Gedenktag in Brandenburg: Mahnwache für die Opfer der Euthanasie-Morde

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Gedenkveranstaltung zum 1. September 2025 in Brandenburg an der Havel: Erinnern an die Opfer der Euthanasie-Morde.

Gedenkveranstaltung zum 1. September 2025 in Brandenburg an der Havel: Erinnern an die Opfer der Euthanasie-Morde.
Gedenkveranstaltung zum 1. September 2025 in Brandenburg an der Havel: Erinnern an die Opfer der Euthanasie-Morde.

Gedenktag in Brandenburg: Mahnwache für die Opfer der Euthanasie-Morde

Am 1. September 2025 wird in Brandenburg an der Havel an die düstere Geschichte der Euthanasie-Morde erinnert. Anlässlich dieses Gedenktages findet um 10:00 Uhr eine Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung an der Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde am Nicolaiplatz statt. Die Veranstaltung markiert den 86. Jahrestag des „Gnadentod“-Erlasses von Adolf Hitler, der die systematische Tötung von Menschen, die als „lebensunwert“ galten, authorisierte. Schätzungen zufolge wurden bis zu 300.000 Menschen aus Heil- und Pflegeeinrichtungen ermordet, darunter mehr als 9.000 in Brandenburg an der Havel, wie stadt-brandenburg.de berichtet.

Die Gedenkveranstaltung verspricht, ein bewegendes und wichtiges Ereignis zu werden. Redner an diesem Tag werden Lisa Quaeschning, die stellvertretende Leiterin der Gedenkstätte, Steffen Scheller, der Oberbürgermeister von Brandenburg an der Havel, sowie Prof. Dr. Hans-Uwe Simon, Präsident der Medizinischen Hochschule Brandenburg, sein. Nach der Kranzniederlegung wird zudem eine Ausstellung eröffnet, die künstlerische Werke von Studierenden der Medizinischen Hochschule zeigt. Diese Ausstellung thematisiert die Euthanasie-Verbrechen und wird bis zum 1. März 2026 in der Gedenkstätte zu sehen sein.

Rückblick auf frühere Gedenkveranstaltungen

Der Nicolaiplatz hat bereits in der Vergangenheit als Ort des Gedenkens gedient. Zum Beispiel fand am 1. September 2019 eine Gedenkveranstaltung statt, bei der über 80 Teilnehmer Kränze niederlegten. In den Ansprachen von Dr. Sylvia de Pasquale, der damaligen Leiterin der Gedenkstätte, und Oberbürgermeister Steffen Scheller wurde der Zusammenhang zwischen den NS-Verbrechen und dem Überfall auf Polen thematisiert, der sich ebenfalls an diesem Tag jährte. Damals hielt auch Dr. habil. Tadeusz Nasierowski, ein polnischer Wissenschaftler, eine ergreifende Gedenkrede, wie stiftung-bg.de dokumentiert.

Die Gedenkstätte am Nicolaiplatz, wo sich früher die Grundmauern einer Anstaltsscheune und eine Gaskammer befanden, ist ein Mahnmal für die mehr als 9.000 Opfer in der Region und erinnert eindringlich an die Untaten des NS-Regimes.

Weitere Gedenkorte und deren Bedeutung

Auch außerhalb Brandenburgs gibt es bedeutende Orte des Gedenkens. Der Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde, gelegen in der Berliner Tiergartenstraße, ist ein zentraler Ort, der an die Morde erinnert, die von der „Zentraldienststelle T4“ organisiert wurden. Diese Dienststelle war von 1939 bis 1945 maßgeblich an der systematischen Ermordung von Patienten aus Heil- und Pflegeanstalten beteiligt. Der Gedenkort wurde 2014 eröffnet und liegt in der Nähe weiterer Gedenkstätten für NS-Opfer, wie dem Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Die Verwaltung erfolgt durch die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, was die Wichtigkeit und das Engagement für die Erinnerungskultur unterstreicht, wie auch Wikipedia betont.

Die bevorstehende Gedenkveranstaltung am 1. September bietet nicht nur Raum für das Gedenken, sondern auch für die Reflexion über die Lehren aus der Vergangenheit. Es ist unerlässlich, dass wir die Stimmen der Opfer nicht vergessen.