Vielfalt im Fokus: Filmfestival Cottbus begeistert mit 138 Werken!
Das 35. Filmfestival Cottbus 2025 präsentiert Vielfalt im osteuropäischen Kino mit 138 Filmen aus 41 Ländern und jungen Talenten.

Vielfalt im Fokus: Filmfestival Cottbus begeistert mit 138 Werken!
Das 35. Filmfestival in Cottbus hat am 12. November 2025 seine Türen geöffnet und verspricht ein eindrucksvolles Spektakel für Filmbegeisterte. Wie die Redaktion von Freitag berichtet, ist das Festival bekannt dafür, einen bunten Mix aus osteuropäischer Filmkunst zu präsentieren, der sich bis in die tiefsten Ecken der gesellschaftlichen Realität erstreckt. Mit 138 Filmen aus 41 Ländern kommt hier jeder auf seine Kosten, von magischem Realismus bis hin zu historischen Fantasien.
Besonders aufgefallen ist die starke Ausrichtung junger Regisseure, die in ihren Werken häufig auf die Vergangenheit zurückblicken, während die Gegenwart weitgehend ausgeblendet bleibt. Krzysztof Skonieczny inszeniert mit „Wrooklyn Zoo“ ein eindrucksvolles Stück, das die „Baseballschlägerjahre“ in Wrocław der 1990er Jahre beleuchtet. Solche Themen zeigen, wie wichtig es ist, Kunst als Instrument der Auseinandersetzung mit der Geschichte zu nutzen.
Vielfalt der Filme
In der Sektion „Heimat“ wird dem sorbisch-wendischen Filmschaffen ein besonderes Augenmerk geschenkt, während die Rubrik „Close-up“ 2023 dem baltischen Estland gewidmet ist. Hier kommen sowohl Spiel- als auch Kurzfilme zum Zug, die das Publikum in die kreative Welt des kleinen Staates entführen. Bürgermeister Tobias Schick sorgte mit seinem Hinweis auf die digitale Verwaltung Estlands für einige Schmunzler im Publikum – ein kleiner Seitenhieb an die Bürokratie, der auf bittersüße Lacher stieß.
Die Wettbewerbsbeiträge sind vielfältig und unterscheiden sich stark in Stil und Inhalt. Filme wie „Ida Who Sang So Badly Even the Dead Rose up and Joined Her in Song“ aus Slowenien zeigen humorvolle Kindheitserinnerungen der 1980er, während der ukrainische Regisseur Walentyn Wassjanowytsch mit „To the Victory!“ eine postkriegsnahe Zukunft imaginiert. Solche Werke reflektieren dabei nicht nur individuelle Schicksale, sondern auch kollektive Erinnerungen und Herausforderungen.
Preisträger und besondere Highlights
Ein besonderes Highlight des Festivals ist der ungarische Film „Mayflies“, der trotz eines schweren Themas optimistische Akzente setzt. In einem weiteren bemerkenswerten Werk beleuchtet Goran Stankovics in „Our Father“ die gewalttätigen Methoden in der Entzugstherapie eines orthodoxen Priesters.
Die queere jugoslawische Geschichte wird durch Ivona Jukas „Beautiful Evening, Beautiful Day“ lebendig, der mehrere Preise gewonnen hat und die körperlichen Erfahrungen seiner Protagonisten eindrucksvoll in den Fokus rückt. Solche Filme zeigen, dass Vielfalt nicht nur ein Schlagwort ist, sondern aktiv in den Erzählungen der Filmemacher verwirklicht wird.
Die Festivalveranstaltungen verdeutlichen eindrucksvoll, wie das osteuropäische Kino gewachsen ist und sich weiterhin entwickelt. Der Austausch von Ideen und Geschichten über Grenzen hinweg ist nicht nur ein schönes Event, sondern auch eine wertvolle Gelegenheit fürs Publikum, in die seelischen und kulturellen Tiefen dieser Region einzutauchen.
Das Festival läuft noch mehrere Tage, und wer die Möglichkeit hat, sollte sich einige der Aufführungen nicht entgehen lassen. Mehr Informationen über das Programm und die Filme sind auf den offiziellen Webseiten zu finden, doch wer das Gefühl hat, etwas verpasst zu haben, kann sich schnell auf dem Laufenden halten, beispielsweise über die Plattform Comenity.