BVG warnt: Achtung beim Sitzen! Chlorgeruch & Pommesfinger drohen!

Die BVG informiert über erhöhte Fahrgastzahlen und den Streit um das „Würmchenmuster“ der Sitzbezüge in Berlin.

Die BVG informiert über erhöhte Fahrgastzahlen und den Streit um das „Würmchenmuster“ der Sitzbezüge in Berlin.
Die BVG informiert über erhöhte Fahrgastzahlen und den Streit um das „Würmchenmuster“ der Sitzbezüge in Berlin.

BVG warnt: Achtung beim Sitzen! Chlorgeruch & Pommesfinger drohen!

In der pulsierenden Metropole Berlin hat die Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG) alle Hände voll zu tun, um den steigenden Anforderungen der Fahrgäste gerecht zu werden. Auch wenn die Sonne lacht und die Freibäder voll sind, bleibt die Sicherheit der Passagiere während der Sommermonate oberste Priorität. Die BVG rechnet in den kommenden Wochen mit einem höheren Fahrgastaufkommen auf den Strecken zu beliebten Bademöglichkeiten, und hat auf Instagram humorvoll auf die Situation reagiert: Ein Bild, das den Geruch von Chlor an der U-Bahnstation „Prinzenstraße“ thematisiert, und die Warnung vor den gefürchteten „Freibad-Pommes-Finger“ auf den Sitzbezügen, sorgte für Schmunzeln im Netz. Der Post erhielt innerhalb kürzester Zeit etwa 1.500 Likes, und die Nutzer kommentierten die Aufforderung zur Rücksichtnahme auf die Polster mit Witz und Freude. Berlin Live berichtet, dass die BVG darum bittet, diese oftmals kreuz und quer bemusterten Sitzbezüge zu schonen.

Ein besonderes Augenmerk gilt dem sogenannten „Würmchenmuster“, das im Berliner ÖPNV seit 30 Jahren zum Einsatz kommt und aus der Feder des Designers Herbert Lindinger stammt. Ursprünglich wurde dieses Muster für die S-Bahn in den 1990er Jahren entworfen, um Vandalismus zu vertuschen. Das Gericht hat das Muster 2021 allerdings als urheberrechtlich geschützt anerkannt – ein Urteil, das die BVG nicht auf sich sitzen lassen wollte und so Berufung einlegte. Interessanterweise hat auch Lindinger, der bereits 2018 die BVG wegen ausstehender Lizenzgebühren anklagte, ebenfalls Berufung eingelegt. Hier wird es spannend: Den Zeitpunkt, wann sich das Hamburger Oberlandesgericht noch mit der Sache befassen wird, wagt derzeit niemand vorherzusagen. Vielleicht wird die Entscheidung ja noch in diesem Jahr erwartet, wie der Tagesspiegel berichtet.

Der Streit um das Muster

Doch was steckt hinter diesem Rechtsstreit? Das vom Landgericht Hamburg bestätigte Urteil legt fest, dass die BVG das Muster, offiziell „Urban Jungle“ genannt, nicht ohne Zustimmung von Lindinger nutzen darf. Obwohl die designtechnische Gestaltung im Urheberrecht als Kunstwerk anerkannt wurde, bleibt abzuwarten, wie sich die BVG in den kommenden Monaten positionieren wird. Schließlich hat das Gericht auch angeordnet, dass die BVG Schadensersatz leisten könnte und möglicherweise Fan-Produkte mit diesem Muster vernichten muss. In den Fahrzeugen bleiben die Bezüge vorerst, um den öffentlichen Nahverkehr nicht zu gefährden, wie der Vy Anwalt informiert.

Die BVG hat mittlerweile neue Modelle in Planung, die Sitze im „Nachtlinien“-Design erhalten werden, ein Style, der als weniger aufdringlich gilt. In Anbetracht der Komplexität der Situation könnte die BVG, sollte Lindinger in der Berufung sukses haben, vor einem finanziellen Dilemma stehen, das im schlimmsten Fall in die Millionen gehen könnte. Aktuell gibt es viele Unbekannte. Fest steht jedoch, dass die Berliner nicht nur die Busse, sondern auch die Rechtslage im Auge behalten sollten.