Saatgutbibliothek Keimzelle: Herbstvorbereitungen für Hobbygärtner!

Saatgutbibliothek Keimzelle: Herbstvorbereitungen für Hobbygärtner!
Die Saatgutbibliothek „Keimzelle“ in Bernau begeistert Hobbygärtner und naturbegeisterte Menschen gleichermaßen. Vor einem Dreivierteljahr eröffnet, hat sich die Bibliothek im ersten Obergeschoss der Stadtbibliothek an der Breitscheidstraße 43b sowie an ihrer Zweigstelle in Schönow an der Schönerlinder Straße 25a zu einem beliebten Anlaufpunkt für alle entwickelt, die sich für die Erhaltung der Vielfalt an Kräutern, Obst-, Gemüse- und Zierpflanzen interessieren.
Hobbygärtner können beim Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen (VERN) Saatgut ausleihen, darunter seltene Sorten wie Purpursonnenhut, Weinraute, Pimpinelle und Tomate Yellow Cherry. Dabei funktioniert alles nach einem einfachen Prinzip: Man leiht sich Saatgut, pflanzt es, erntet die Pflanzen und bringt einen Teil des Saatguts zurück. So bleibt die Vielfalt lebendig – und das ganz umsonst, außer man bringt eigenes Saatgut zurück, was dringend gewünscht ist.
Saatgutspenden und Herbstaussaat
Die Gemeinschaft zeigt eine große Bereitschaft, bei der Saatgutbibliothek zu spenden. Dabei sollten die Spenden gut beschriftet und getrocknet werden. Alles, was zu der „Keimzelle“ kommt, erfreut sich eines roten Balkens mit dem Vermerk „Saatgutspende“. Sabine Keller, die das Angebot betreut, freut sich über die positiven Rückmeldungen der Bernauerinnen und Bernauer.
Für die bevorstehende Herbstaussaat wurde neuer Samen bestellt. Das Engagement bleibt nicht unerkannt, denn am 20. September findet eine Pflanzentauschbörse statt – eine hervorragende Gelegenheit, um die Saatgutbibliothek bekannt zu machen und den Austausch unter Pflanzenliebhabern zu fördern. Gabriele Karla organisiert außerdem einen „Garten-Talk“, um den sozialen Kontakt und die Wissensweitergabe unter Hobbygärtnern zu stärken.
Ein Ort der Begegnung
Das besondere an der Saatgutbibliothek ist die Philosophie dahinter: Es soll Saatgut von sortenreinen und selbst gezogenen Pflanzen angeboten werden, welches aus natürlicher Züchtung stammt und samenfest ist. Dies fördert nicht nur die Gartenkultur, sondern sorgt auch dafür, dass die Natur geschützt und erhalten wird. Eine wichtige Regel dabei: Saatgut aus gekauften Beständen wird nicht angenommen. Schließlich ist das Angebot ausschließlich für private Zwecke bestimmt und nicht für den gewerblichen Gebrauch gedacht.
Basierend auf einem Beschluss der 7. Stadtverordnetenversammlung aus dem Jahr 2023, hat die „Keimzelle“ als innovatives Projekt im Bereich nachhaltige Landwirtschaft Fuß gefasst. Die Saatgutbibliothek inspiriert dazu, den eigenen Garten zu einem vielfältigen Ökosystem zu machen und somit einen Beitrag zur Erhaltung unserer natürlichen Umwelt zu leisten. Ein kleines, aber feines Projekt, das so viel mehr als nur Saatgut bietet – es schafft eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten, die zusammen für die Natur einstehen.