Studentinnen gestalten Zukunft: Bahnhofs-Projekt Schichtwechsel in Berlin!

Studentinnen gestalten Zukunft: Bahnhofs-Projekt Schichtwechsel in Berlin!
Berlin Südkreuz, Deutschland - Was tut sich in der Welt der Architektur? Zwei talentierte Studentinnen der Hochschule Bielefeld, Campus Minden, erobern mit ihrem kreativen Konzept „Schichtwechsel“ den Schinkel Sonderpreis in der Rubrik „Freie Kunst“. Lea Kloss und Anne-Marie Fink zeigen damit, wie innovatives Design dazu beitragen kann, den Bahnhof Berlin Südkreuz zu einem attraktiveren und lebendigeren Verkehrsknotenpunkt zu transformieren. Diese Auszeichnung wurde im Rahmen des renommierten Schinkelpreises verliehen und ist ein Ausdruck der Wertschätzung für die künstlerische Auseinandersetzung mit urbanen Räumen.
Die beiden Bachelorstudierenden standen unter der Anleitung von Prof. Bettina Georg, die das Modul „Freies Gestalten“ betreut. Innerhalb von nur drei Wochen entwickelten sie ein Konzept, das nicht nur die visuelle Attraktivität des Bahnhofs steigert, sondern auch historische und soziale Dimensionen des Ortes hervorhebt. So bezieht sich das Projekt auf die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts und die Eröffnung der ersten Ringbahn im Jahr 1871.
Die Ideen hinter „Schichtwechsel“
Das Konzept umfasst mehrere eindrucksvolle Installationen, die entlang des Areals des Bahnhofs Platz finden sollen. Dazu gehört die Projektion des Films „Metropolis“ von Fritz Lang am Platz Süd, um Erinnerungen an die industrielle Vergangenheit zu wecken. Im Osten des Bahnhofs sollen die Passanten von einer sechs Meter hohen, gekrümmten Skulptur aus recyceltem Stahl begrüßt werden, die symbolisch für die Arbeiterbewegung steht. Die Idee ist, an vier wichtigen Stellen des Areals kreative Akzente zu setzen und den öffentlichen Raum für alle Bürger:innen zu öffnen.
„Man muss den Raum zurückgeben“, hieß es über die Zielsetzungen des Projekts. QR-Codes an Infotafeln sollen digitale Informationen zu den Installationen bieten und die Besucher aktiv einbinden. Die Jury lobte die Arbeit der beiden Studentinnen für ihren vielgestaltigen Ansatz sowie die intensive Auseinandersetzung mit den spezifischen Besonderheiten des Bahnhofs. Dies zeigt, dass durch Architektur und Städtebau ein lebendiger Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart entstehen kann.
Der Einfluss der Architektur auf soziale Strukturen
In den letzten drei Jahrzehnten hat Architektur in der Gesellschaft an Bedeutung gewonnen. Architekten und Stadtplaner sind gefordert, nicht nur ästhetische Werte zu schaffen, sondern auch die sozialen Strukturen innerhalb urbaner Räume zu berücksichtigen. Wie die Beispiele von Kloss und Fink zeigen, kann Architektur zur Inklusion beitragen oder aber, in ihrem Mangel, zur Exklusion führen. In einer Zeit des Wandels ist der Umgang mit städtischen Räumen essenziell für das gesellschaftliche Miteinander. Globalisierung, technologische Fortschritte und demografische Veränderungen bringen neue Herausforderungen mit sich, denen sich auch die Studierenden der Hochschule Bielefeld annehmen.
Die Pläne für den Bahnhof Berlin Südkreuz sind somit mehr als ein Entwurf. Sie sind ein Schritt hin zu einer belebteren und integrativeren urbanen Kultur. Dies ist besonders wichtig, da Bahnhöfe Orte sind, an denen verschiedene soziale Schichten aufeinandertreffen. Hier bietet sich die Chance, Architektur als Medium zur Offenheit und Gemeinschaft zu nutzen.
Die kreative Arbeit von Lea Kloss und Anne-Marie Fink steht exemplarisch für eine neue Generation von Architekten, die mit einem guten Händchen für soziale Belange und einem tiefen Verständnis für ihren Einfluss auf das öffentliche Leben Ideen entwickeln, die Zukunft gestalten und uns alle dazu einladen, den urbanen Raum aktiv mitzugestalten.
Details zu den ausgezeichneten Arbeiten und den Preisverleihungen sind unter IDW Online und Architekturblatt nachzulesen. Zusätzliche Informationen zur allgemeinen Entwicklung der Architektur finden sich in der Bundeszentrale für politische Bildung.
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Ort | Berlin Südkreuz, Deutschland |
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