Drama in Gohrischheide: Waldbrennen bedroht Dörfer und Natur!

Einsatzkräfte kämpfen gegen einen Waldbrand in der Gohrischheide, Brandenburg, während Evakuierungen und Regen angekündigt werden.
Einsatzkräfte kämpfen gegen einen Waldbrand in der Gohrischheide, Brandenburg, während Evakuierungen und Regen angekündigt werden. (Symbolbild/NAG)

Drama in Gohrischheide: Waldbrennen bedroht Dörfer und Natur!

Gohrischheide, Deutschland - Seit fünf Tagen kämpfen die Einsatzkräfte gegen einen verheerenden Waldbrand in der Gohrischheide, an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg. Wie die Süddeutsche berichtet, sind die Löscharbeiten durch die munitionsbelastete Erde und das ständige Fehlen von Regen erheblich erschwert. Trotz der angespannten Lage waren die letzten Nächte relativ ruhig.

Insgesamt sind etwa 600 Einsatzkräfte, darunter Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und Bundeswehr, vor Ort im Einsatz. Unterstützung erhalten sie von einem Löschhubschrauber, der das Feuer bei Tageslicht bekämpft. Dennoch bleibt die Situation herausfordernd, da Glutnester aufgrund des rauen Windes immer wieder aufflammen. Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) besuchte das Brandgebiet und dankte den Einsatzkräften für ihren unermüdlichen Einsatz in dieser schwierigen Situation. Die Region ist stark munitionsbelastet, was die Bekämpfung des Feuers zusätzlich gefährlich macht, wie Tag24 informiert.

Evakuierungen und Bedrohungen

Die Lage hat auch zur Evakuierung von Anwohnern geführt. Am Freitagabend mussten 45 Personen aus Jacobsthal Bahnhof in der Gemeinde Zeithain ihre Häuser verlassen, während am Mittwochabend rund 100 Menschen aus dem Ortsteil Heidehäuser evakuiert wurden, da das Feuer nur 300 Meter von der Wohnanlage entfernt war. Zurzeit bleibt eine Bahnstrecke in der Nähe des Brandausbruchs von den Flammen bedroht. Auch im Raum Neudorf/Lichtensee bleibt die Situation angespannt, obwohl die Evakuierungen dort mittlerweile aufgehoben wurden.

Die ungebrochen großen Herausforderungen bei den Löscharbeiten werden durch das munitionsverseuchte Gebiet und die anhaltende Trockenheit verstärkt. Die Tag24 erwähnt, dass Satellitenbilder das Ausmaß des Waldbrandes dokumentieren und das europäische Brandmeldesystem „EFFIS“ die Brandstellen erfasst.

Einmalige Biodiversität in Gefahr

Der Brand in Gohrischheide bedroht nicht nur Wohngebiete, sondern auch die wertvollen Lebensräume seltener Tiere und Pflanzen im viertgrößten Naturschutzgebiet von Sachsen, das für seine biologische Vielfalt bekannt ist. Die Rußkonzentration in der Luft hat bereits gefährliche Werte erreicht, wobei Messstationen in Radebeul-Wahnsdorf und Dresden-Nord vier- bzw. dreimal höhere Werte als üblich anzeigten. Doch die Grenzwerte wurden bisher nicht überschritten, so dass die Gesundheitslage für die Bevölkerung unter Kontrolle bleibt.

Die Waldbrandgefahr in Sachsen bleibt hoch, besonders in Anbetracht der Zunahme der Brandfälle in den letzten Jahren. Im Jahr 2022 wurden deutschlandweit 2.397 Brände registriert, die eine Fläche von rund 3.058 Hektar Wald in Mitleidenschaft zogen, was mehr als dreimal so viel ist wie im Durchschnitt vor 1991. Diese Zahlen unterstreichen, wie wichtig es ist, jetzt schnell und entschlossen zu handeln, um die Natur zu schützen und die Auswirkungen künftiger Katastrophen zu minimieren. Laut Umweltdialog ist auch die munitionsbedingte Brandentstehung ein ernstes Problem, da elf Prozent der Brände auf solche Einflüsse zurückzuführen sind.

Die kommenden Tage sind entscheidend, da Regenfälle für Montag und Dienstag angekündigt sind, was die Hoffnung auf eine Verbesserung der Situation weckt. Doch bis dahin bleibt die Lage in der Gohrischheide angespannt, und die Einsatzkräfte geben alles, um die Flammen unter Kontrolle zu bringen.

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OrtGohrischheide, Deutschland
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