanten Einsparungen teilen sich auf in eine Million Euro für die Regionen Treuenbrietzen, Niemegk und Bad Belzig sowie eine Million Euro im übrigen Landkreis. In Teltow, Stahnsdorf und Kleinmachnow sollen Taktzeiten reduziert werden und es sollen Linien an Wochenenden, Feiertagen und nachts ganz gestrichen werden. Zehn Buslinien sind von diesen Kürzungen betroffen:
- 601
- 620
- 622
- 623
- 626
- 627
- 629
- 184
- N12
- N13
Die Bürgerinitiative weist darauf hin, dass die betroffenen Linien Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf mit wichtigen S-Bahnhöfen und dem Bahnhof Wannsee verbinden. Insbesondere Pendler und Schüler könnten von den Zustandsverschlechterungen betroffen sein, zumal viele Buslinien statt in kürzeren Intervallen nun auf einen Stundentakt umgestellt werden sollen.
Unterstützung durch die Bürgermeister
Die Bürgermeister der betroffenen Städte stehen hinter den Protesten. Bernd Albers (Bürger für Bürger, Stahnsdorf) betont, dass die Kürzungen kein Beitrag zur Verkehrswende seien. Auch Bodo Krause (CDU, Kleinmachnow) setzt sich energisch für den Ausbau des Nahverkehrs ein, während Thomas Schmidt (SPD, Teltow) darauf hinweist, dass diese Sparmaßnahmen die Bürger eher dazu bewegen werden, auf Autos umzusteigen.
Die Anfang 2022 erarbeitete Aufwertung des Nahverkehrs für den Zeitraum von 2025 bis 2029 sah ursprünglich eine Taktverdichtung vor. Doch fehlende finanzielle Mittel und Fahrpersonal stellen nun große Hürden dar, die die Umsetzung der Pläne in Frage stellen.
Kontext der Verkehrswende
Die aktuellen Sparvorschläge stehen im Kontext einer allgemeinen Herausforderung der Verkehrswende in deutschen Städten. Viele Kommunen versuchen, ihre Verkehrsplanung umzustellen, um mehr nachhaltige Mobilität zu fördern, die weniger auf den Individualverkehr angewiesen ist. Die Bundesregierung fordert unter anderem eine Treibhausgasneutralität bis 2045, was auch den Verkehrssektor betrifft. Um diese Ziele zu erreichen, sind sowohl Angebotsverbesserungen als auch Push-Maßnahmen notwendig, erklärt ein Bericht der bpb.
Die Bürgerinitiative Stammbahn und die betroffenen Kommunen setzten sich aus diesem Grund für eine Anerkennung ihrer Anliegen ein, um eine Verschlechterung des Bus- und Nahverkehrs zu verhindern und die Mobilität in der Region zu sichern.
Weitere Informationen zur Thematik sind unter maz-online.de und stadtblatt-online.de zu finden.