NATO-Abrüstungsprogramm: Deutschland plant 60.000 neue Soldaten!

NATO-Verteidigungsminister treffen in Brüssel zur Erhöhung der Rüstungsausgaben und strategischen Ziele am 5. Juni 2025 zusammen.
NATO-Verteidigungsminister treffen in Brüssel zur Erhöhung der Rüstungsausgaben und strategischen Ziele am 5. Juni 2025 zusammen. (Symbolbild/NAG)

NATO-Abrüstungsprogramm: Deutschland plant 60.000 neue Soldaten!

Brüssel, Belgien - Am 5. Juni 2025 treffen sich die Verteidigungsminister der NATO in Brüssel, um über eine umfassende Aufrüstung zu beraten. Die NATO plant die Erhöhung ihrer militärischen Fähigkeiten, wobei die Vorgaben geheim bleiben sollen, um die Allianz für Russland unberechenbar zu machen. Laut Tagesschau liegt die oberste Priorität auf der Entwicklung weitreichender Waffensysteme, Luftverteidigung und mobiler Landstreitkräfte.

Die neuen Fähigkeitsziele bedeuten eine Erhöhung von 30 Prozent bei militärischen Fähigkeiten, um die Verteidigungsfähigkeit zu verbessern und den Abschreckungscharakter zu stärken. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius bezeichnet die Maßnahmen als „Kraftakt“ und stellt fest, dass die Bundeswehr bis zu 60.000 zusätzliche aktive Soldaten benötigt. Deutschland plant zudem die Bildung und Vollausstattung neuer Großverbände, um den Anforderungen der neuen Strategie gerecht zu werden.

Erhöhung der Verteidigungsausgaben

Im Mittelpunkt des Treffens steht auch die Diskussion über die Erhöhung der Verteidigungsausgaben, insbesondere vor dem Hintergrund eines bevorstehenden NATO-Gipfels Ende Juni in Den Haag. Die Zeit berichtet, dass US-Verteidigungsminister Pete Hegseth von einem nahezu einheitlichen Konsens unter den NATO-Partnern spricht, die Verteidigungsausgaben auf 5 Prozent des BIP zu erhöhen. NATO-Generalsekretär Mark Rutte schlägt zudem vor, bis 2032 mindestens 3,5 Prozent des BIP für Verteidigung und 1,5 Prozent für Infrastruktur auszugeben.

Deutschland und Frankreich haben diesen Vorschlag bereits zugestimmt, während Spanien und Belgien sich dagegen aussprechen. Laut Kanzler Friedrich Merz (CDU) würde jeder Prozentpunkt mehr etwa 45 Milliarden Euro an zusätzlichen Verteidigungsausgaben bedeuten. Ziel ist es, die Verteidigungsausgaben in Deutschland von 2,1 Prozent im Vorjahr auf 3,5 Prozent bis 2032 zu steigern.

Wirtschaftliche Auswirkungen der Verteidigungsinvestitionen

Zusätzlich zu den militärischen Aspekten stellt eine Studie von EY fest, dass europäische NATO-Länder jährlich etwa 72 Milliarden Euro in Rüstungsprojekte investieren, was 680.000 Arbeitsplätze sichert. Die Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf 3 Prozent des BIP könnte die jährlichen Ausgaben um 65 Milliarden Euro ansteigen lassen und zusätzlich 660.000 Arbeitsplätze schaffen.

Die Studie hebt hervor, dass Verteidigungsinvestitionen volkswirtschaftliche Impulse liefern, über die Rüstungsindustrie hinaus. Die Nachfrage nach neuen Produktionskapazitäten wird steigen, während Unternehmen der Rüstungsindustrie vor finanziellen Herausforderungen stehen. Bei einem Anstieg der Rüstungsausgaben auf 3 Prozent des BIP könnte eine Umsatzsteigerung von 20 bis 40 Prozent bei Rüstungsunternehmen erfolgen und den Verteidigungssektor als Wachstumstreiber positionieren.

Angesichts dieser Entwicklungen wird die NATO nicht nur als militärische Allianz, sondern auch als Schlüsselfaktor für wirtschaftliches Wachstum in Europa betrachtet, was angesichts der geopolitischen Spannungen von großer Bedeutung ist.

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OrtBrüssel, Belgien
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