Warnstreik in Cottbus: Pflegekräfte fordern höhere Löhne am 3. Juli!

Warnstreik in Cottbus: Pflegekräfte fordern höhere Löhne am 3. Juli!
Cottbus, Deutschland - In der Gesundheitslandschaft von Cottbus bahnt sich etwas Spannendes an. Die Gewerkschaft Verdi hat für den 3. Juli 2025 einen ganztägigen Warnstreik an der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL-CT) angekündigt. Damit stellen sich die rund 2.350 nichtärztlichen Beschäftigten sowie 570 Auszubildende hinter ihren Protest für bessere Arbeitsbedingungen und eine gerechtere Vergütung.
Hintergrund sind festgefahrene Tarifverhandlungen, die am 21. Mai 2025 begonnen hatten. Ein erstes Angebot der Arbeitgeber am 16. Juni 2025 liegt laut Verdi deutlich hinter den Anforderungen zurück. Die Pflegekräfte verdienen teils bis zu 4.230 Euro weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen, die unter dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) beschäftigt sind. Verdi fordert eine Angleichung an diesen Tarifvertrag und will gleiche Bedingungen wie in anderen Kliniken, etwa dem Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel oder der Charité in Berlin, durchsetzen. Dies ist laut dem Verhandlungsführer Ralf Franke besonders wichtig, da eine erfahrene Pflegekraft in zwei Jahren über 4.000 Euro weniger verdienen würde als nach dem TVöD.
Notdienstvereinbarung als Sicherheitsnetz
Trotz des Warnstreiks müssen sich Patienten keine Sorgen machen: Eine Notdienstvereinbarung wird angeboten, die sicherstellt, dass Notfälle weiterhin behandelt werden. Geplante Eingriffe, die nicht akut sind, werden jedoch am Streiktag verschoben. Verdi appelliert an die Brandenburger Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) und ruft über eine Online-Petition zur Unterstützung auf.
Die MUL-CT entstand im Juli 2024 aus dem Carl-Thiem-Klinikum und befindet sich im Anlauf, sich zu einer vollwertigen Universitätsmedizin zu entwickeln. Dieser Umbau wird mit beeindruckenden 3,7 Milliarden Euro gefördert, wobei über die Hälfte von diesem Betrag vom Bund getragen wird. Auf diese Weise sollen die ersten Medizinstudierenden bereits zum Wintersemester 2026/27 starten können.
Wohin geht die Reise?
Mit dem Streik am 3. Juli und der angespannten Situation in den Verhandlungen wird deutlich, dass die Beschäftigten der MUL-CT an einem Wendepunkt stehen. Die nächste Gesprächsrunde ist bislang noch nicht terminiert, und die Forderungen nach einer Angleichung an die Arbeitsbedingungen in anderen Kliniken stehen klar im Fokus der Gewerkschaft. Sollte es keine Einigung geben, wird die Situation in der Gesundheitsversorgung von Cottbus wohl noch länger im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen.
Die Entwicklungen rund um die Tarifverhandlungen und den angekündigten Warnstreik zeigen deutlich, dass die Beschäftigten im Gesundheitswesen für ihre Rechte und eine angemessene Vergütung eintreten. LR Online und DGB berichten von diesen Entwicklungen, während Spiegel die breitere Perspektive des Themas aufgreift.
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Ort | Cottbus, Deutschland |
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