Gletschersturz im Wallis: Dorf Blatten unter Schutt begraben, eine Person vermisst!

Gletschersturz im Wallis belegt Bergdorf Blatten. Eine Person vermisst, 300 Evakuierte. Historische Naturkatastrophe.

Gletschersturz im Wallis belegt Bergdorf Blatten. Eine Person vermisst, 300 Evakuierte. Historische Naturkatastrophe.
Gletschersturz im Wallis belegt Bergdorf Blatten. Eine Person vermisst, 300 Evakuierte. Historische Naturkatastrophe.

Gletschersturz im Wallis: Dorf Blatten unter Schutt begraben, eine Person vermisst!

Ein dramatisches Ereignis hat sich im Schweizer Kanton Wallis zugetragen: Das kleine Bergdorf Blatten wurde unter massiven Geröll- und Eismassen begraben, nachdem ein Gletscher abgebrochen war. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, wird eine Person vermisst, konkrete Informationen über weitere mögliche Opfer sind bislang nicht bekannt. Der auslösende Faktor war ein Bergsturz am Kleinen Nesthorn, das eine Höhe von etwa 3.800 Metern erreicht.

Das Unglück ereignete sich in der Nacht zum Dienstag, als große Mengen an Eis, Fels, Schnee und Wasser ins Tal stürzten. Der Schweizerische Erdbebendienst registrierte bei dem Vorfall eine Erschütterung mit einer Stärke von 3,1. Die Situation wurde durch die Evakuierung des Dorfes am 22. Mai nochmals verschärft, als rund 300 Einwohner aufgrund der Gefahrenlage ihre Häuser verlassen mussten.

Nachwirkungen und Reaktionen

Der Gemeindepräsident von Blatten, Matthias Bellwald, hat die Situation als „unvorstellbar“ bezeichnet, zeigte sich jedoch optimistisch hinsichtlich des Wiederaufbaus. Experten, darunter Naturgefahren-Experte Raphaël Mayoraz, bezeichneten die Katastrophe als historisch „beispiellos“. Insgesamt lagern schätzungsweise neun Millionen Tonnen Schuttmaterial auf dem Gletscher, was zu einem erheblichen Druck auf die Eismassen führt. Methode und Umfang des Bergsturzes wurden durch das Tauen des Permafrostbodens, eine Folge des Klimawandels, verstärkt.

Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter drückte den betroffenen Anwohnern ihr Mitgefühl aus. Gleichzeitig reisten Umweltminister Albert Rösti und Verteidigungsminister Martin Pfister ins Katastrophengebiet, um Unterstützung anzubieten. Eine Einheit der Armee wurde entsandt, um die aufgestauten Wassermengen im Fluss Lonza zu beseitigen, der über zwei Kilometer stark aufgestaut wurde.

Klimawandel und Naturkatastrophen

Im Kontext der Naturkatastrophe wird auch die Rolle des Klimawandels diskutiert. Laut einer Analyse der National Geographic ist der Klimawandel nicht der alleinige Grund für alle Naturkatastrophen. Dennoch verschärft er die Häufigkeit und Intensität von Extremereignissen wie Überschwemmungen, Dürren und anderen Naturkatastrophen. Die Forschungsinitiative World Weather Attribution (WWA) hat in der Vergangenheit zusammenhängende Ereignisse untersucht und festgestellt, dass der Klimawandel bei vielen dieser Katastrophen eine bedeutende Rolle spielte.

Die aktuellen Entwicklungen in Blatten machen deutlich, dass die Herausforderung der Naturgewalten in Anbetracht globaler Klimaveränderungen an Bedeutung gewinnt. Die Gefahr, die von verbliebenen Schuttmengen und instabilen Gesteinsformationen ausgeht, bleibt auch nach dem Gletschersturz bestehen. Experten warnen vor einer möglichen Murganggefahr, die momentan jedoch als unwahrscheinlich eingestuft wird, da die Wassermengen im Fluss aktuell gering sind.

Die Katastrophe in Blatten mahnt nicht nur zur Vorsicht, sondern verdeutlicht auch die Notwendigkeit von präventiven Maßnahmen gegen solche Naturereignisse in einer sich wandelnden Umwelt.