Insolvenzen in Hessen steigen auf Rekordhoch – Bauwirtschaft in Gefahr!

Insolvenzen in Hessen steigen auf Rekordhoch – Bauwirtschaft in Gefahr!
Hessen, Deutschland - Im ersten Quartal 2025 sind in Hessen 494 Unternehmen insolvent gegangen, was einem alarmierenden Anstieg von 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders stark betroffen ist das Baugewerbe, das in diesem Zeitraum 92 Insolvenzen verzeichnete. Diese Zahlen wurde von op-online berichtet. Insgesamt wurden im Jahr 2024 in Hessen 1655 Unternehmensinsolvenzen registriert, was einem Anstieg von 23 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Die Insolvenzen betreffen in einem signifikanten Ausmaß auch die Beschäftigten in den betroffenen Unternehmen: Mindestens 6000 Arbeitnehmer waren im Jahr 2024 von Kündigungen betroffen.
Von den insolventen Firmen im Jahr 2024 gehörten 316 zur Baubranche. Der Vizepräsident des Hessischen Industrie- und Handelskammertags, Ulrich Caspar, äußerte sich besorgt über die Situation und forderte politische Reaktionen zur Entlastung der Wirtschaft. Ein Eckpunktepapier mit 20 Vorschlägen zur Reform der Hessischen Bauordnung, das im November 2024 präsentiert wurde, zielt darauf ab, den Bauprozess zu beschleunigen und kostengünstiger zu gestalten. Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori arbeitet derzeit an einem Gesetzespaket, das noch im Jahr 2025 im Landtag debattiert werden soll.
Bauwirtschaft in der Krise
Die hessische Bauwirtschaft steht vor einer ernsthaften Krise, die die langfristige Wohnraumversorgung gefährdet. Thomas Reimann, Präsident des Baugewerbe-Verbands, berichtete von besorgniserregenden Stornierungen bei Neubauprojekten im Herbst 2023. Diese Entwicklungen haben bei den Investoren für Unsicherheit gesorgt. Ein 14-Punkte-Plan der Bundesregierung, der im Rahmen des Wohnungsbaugipfels verabschiedet wurde, wird zwar als ein Schritt in die richtige Richtung angesehen, dennoch ist eine Senkung der Baukosten unerlässlich.
Der Baugewerbe-Verband fordert eine Vereinfachung des Bauprozesses, um die Politik zur Schaffung von Planungssicherheit zu bewegen. Fehlende Aufträge und die derzeitige Praxis, Kurzarbeit als kurzfristige Lösung zu nutzen, zeigen, wie kritisch die Lage der 151 Baubetriebe ist, die im ersten Halbjahr 2023 Insolvenz anmeldeten. Bauwirtschaft Hessen fordert die Politik auf, die Dringlichkeit der Situation anzuerkennen und Hindernisse für den Wohnungsbau abzubauen.
Weitere Entwicklungen und Reformen
Parallel zu den Insolvenzen wird auch an einem Gesetz gearbeitet, das es erschweren soll, Wohnraum ungenutzt zu lassen. Die geplanten Reformen und die bevorstehenden politischen Debatten im Landtag haben das Potenzial, sowohl die Bauwirtschaft als auch die gesamte Wirtschaft in Hessen zu stabilisieren. Mit der Umsetzung der Reformen könnte ein Kurswechsel eingeleitet werden, der die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität des Standorts Hessen langfristig sichern soll.
Es bleibt abzuwarten, ob und wie schnell die politischen Entscheidungsträger auf die anhaltende Krise reagieren werden. Die Entwicklungen der nächsten Monate werden entscheidend sein, um die Herausforderungen, vor denen Unternehmen und Beschäftigte stehen, zu adressieren.
Details | |
---|---|
Ort | Hessen, Deutschland |
Quellen |