Hasenpest in Berlin: Entwarnung trotz seltener Fälle!

Hasenpest in Berlin: Entwarnung trotz seltener Fälle!
In Berlin gab es jüngst Anlass zur Sorge, doch das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) gibt Entwarnung: Die Hasenpest, eine Tierkrankheit, die auch Menschen betreffen kann, bleibt eine sehr seltene Zoonose. Wie rbb24 berichtet, wurde in der Hauptstadt zuletzt ein Fall von Hasenpest registriert. Ein betroffener Patient wurde zwar behandelt, doch nach kurzer Zeit wieder entlassen. Das Lageso stellt klar, dass kein Grund zur Besorgnis besteht.
Die Hasenpest wird durch das Bakterium *Francisella tularensis* verursacht. Die Übertragung erfolgt häufig durch den Kontakt mit infizierten Tieren oder kontaminiertem Wasser. Interessanterweise können auch Zecken, Mücken und andere Insekten als Überträger fungieren. In einer umfassenden Analyse führt Apotheken Umschau an, dass über 200 Tierarten betroffen sein können, unter anderem Nagetiere und Vögel. Besonders der Feldhase steht im Mittelpunkt, wenn es um die Verbreitung der Hasenpest geht.
Das Risiko für Menschen
Die Symptome der Hasenpest sind grippeähnlich und zeigen sich meist drei bis fünf Tage nach der Ansteckung. Dazu zählen Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen, und in einigen Fällen können auch Geschwüre oder geschwollene Lymphknoten auftreten. Laut Apotheken Umschau liegt die Sterblichkeitsrate bei etwa 2% mit Behandlung, kann jedoch ohne adäquate Therapie auf bis zu 15% steigen.
Die Dunkelziffer bei infizierten Tieren wird als hoch eingeschätzt, was bedeutet, dass die echten Zahlen von Ansteckungen möglicherweise deutlich höher sind, als in den Statistiken auftauchen. 2024 und 2023 wurden in Berlin jeweils drei Fälle gemeldet, 2022 ein und 2021 zwei. Ein Todesfall in Zusammenhang mit Tularämie seit 2015 wurde verzeichnet, jedoch war es unklar, ob die Infektion ursächlich dazu führte, da der Erkrankte über 75 Jahre alt war und schwerwiegende Vorerkrankungen hatte. Das Lageso geht von einer höheren Zahl tatsächlicher Fälle aus.
Schutzmaßnahmen und Vorbeugen
Das Bundesamt für Risikobewertung schätzt das Risiko einer Erkrankung an Hasenpest für die Bevölkerung als gering ein. Trotzdem sollte man Vorsicht walten lassen, da die Erkrankung zunehmend gemeldet wird. Um einer Ansteckung vorzubeugen, empfehlen Experten, den Kontakt mit Wildtieren zu vermeiden, beim Umgang mit diesen Schutzhandschuhe und Atemschutzmasken zu tragen und Fleisch gut durchzugaren. Insektenstiche sollten durch entsprechende Kleidung und Insektenschutzmittel möglichst verhindert werden.
Was die allgemeine Gefährdung durch zoonotische Erkrankungen wie Hasenpest angeht, ergibt sich ein erschreckendes Bild: Schätzungen zufolge stammen etwa 75% neu auftretender Krankheiten von Tieren. Die Gründe für den Anstieg von Zoonosen sind vielfältig: Klimawandel, Massentierhaltung und der Handel mit Wildtieren erhöhen das Risiko für Spillover-Ereignisse, bei denen tierische Erreger auf Menschen überspringen.
Insgesamt bleibt die Hasenpest ein seltenes, aber ernstzunehmendes Thema. Ein verantwortungsvolles Handeln und gute Aufklärung bleiben entscheidend, um die Bevölkerung bestmöglich zu schützen.