A100-Erweiterung: Berlin droht der Verkehrschaos-Kollaps!

A100-Erweiterung: Berlin droht der Verkehrschaos-Kollaps!
Am 27. August wird der neue Abschnitt der Berliner Autobahn A100 von Neukölln nach Treptow-Köpenick eröffnet. Doch während die Bauarbeiten zügig vorangetrieben wurden, steht bereits ein Sturm der Kritik in den Startlöchern. [nd-aktuell] berichtet, dass Kritiker die Eröffnung als ein fatales Signal im Angesicht der Klimakrise werten. Ein neuer Autobahnabschnitt, der in der Hoffnung auf Verkehrsverbesserungen eröffnet wird, könnte die angespannte Verkehrssituation nur verlagern, statt sie zu lösen.
Übereinstimmend mit den Bedenken der Anwohner, hat das Aktionsbündnis A100 stoppen klare Forderungen formuliert. Es zeichnet sich ab, dass der Verkehrskollaps droht, insbesondere wenn der benachbarte westliche Überbau der Elsenbrücke noch nicht fertiggestellt ist. Die Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg, Neukölln und Treptow-Köpenick äußern große Sorgen, da es an der notwendigen Spreequerung fehlt und es kein fundiertes Verkehrskonzept für die Übergangszeit gibt. In Anbetracht dieser Mängel sind die Befürchtungen über Staus in der Region nur zu verständlich. [a100stoppen.de] hebt hervor, dass ohne klare Vorkehrungen der Senatsverkehrsverwaltung die Lebensqualität der Anwohner erheblich leiden könnte.
Die politische Diskussion
Hinzu kommt die vielschichtige politische Diskussion um den neuen Abschnitt, der von der CDU als „Klimaautobahn“ für E-Autos gepriesen wird. Kritiker beurteilen dies als irreführend, da der Übergang zu Elektrofahrzeugen alles andere als kurzfristig erledigt sein wird. Während der Verkehrsbereich hinter den Fortschritten in anderen Sektoren wie Energieversorgung oder Industrie zurückblieb, bleibt die hohe CO2-Emission eine schleichende Herausforderung. Laut [bpb] werden im Verkehrssektor weiterhin über 165 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen, was den Klimazielen diametral entgegensteht.
Mobilitätsforscher Weert Canzler, am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung tätig, betont die Dringlichkeit, Verkehr von motorisiertem Individualverkehr auf Schienen und Fahrräder zu verlagern. Diese Forderung scheint mehr denn je an Bedeutung zu gewinnen, insbesondere angesichts der wachsenden Verkehrsbelastung und der unzureichenden Maßnahmen zur Verbesserung der Situation.
Der Weg nach vorn
Um die Klima- und Verkehrskrise in den Griff zu bekommen, fordert das Aktionsbündnis schnellstmögliche Maßnahmen zur Überprüfung und Anpassung der Planungen. Die Vorstellung, dass der Ausbau der A100 Lösungen bieten könnte, wird zunehmend infrage gestellt. [a100stoppen.de] hat dazu einen klaren Plan gefordert, der auf nachhaltige Verkehrskonzepte setzt, anstelle von weiteren Betonprojekten. Auch der Modal Split bleibt relativ stabil, was die Abhängigkeit vom Pkw-Verkehr belegt.
Die aktuelle Realität fordert von der Politik ein Umdenken, denn die Zahlen sprechen für sich: Fast 75 % der Personenkilometer entfallen auf den motorisierten Individualverkehr, mit einer besorgniserregenden Steigerung der Fahrleistungen in den letzten Jahren. Für eine Verkehrswende, die nicht nur umweltfreundlich, sondern auch sozial ausgewogen ist, ist schnelles Handeln gefragt.
Ein Umdenken in der Verkehrspolitik ist also unabdingbar, um die vereinten Ziele der Klimapolitik und der Lebensqualität in urbanen Räumen nicht aus den Augen zu verlieren.