Hitze-Alarm in Berlin: Öffentliches Verkehrsnetz kämpft ohne Klimaanlage!

Hitze-Alarm in Berlin: Öffentliches Verkehrsnetz kämpft ohne Klimaanlage!
In den heißen Sommermonaten, die viele Städte in Deutschland plagen, stehen die öffentlichen Verkehrsmittel oft im Kreuzfeuer der Kritik. Ein Blick nach Berlin zeigt, dass viele U-Bahn-Wagen, Busse und Trams ohne Klimaanlage auskommen müssen. Hier steigen die Temperaturen in den Fahrzeugen häufig über 30 Grad, was Gesundheitsbehörden dazu veranlasst, vor den Risiken einer solchen Hitze zu warnen. Rbb24 berichtet, dass insbesondere die älteren S-Bahn-Züge von der Problematik betroffen sind, wobei mehr als 750 dieser Züge nicht klimatisiert sind und viele über 30 Jahre alt sind.
Die Situation ist angespannt: Nur 16 Prozent der S-Bahn-Züge, die in den letzten Jahren in Betrieb genommen wurden, verfügen über eine Klimaanlage. Diese kühlen die Luft zwar um etwa drei Grad unter die Außentemperatur, jedoch nicht unter 24 Grad. Der vollständige Umbau der S-Bahn-Flotte und die Ausstattung mit Klimaanlagen werden voraussichtlich bis Mitte der 2030er Jahre andauern. Berlin hat es sich äußerst schwierig gemacht, denn die Transportgesellschaft BVG plant derzeit keine klimatisierten U-Bahn-Züge, da die Abluft die Tunnel weiter aufheizen könnte.
Klimatisierung in U-Bahn und Bussen
Wie sieht es eigentlich mit den U-Bahn-Zügen aus? Statt Klimaanlagen setzen diese auf Lüftungssysteme. Diese sind jedoch nicht die ideale Lösung, da sie ohne ausreichende Kühlung auskommen müssen. BVG erläutert, dass Klimaanlagen viel Platz benötigen und bei U-Bahnzügen, die eng in Tunnel eingebaut sind, einfach nicht praktikabel sind. Minütlich gewähren die Züge ihre Türen an den Haltestellen, was die Effizienz der Klimatisierung zusätzlich beeinträchtigt.
Die Herausforderung wird noch größer, wenn man bedenkt, dass bei sehr hohen Außentemperaturen weder Busse noch Trams effektiv kühl gehalten werden können. Das höhere Energieverbrauch bei der Nutzung klimatisierter Verkehrsmittel erhöhe die Betriebskosten um rund 30 Prozent. Geöffnete Fenster in den Fahrzeugen machen die Situation nicht besser – sie sorgen zwar für etwas frische Luft, tragen aber nicht wirklich zur Abkühlung bei.
Die Herausforderungen durch den Klimawandel
Nicht nur in Berlin, sondern auch in anderen deutschen Städten werden die Herausforderungen durch den Klimawandel immer relevanter. Ein Netzwerk wie das Nationale Kompetenznetzwerk für nachhaltige Mobilität (NaKoMo) hat sich zum Ziel gesetzt, die Kommunen beim Wandel zu nachhaltiger Mobilität zu unterstützen. Veranstaltungen wie der Klimakongress 2023 in Karlsruhe beleuchten, wie der öffentliche Nahverkehr in Zukunft klimafreundlicher gestaltet werden kann.
In Sachsen etwa arbeiten Unternehmen daran, fossile Antriebe durch alternative Konzepte zu ersetzen, was nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch zukunftsfähig ist. Diese Transformation ist entscheidend, um dem Klimawandel und den damit verbundenen Herausforderungen im öffentlichen Personennahverkehr besser begegnen zu können.
Insgesamt steht die Frage im Raum: Wie lange müssen Fahrgäste noch auf eine spürbare Verbesserung der Fahrbedingungen warten? Und was wird unternommen, um die vielen Menschen, die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, in der heißen Jahreszeit besser zu unterstützen? Ein gutes Händchen bei der Planung nachhaltiger Mobilität ist definitiv gefragt!