Landkreis Oberspreewald-Lausitz: Strenge Wasserentnahme-Verbote ab heute

Landkreis Oberspreewald-Lausitz: Strenge Wasserentnahme-Verbote ab heute
Elbe-Elster, Deutschland - Im Landkreis Oberspreewald-Lausitz, der in den letzten Wochen zunehmend unter Wassermangel leidet, wird die Wasserentnahme aus oberirdischen Gewässern ab sofort eingeschränkt. Diese Maßnahme gilt für die Spree und die Schwarze Elster und tritt heute, am 20. Juni 2025, in Kraft. Ein Verbot für die Verwendung von Pumpen, etwa elektrischen Gartenpumpen und Tauchpumpen, ist damit verbunden. Lediglich das Ab schöpfen mit einer Gießkanne bleibt erlaubt, jedoch nur in Maßen und mit Bedacht. Diese Entscheidung soll den sinkenden Wasserständen entgegenwirken, die durch anhaltend niedrige Niederschläge in den letzten Monaten bedingt sind. Laut Zeit sind die Böden derzeit aufgrund der geringen Regenfälle extrem trocken, und die Winterniederschläge haben nicht ausgereicht, um den Wasserhaushalt im Sommer stabil zu halten.
Besonders die Region rund um die Spree leidet unter diesen Trockenheitserscheinungen, wobei der Wasserstand weiter sinkt. Die Allgemeinverfügungen zur Einschränkung der Wasserentnahme wurden bereits in den Landkreisen Dahme-Spreewald und Spree-Neiße umgesetzt, was zeigt, dass die Problematik weitreichend ist. Während die Entscheidung im Oberspreewald-Lausitz zunächst ohne festgelegtes Enddatum gilt, dürfen wir gespannt sein, wie sich die Situation in den kommenden Wochen entwickeln wird.
Trockenheit im ganzen Land
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) dokumentiert eine alarmierende Entwicklung: Von Februar bis April 2025 erlebte Deutschland die trockenste Periode seit 1931. Der März war mit nur 21% des Niederschlags im Vergleich zur Referenzzeit von 1991 bis 2020 der sechsttrockenste März seit 1881. Auch der Mai brachte mit nur rund 48 l/m² Niederschlag einen Defizit von 68% im Vergleich zur üblichen Menge, wie Umweltbundesamt berichtet.
Die Situation ist besonders prekär im Norden und Nordosten Deutschlands. Dort wurden im März gar nur 9 l/m² Niederschlag gemessen. Auch ein Blick auf den Bodenfeuchteviewer des DWD zeigt, dass in den meisten Regionen Deutschlands der Oberboden unter Trockenstress leidet, was die Wasserversorgung zusätzlich belastet. Infolgedessen sind die Auswirkungen auf die Landwirtschaft, die Wasserverfügbarkeit und die Ökosysteme nicht zu unterschätzen.
Einschätzung der Wasserverfügbarkeit
Fakt ist, dass deutsche Städte und Gemeinden nicht flächendeckend unter Wassermangel leiden. Es gibt jedoch regionale Unterschiede, die zu akuten Engpässen führen können. In fast der Hälfte der Grundwassermessstellen in Deutschland fiel der Wasserstand auf den tiefsten Stand seit 1990. Deutschland verliert jährlich rund 2,5 Kubikkilometer Süßwasser, und die klimatischen Veränderungen, die durch die Klimakrise verstärkt werden, verschärfen die Situation zusehends. Eine evenutelle Wasserknappheit in der Zukunft steht nicht mehr zur Debatte, sie ist bereits Realität, wie auch ZDF feststellt.
Die nationale Wasserstrategie des Bundesumweltministeriums hat das Ziel, die Wasserversorgung in Deutschland bis 2030 nachhaltig zu sichern. Darüber hinaus sind Anpassungsstrategien an den Klimawandel und die Trockenheit in Arbeit. Es wird empfohlen, Wasserrückhalt und nachhaltige Methoden in der Landwirtschaft zu fördern. Bürgerinnen und Bürger sind aufgefordert, sorgsam mit Wasser umzugehen und beispielsweise Tipps zur Gartenbewässerung zu befolgen, um einen Teil der Lösung beizutragen.
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Ort | Elbe-Elster, Deutschland |
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