Alarm in Baden-Württemberg: Grundschüler kämpfen mit gravierenden Defiziten!

Immer mehr Grundschüler in Baden-Württemberg haben Defizite. Experten fordern Frühförderung und verpflichtende Vorschule.
Immer mehr Grundschüler in Baden-Württemberg haben Defizite. Experten fordern Frühförderung und verpflichtende Vorschule. (Symbolbild/NAG)

Alarm in Baden-Württemberg: Grundschüler kämpfen mit gravierenden Defiziten!

Ludwigshafen, Deutschland - Die Herausforderungen an Grundschulen in Baden-Württemberg nehmen zu: Laut einer aktuellen Umfrage unter 6.000 Pädagogen, veröffentlicht von SWR, berichten fast 90% der Grundschullehrer, dass Erstklässler heute mehr Defizite aufweisen als vor zehn Jahren. Diese Probleme sind nicht auf städtische Brennpunktschulen beschränkt, sondern betreffen auch ländliche Schulen.

Besonders auffällig sind die zunehmenden Schwierigkeiten in motorischen Fähigkeiten, Konzentration, Verhalten und Sprache bei Schulanfängern. An der Gräfenauschule in Ludwigshafen blieb im Jahr 2023 jeder dritte Schulanfänger sitzen. Carmen Forell, Lehrerin an der Jengerschule in Ehrenkirchen, bestätigt abnehmende Kompetenzen und eine Zunahme von Verhaltensproblemen. Ihr Schulleiter, Gerd Günther, berichtet, dass in jeder Klasse 2 bis 3 Kinder nicht schulfähig sind, oft schon vor dem Schuleintritt erkennbar.

Sprache als Schlüssel zur Integration

Ein zentrales Problem ist die steigende Zahl von Kindern, die zu Hause nicht Deutsch sprechen, insbesondere Flüchtlingskinder. Die frühe sprachliche Bildung wird von Fachleuten als entscheidend für die spätere schulische Entwicklung angesehen, wie auch das Fachportal für Pädagogik unterstreicht. Die Initiative „Bildung durch Schrift und Sprache“ fokussiert sich daher auf die Verbesserung der sprachlichen Bildung in Deutschland, unterstützt von einer Vielzahl von Forschungsprogrammen, die an Schulen und Kitas umgesetzt werden.

Besonders zu erwähnen ist das Programm der „Sprach-Kitas“, das alltagsintegrierte sprachliche Bildung in Kitas fördern soll. Das Programm läuft bis Ende 2023 und zielt darauf ab, inklusive Bildung durch die Zusammenarbeit mit Familien zu stärken. Zudem wird der Einsatz von Hilfesystemen im Unterricht empfohlen, um Kindern mit Sprachverstehensproblemen zu unterstützen. Das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung in München bietet hierzu Konzepte an, welche durch strukturierte Klassenzimmer und visuelle Hilfsmittel die Sprachkompetenz fördern sollen, wie in einem Artikel von pte erläutert wird.

Wachsende Wünsche nach frühzeitiger Unterstützung

Die Lehrer in Baden-Württemberg erhoffen sich mehr Frühförderung in Kindergärten und von den Familien. Über 90% von ihnen wünschen sich eine verpflichtende Vorschule für förderbedürftige Kinder, analog zu dem in Hamburg praktizierten Modell, welches Kennenlerngespräche vor der Einschulung vorsieht. Diese Gespräche dienen dazu, den Entwicklungsstand der Kinder zu beurteilen und frühzeitig gezielte Unterstützung anzubieten.

An der Jengerschule wird bereits Förderunterricht angeboten, jedoch wird auch hier der Bedarf an besser ausgebildetem Personal betont. Darüber hinaus wird die Rolle digitaler Medien kritisch betrachtet, da deren exzessiver Gebrauch die motorischen Fähigkeiten und die Konzentration der Kinder negativ beeinflusst. Die Grundschullehrer identifizieren Konzentrationsschwierigkeiten, Verhaltensauffälligkeiten und Sprachdefizite als die größten Probleme in ihren Klassen.

Zusammenfassend zeigt sich, dass die sprachliche und soziale Bildung entscheidend für die Entwicklung von Kindern ist. Forschungsinstitute und Schulen arbeiten weiterhin an der Verbesserung der Rahmenbedingungen und Unterstützungssysteme, um den Herausforderungen in der heutigen Bildungslandschaft zu begegnen. Auch aktuelle Forschungsprojekte, die an der Schnittstelle von Sprache und Bildung stehen, setzen sich für eine nachhaltige Verbesserung der sprachlichen Kompetenzen von Kindern ein, wie im Fachportal für Pädagogik dargelegt wird Fachportal Pädagogik.

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OrtLudwigshafen, Deutschland
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