Rettung für den Gartenschläfer: Naturschutzprojekt im Thüringer Wald gestartet!

Rettung für den Gartenschläfer: Naturschutzprojekt im Thüringer Wald gestartet!
Im Thüringer Wald gibt es ermutigende Entwicklungen in der Naturschutzarbeit, insbesondere für den Gartenschläfer. Der BUND engagiert sich seit Jahren für diese niedlichen Tiere, die nicht nur Sympathiepunkte bringen, sondern auch Fördergelder für den Naturschutz mobilisieren. Wie MDR berichtet, sind verschiedene Maßnahmen in Gang gesetzt worden, um die Lebensbedingungen des Gartenschläfers zu verbessern und seinen Lebensraum zu sichern.
Zu den Initiativen gehört die Zusammenarbeit mit dem Landesforst, um die Auswirkungen des Klimawandels zu mildern und die intensive Fichtenbewirtschaftung zu reduzieren. Zusätzlich werden Totholzhaufen an Schieferhängen und -senken rund um Steinach im Kreis Sonneberg angelegt, die als Nahrungs- und Rückzugsräume dienen. Ein neu angelegter Himmelsteich soll als Wasserspeicher in Trockenphasen fungieren, während er durch den Bau eines Damms mit einem Bagger geschaffen wurde.
Eine vielversprechende Wiederansiedelung
Der BUND plant, ab Herbst Gartenschläfer im Thüringer Wald anzusiedeln. Dies umfasst die vorübergehende Haltung trächtiger Weibchen in Gefangenschaft, um sicherzustellen, dass die Nachkommen in der sicheren Umgebung des Thüringer Waldes ausgesetzt werden können. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Population des Gartenschläfers nachhaltig zu stabilisieren und zu vergrößern.
Zusätzlich arbeitet der BUND eng mit dem Bergwaldprojekt zusammen, das eine 300 Hektar große Waldfläche oberhalb von Steinbach-Hallenberg erworben hat. Dieses Projekt wird vom Umweltministerium finanziert und soll eine naturnahe Waldbewirtschaftung durchführen, die sowohl den Bedürfnissen des Gartenschläfers als auch von anderen Arten wie der Wildkatze gerecht wird.
Lebensweise des Gartenschläfers
Der Gartenschläfer ist ein nachtaktives Tier, das während des Tages schläft und von Oktober bis April Winterschlaf hält. Als Deutsche Wildtier Stiftung erläutert, ist dieser Winterschlaf notwendig, da die Ernährung des Gartenschläfers in der kalten Jahreszeit eingeschränkt ist. Ohne einen Blinddarm kann der Gartenschläfer faserreiche Pflanzenteile nicht verdauen und ist auf tierische Kost oder Beeren angewiesen.
Während des Winterschlafs kann die Körpertemperatur des Gartenschläfers auf bis zu –1 Grad Celsius sinken, und der Herzschlag reduziert sich auf lediglich zwei Schläge pro Minute. Die Winterquartiere liegen meist in Baumhöhlen oder Mauerschlitzen, dabei kann der Gartenschläfer auch während der warmen Jahreszeit in Sommerruhe verfallen, wenn das Nahrungsangebot gering ist oder das Wetter ungünstig ist.
Ein Lebensraum im Wandel
Die Unterstützung des Gartenschläfers ist besonders wichtig, da der Klimawandel die Lebensbedingungen vieler Wildtiere zunehmend erschwert. Die Auswirkungen dieser Veränderungen sind nicht mehr mit natürlichen Klimaschwankungen vergleichbar, wie Pro Wildlife anmerkt. Viele Tierarten, die nicht schnell genug auf die rasanten Veränderungen reagieren können, sind vom Aussterben bedroht. Dies betrifft nicht nur den Gartenschläfer, sondern ein breites Spektrum an Wildtieren, deren Lebensräume und Nahrungsgrundlagen durch den Klimawandel bedroht sind.
Die Initiativen zur Wiederansiedlung des Gartenschläfers im Thüringer Wald sind daher ein wichtiges Signal für den Erhalt der Biodiversität. Die enge Zusammenarbeit von Naturschutzorganisationen und staatlichen Stellen könnte ein Modell für weitere Projekte zur Stabilisierung gefährdeter Arten darstellen.