Warnung: Jährlich drohen Kindern irreversible Lungenschäden durch Husten!

Warnung: Jährlich drohen Kindern irreversible Lungenschäden durch Husten!

Bochum, Deutschland - Schleimiger Husten bei Kindern, der länger als vier Wochen anhält, ist ein häufiges, jedoch ernst zu nehmendes Anliegen. Dr. Anne Schlegtendal, Oberärztin an der Universitätskinderklinik Bochum, warnt, dass dieser protrahierte bakterielle Husten, auch als protrahierte bakterielle Bronchitis (PBB) bekannt, unbehandelt zu ernsthaften Langzeitschäden führen kann. Die Risiken reichen bis zu irreversiblen chronischen Lungenschädigungen, wie News RUB berichtet.

Eine kürzlich veröffentlichte Studie in der Zeitschrift Pediatric Pulmonology hat ergeben, dass Kinder mit PBB mindestens zwei Wochen lang Antibiotika benötigen, um einer Verschlechterung ihrer Lungenfunktion entgegenzuwirken. Die Ergebnisse dieser Untersuchung stammen aus einer Nachuntersuchung von Kindern, die zuvor wegen Atemwegsinfektionen stationär behandelt wurden.

Häufigkeit und Herausforderungen

Hartnäckiger Husten ist der häufigste Grund für Arztbesuche in der ambulanten Praxis, insbesondere bei Kindern. Laut PMC sind Erkältungen die häufigsten Auslöser von Husten bei Vorschulkindern, die im Durchschnitt etwa 6-10 hustenbedingte Episoden pro Jahr erleben. Der Chalenge für Kinderärzte liegt darin, zwischen normalem Husten und chronischem Husten zu unterscheiden, welcher über vier Wochen andauern kann.

Obwohl etwa 50 % der Kinder innerhalb einer Woche wieder hustenfrei sind, haben ca. 10 % der Kinder Hustenepisoden, die länger anhalten. Dies kann zu einer erheblichen Belastung für betroffene Kinder und ihre Familien führen. Die fehlerhafte Diagnose von chronischem Husten als Asthma ist ebenso besorgniserregend, da bis zu zwei Drittel der Kinder mit chronischem Husten zuvor eine Asthmatherapie erhalten haben, die oft nicht hilfreich war.

Die Bedeutung der richtigen Diagnose

Die Symptome eines dauerhaften Hustens können auf verschiedene zugrunde liegende Pathologien hindeuten, einschließlich PBB, und versäumte Diagnosen (wie z.B. Fremdkörperaspiration) können zu langfristigen Lungenproblemen führen. Eine klare Definition für chronischen Husten variiert zwischen 4 und 8 Wochen, wobei einige Experten 8 Wochen als Obergrenze bevorzugen.

Die häufigsten Atemwegserreger, die mit PBB in Verbindung gebracht werden, sind u.a. H. influenzae, Streptococcus pneumoniae und Staphylococcus aureus. Das Fehlen einer adäquaten Behandlung kann zu schwerwiegenden Lungenkrankheiten führen. Daher ist eine konsequente Therapie und langfristige kinderpneumologische Begleitung erforderlich.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass während die hohe Belastung durch chronischen Husten in der Kinderarztpraxis bekannt ist, eine frühzeitige und adäquate Behandlung entscheidend ist, um irreversible Langzeitschäden zu vermeiden. Künftige Forschungen sollten sich darauf konzentrieren, genetische oder epigenetische Marker zu identifizieren, um weniger schwere von schwerwiegenden Verläufen unterscheiden zu können, wie der Artikel von Paediatrie Schweiz vorschlägt.