Mohrenstraße wird zu Anton-Wilhelm-Amo-Straße – Ein Zeichen der Veränderung!

Mohrenstraße wird zu Anton-Wilhelm-Amo-Straße – Ein Zeichen der Veränderung!
Ein historischer Moment steht der Hauptstadt Berlin bevor: Die Mohrenstraße im Stadtteil Mitte wird am 23. August in Anton-Wilhelm-Amo-Straße umbenannt. Nach einem jahrelangen Rechtsstreit, der seinen Höhepunkt in einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts im Juli fand, wird dieser Schritt von vielen begrüßt und von politischer Seite aktiv unterstützt. Die Entscheidung zeigt klar, wie notwendig es ist, auch in der Stadtgeschichte Platz für kritische Reflexion und Veränderungen zu schaffen. So berichtet auch Berlin-Live von den Hintergründen der Namensänderung.
Die Bezeichnung „Mohrenstraße“ wurde nicht nur aus Gründen der Sensibilität verändert; vielmehr gibt es zahlreiche Stimmen, die diese als problematisch und rassistisch einstufen. Historisch ist der Begriff stark mit der Versklavung und Diskriminierung afrikanischer Menschen verbunden. Anton Wilhelm Amo, nach dem die Straße zukünftig benannt wird, war ein bemerkenswerter schwarzer Philosoph und Jurist, der im 18. Jahrhundert wirkte und als der erste in Afrika geborene Gelehrte an einer europäischen Universität gilt. Er wird zur Würdigung dieser gesellschaftlichen Korrektur herangezogen. Wie rbb24 schreibt, steht ein kleines Fest zur Feier der Umbenennung an, das von verschiedenen Initiativen, unter anderem von den Grünen, organisiert wird.
Details zur Umbenennung
Die Umbenennung folgt einer Allgemeinverfügung, die am 4. Mai 2021 veröffentlicht wurde. Seither haben die Anwohner stark polarisiert über die Thematik diskutiert, und einige klagten sogar gegen die Änderung, da sie den ursprünglichen Namen als wertschätzend empfanden. Gleichwohl ist der juristische Streit nun offenbar beigelegt, nachdem das Oberverwaltungsgericht entschieden hat, dass die Klageberechtigung nicht gegeben sei. Ab dem 15. September können die Anwohner im Bürgeramt Klosterstraße kostenlos ihre Ausweisdokumente anpassen. Für die Umstellung obliegt dem Bezirksamt Mitte die rechtskräftige Veröffentlichung im Amtsblatt, wie DW berichtet.
Zusätzlich werden die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) auch den U-Bahnhof, der bisher die gleiche Bezeichnung trug, umbenennen. Die neuen Straßenschilder werden bereits am 22. August montiert, sodass alles pünktlich zur feierlichen Einweihung bereit ist.
Eine wichtige Reflexion
Doch die Umbenennung der Mohrenstraße ist mehr als nur eine Änderung der Schilder. Sie steht auch im Kontext einer breiteren Diskussion über die Kolonialvergangenheit und die Notwendigkeit, diese im Stadtbild sichtbar zu machen. Politikwissenschaftler und Menschenrechtsaktivist Joshua Kwesi Aikins betonte, dass Dekolonisierung nicht nur durch Umbenennungen geschieht, sondern auch ein tiefergehendes Denken und Handeln erfordert.
Die Debatte um die Mohrenstraße ist Teil eines längerfristigen Trends, der sich in vielen Städten beobachten lässt. Immer mehr Menschen setzen sich aktiv für eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte ein – und es wird deutlich, dass Namen, die einst unbedenklich schienen, heute in einem anderen Licht gesehen werden.
Die Namensänderung der Mohrenstraße ist twas, was viele aus der Zivilgesellschaft seit Jahren fordern. Sie ist ein Weg, um Rassismus im Städtischen sichtbar zu machen und um jene Denkweisen zu hinterfragen, die lange Zeit als selbstverständlich galten. Dieser Prozess ist noch lange nicht vollbracht, aber dieser Schritt ist ein Zeichen für einen Wandel in Berlin und darüber hinaus.