Forster Geburtsklinik schließt – 30 km Entfernung zur Uniklinik Cottbus!

Forster Geburtsklinik schließt – 30 km Entfernung zur Uniklinik Cottbus!
Forst, Deutschland - Am 1. Juli 2025 läuft eine entscheidende Phase für die Geburtsklinik in Forst (Spree-Neiße) ab. Die Geburtsstation, die seit 2014 saniert wurde, wird an diesem Dienstag schließen. Der Grund? Eine Mischung aus sinkenden Geburtenzahlen und einem akuten Mangel an Fachpersonal, wie [rbb24.de](https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2025/07/geburtsklinik-forst-schliessung-cottbus-brandenburg.html) berichtet. Die nahegelegene Medizinische Universität Lausitz-Carl Thiem (MUL-CT) in Cottbus wird die geburtshilflichen Dienstleistungen übernehmen, was die Wege für werdende Mütter jedoch verlängern könnte – ein Aspekt, der in der Öffentlichkeit für Besorgnis sorgt.
Bereits seit dem vergangenen Sommer war der Kreißsaal an Wochenenden geschlossen, da nicht nur die Auslastung gering war, sondern auch Fachkräfte fehlten. Nur 230 Geburten wurden im letzten Jahr in Forst registriert – ein Rückgang, der in der Region spürbar ist. Der Geschäftsführer der Lausitz-Klinik, Hans-Ullrich Schmidt, stellte über sieben Jahre hinweg vergeblich neue Fachärzte für Gynäkologie und Geburtshilfe ein, was die Schließung der Geburtsstation zusätzlich begünstigte.
Der Protest formiert sich
Mit der drohenden Schließung regte sich Widerstand in der Bevölkerung. Anfang Februar 2025 bewegten sich Bürger und lokale Politiker zu einem Protest mit dem Motto „Geburten brauchen Nähe – Retten wir die Forster Geburtsstation!“, unterstützt vom Landrat Harald Altekrüger (CDU). Viele argumentieren, dass eine Geburtsstation in einer Kreisstadt unerlässlich sei. Positive Rückmeldungen von Patientinnen zeugen von der Qualität der Forster Klinik, was die Entscheidungen umso kritischer macht.
Die Schließung ist auch Teil eines größeren Trends: seit 2015 mussten in Brandenburg insgesamt sieben Geburtsstationen dauerhaft schließen. Gründe hierfür sind nicht nur die rückläufigen Geburtenzahlen, sondern auch neue gesetzliche Vorgaben und der gravierende Mangel an Hebammen, der laut Berichten von t-online.de mittlerweile über 4.200 Anfänger betrifft. Besonders akut ist der Mangel in der Wochenbettbetreuung, was letztlich die Situation für werdende Mütter erheblich erschwert.
Die MUL-CT in Cottbus hat angekündigt, die ausgelagerten Geburten zu übernehmen. Bereits in der Vergangenheit wurden Wochenendeinsätze durchgeführt, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Trotz aller Schwierigkeiten könnte der Umbruch in Forst auch positive Ansätze mit sich bringen. Im Februar wurden Überlegungen angestellt, die Klinik möglicherweise in ein hebammengeführtes Geburtshaus umzuwandeln, auch wenn diese Idee nicht umgesetzt wurde. Geplant sind nun die kontinuierlichen geburtshilflichen Versorgungen durch die Universität.
Fachkräftemangel in der Geburtshilfe
Der derzeitige Fachkräftemangel ist alarmierend: Laut Experten sehen viele junge Menschen den Beruf als wertvoll, jedoch schrecken die schlechten Bedingungen ab. Wenn es nicht gelingt, die Rahmenbedingungen für Hebammen zu verbessern, ist damit zu rechnen, dass noch mehr Entbindungsveranstaltungen in den nächsten Jahren verschwinden werden. Dabei haben gesetzlich versicherte Frauen einen Anspruch auf Wochenbettbetreuung, die fundamental für die frühe Mutter-Kind-Bindung ist.
Mit der Schließung der Geburtsstation in Forst bleibt die Frage: Wie gut ist die Versorgung in der Zukunft gesichert? Mit einer Entfernung von 30 Kilometern zur nächsten Geburtsklinik könnte es für viele werdende Mütter eine Herausforderung werden, rechtzeitig medizinische Hilfe zu erhalten. In der Luft hängt das Schicksal einer ganzen Region, in der Geburtenzahlen weiterhin auf besorgniserregendem Niveau verharren. Die Anzeichen stehen auf Veränderung, doch wie und wann wird der positive Umgang mit dieser Herausforderung geschehen?
Bislang gibt es trotz aller Herausforderungen kein Ende in Sicht. Das Thema „Sicherung der geburtshilflichen Versorgung“ wird uns auch in Zukunft in der Lausitz begleiten.
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Ort | Forst, Deutschland |
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