Folter und Vergewaltigung in Tansania: Menschenrechtsaktivisten berichten erschütternd

Folter und Vergewaltigung in Tansania: Menschenrechtsaktivisten berichten erschütternd

Daressalam, Tansania - Agather Atuhaire und Boniface Mwangi, zwei engagierte Menschenrechtsaktivisten, haben erschreckende Berichte über Folter und sexuellen Missbrauch während ihrer Haft in Tansania veröffentlicht. Atuhaire, die im Jahr 2023 mit dem Menschenrechtspreis der Europäischen Union ausgezeichnet wurde, schildert ihre Erlebnisse, die von Entführung und brutalem Missbrauch geprägt sind. Mwangi, ein bekannter Aktivist aus Kenia, berichtet ebenfalls von seiner Tortur, die er in der angeblich sicheren Destination Tansania erlitten hat.

Beide Aktivisten wurden am 18. Mai 2025 in Daressalam verhaftet, während sie als Beobachter zu einem Prozess gegen den Oppositionsführer Tundu Lissu reisen wollten. Lissu, der im Jahr 2023 nach Tansania zurückkehrte, sieht sich schweren Vorwürfen des Hochverrats ausgesetzt und droht die Todesstrafe.

Die Erlebnisse der Aktivisten

In ihren dramatischen Erzählungen berichten Atuhaire und Mwangi von einer systematischen Misshandlung, die von mutmaßlichen Staatsbeamten und bezahlten Schlägern durchgeführt wurde. Nach ihrer Verhaftung wurden die beiden gewaltsam aus ihrem Hotel gebracht und zwischen verschiedenen Polizeistationen hin- und hergeschickt. Dort wurden sie geschlagen, und Atuhaire erhielt Drohungen, einschließlich sexueller Gewalt. Während ihrer Gefangenschaft erlitten sie nicht nur körperliche, sondern auch psychische Folter, was ihre erschütternden Schilderungen untermauert. Von den Schreien des jeweils anderen in benachbarten Räumen gequält, fühlten sie sich in Lebensgefahr.

Nach mehreren Tagen der Misshandlungen wurden sie schließlich am 21. Mai an einem Grenzübergang abgesetzt. Bei ihrer Aussetzung wurden sie mit Geld für die Rückreise ausgestattet, was die schockierende Impunität verdeutlicht, mit der solche Menschenrechtsverletzungen in Tansania behandelt werden. Atuhaire identifizierte Faustine Mafwele als den Verantwortlichen, der ihre Misshandlung angeordnet haben soll.

Internationale Reaktionen und Menschenrechtslage in Tansania

Die Vorfälle, die Atuhaire und Mwangi erlitten, sind Teil einer breiteren Menschenrechtskrise in Tansania. Unter Präsidentin Samia Suluhu Hassan, die 2021 in das Amt eintrat, wurden zunächst einige Schritte zur Lockerung der politischen Unterdrückung unternommen. Doch in den letzten Monaten haben die Repression und das Verschwinden regierungskritischer Stimmen zugenommen. Amnesty International bezeichnet die Vorfälle als Teil einer „Kampagne der Angst und Unterdrückung“ vor den Wahlen 2025.

Die USA haben ebenfalls besorgt auf die zunehmenden Menschenrechtsverletzungen in Tansania reagiert und fordern die Regierung auf, internationales Recht zu respektieren. Atuhaire und Mwangi planen, den tansanischen Staat vor dem Menschenrechtsgerichtshof der Afrikanischen Union zu verklagen, um Gerechtigkeit für die ihnen zugefügten Gräueltaten zu suchen.

Diese Vorfälle sind nicht nur ein Zeichen für die anhaltenden Herausforderungen bei der Durchsetzung der Menschenrechte in Tansania, sondern reflektieren auch größere Probleme, die viele afrikanische Länder betreffen. Trotz einiger positiver Entwicklungen in Ländern wie Ghana und Senegal zeigt die Geschichte, dass politische Unabhängigkeit nicht zwangsläufig eine Verbesserung der Menschenrechten bedeutet. Folter und willkürliche Inhaftierungen sind nach wie vor verbreitete Praktiken, die internationalen Alarm auslösen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Berichte von Atuhaire und Mwangi die dringende Notwendigkeit einer fortlaufenden globalen Aufmerksamkeit auf die Menschenrechtslage in Tansania und darüber hinaus unterstreichen. Die internationale Gemeinschaft muss Verantwortung übernehmen und sicherstellen, dass die Menschenrechte respektiert und verteidigt werden, um solcherlei Gräueltaten in Zukunft zu verhindern.

Für weitere Informationen über die Vorfälle in Tansania, siehe die Berichterstattung von KN Online, die persönlichen Berichte von Atuhaire und Mwangi bei Citizen, sowie einen umfassenden Überblick über die Menschenrechtslage in Afrika von der Bundeszentrale für politische Bildung.

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OrtDaressalam, Tansania
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