Rassismus im Fußball: Anzeige gegen AfD-Abgeordneten sorgt für Aufregung!
Rassismus im Fußball: Anzeige gegen AfD-Abgeordneten sorgt für Aufregung!
Sachsen-Anhalt, Deutschland - Am 5. Juli 2025 sorgt ein Vorfall für Aufregung in der deutschen Fußballwelt und darüber hinaus. Die Fraktionschefin der Linken in Sachsen-Anhalt, Eva von Angern, hat eine Anzeige gegen einen AfD-Abgeordneten gestellt. Derweil kritisierte dieser durch einen auf der Plattform X veröffentlichten Kommentar, der sich auf ein älteres Foto des deutschen Frauenfußball-Teams bezog. In seinem Beitrag bemerkte er, dass „keine schwarzen Fußballerinnen im Team seien“ und verwendete einen rassistischen Begriff, der in der breiten Öffentlichkeit als äußerst respektlos und abstoßend wahrgenommen wurde. Von Angern sprach sich klar gegen solche Äußerungen aus und betonte die Notwendigkeit, Rassismus entschieden entgegenzutreten. Die AfD-Fraktion wiederum erklärte, man habe den Sachverhalt intern besprochen und anlässlich der Löschung des Kommentars als erledigt betrachtet, was die Diskussion jedoch nicht befrieden kann.
Was viele nicht wissen: Rassismus ist ein Thema, das im Fußball nicht nur im Zusammenhang mit Äußerungen einzelner Politiker, sondern auch in vielen gesellschaftlichen Facetten verankert ist. Rund um die Europameisterschaft kursieren vermehrt rassistische Fake-News und antimuslimische Hetze. So werden in sozialen Medien, insbesondere auf Plattformen wie TikTok, X und Telegram, Videos verbreitet, die einen Gebetsraum in der Fanzone Berlin zeigen. Dieser wird fälschlicherweise als Raum ausschließlich für Muslime dargestellt. Tatsächlich jedoch ist dieser Gebetsraum konfessionsübergreifend und steht allen Religionen offen. Diesbezüglich betont Lukas Blaß, Nachhaltigkeitsmanager von Kulturprojekte Berlin, dass auch Ruheräume für stillende Mütter, ältere Menschen und Sonnen-Suchende bereitgestellt sind.
Rassismus im Fußball – Eine anhaltende Problematik
Diese Vorfälle sind nicht isoliert zu betrachten. Rassistische und antimuslimische Agitationen nehmen speziell während Großereignissen wie der EM zu. Auch die deutsche Nationalmannschaft sieht sich dabei mit Kritik an ihrer Zusammensetzung konfrontiert. Spieler wie Antonio Rüdiger werden in sozialen Medien mit Vorwürfen bedacht, die einen Zusammenhang zu seinem Ausdruck während des Ramadan ziehen. Rüdiger, der mit einem Instagram-Post für Diskussionen sorgte, wird vorgeworfen, religiöse Motive zu nutzen – Vorwürfe, die die UEFA und er selbst vehement zurückweisen. Sie betonen, dass der erhobene Zeigefinger zu den typischen Feiergesten im Fußball gehört.
Gleichzeitig äußert der Fußballprofi Jude Bellingham seine Frustration über das fehlende Engagement der Verbände im Kampf gegen Rassismus. Während die deutsche Fußballnationalmannschaft für ihre Integration gelobt wird, gibt es immer wieder Berichte über rassistische Vorfälle, die großen Schaden zufügen. Ein Beispiel dafür ist der FC Chelsea, dessen Spieler Lauren James und Nicholas Jackson ebenfalls mit diskriminierenden Äußerungen konfrontiert wurden.
Die Rolle der Verbände und die Notwendigkeit von Veränderungen
Um das Rassismus-Problem im Fußball anzugehen, werden Initiativen wie die Anti-Rassismus-Kampagne „Fußballzeit ist die beste Zeit gegen Rassismus“ vom DFB aufgelegt. Diese Kampagne richtet sich insbesondere an lokale Amateurvereine, die als erste Anlaufstelle für junge Migranten und Flüchtlinge fungieren. Eine Studie zeigt jedoch, dass struktureller Rassismus und die „Farbenblindheit“ im Profifußball nach wie vor präsent sind. Die Realität zeigt, dass in der Bundesliga viele Spieler aus ethnischen Minderheiten kommen, sie jedoch in Entscheidungsstrukturen stark unterrepräsentiert sind. Dies wurde auch durch den Anstieg der gemeldeten Diskriminierungsfälle unterstrichen.
Die Diskussion um Rassismus im Fußball ist umfangreich und zeigt, dass es an der Zeit ist, gemeinsam aktiv zu werden. Die Stadionverbote und andere strenge Strafen könnten als wirksame Maßnahmen angesehen werden. Doch das wirklich Entscheidende bleibt: ohne ein Überdenken der Strukturen und eine umfassende Bildungsstrategie wird sich an diesem Problem wenig ändern.
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Ort | Sachsen-Anhalt, Deutschland |
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