Riesenschlag für Elbe-Elster: Kreistag lehnt Klinik-Vorschlag ab!

Riesenschlag für Elbe-Elster: Kreistag lehnt Klinik-Vorschlag ab!

Falkenberg, Deutschland - Die aktuelle Situation im Elbe-Elster Klinikum sorgt für reichlich Gesprächsstoff in der Region. Am Montagabend fand im Kreistag von Elbe-Elster eine Abstimmung über eine wichtige Beschlussvorlage der Freien Wähler statt, die jedoch mit knapper Mehrheit abgelehnt wurde. Während 26 Abgeordnete gegen die Vorlage stimmten, unterstützten 22 die Initiative und zwei enthielten sich. Die Abstimmung fand in Falkenberg statt, wo fast 100 Mitarbeiter des Klinikums die Sitzung live verfolgten. Der Betriebsrat hatte die Belegschaft mobilisiert, um ihre Stimme zu Gehör zu bringen, jedoch waren die Bemühungen vergeblich. Solveig Brombeer-Barig, die Vorsitzende des Betriebsrates, bezeichnete die Ablehnung als einen „Riesenschlag ins Gesicht“, was die Besorgnis der Mitarbeiter unterstreicht.

Der Hintergrund dieser Entscheidung ist der vor sechs Wochen gefasste Beschluss zur „3+1“-Lösung, welche einen zentralen Neubau des Klinikums vorsieht. Der zukünftige Standort wird derzeit intensiv in Doberlug-Kirchhain diskutiert. Die bestehenden Kliniken in Herzberg, Elsterwerda und Finsterwalde sollen in Gesundheitszentren umgewandelt werden, die sich auf Notfallgrundversorgung und vor allem ambulante Behandlungen konzentrieren. Diese Umstrukturierung stellt einen tiefgreifenden Wandel in der Gesundheitsversorgung des Landkreises dar und ist Teil der geplanten Krankenhausreform, die trotz vieler Herausforderungen in der Finanzierung mit Hilfe des Transformationsfonds umgesetzt werden soll. Klinikum-Geschäftsführer Michael Winkler bestätigte, dass bereits die Vorbereitungen für den Neubau anlaufen, wobei die Unterlagen bis zum 30. August eingereicht werden müssen.

Die Krankenhausreform im Fokus

Christian Jaschinski, der Landrat des Landkreises Elbe-Elster, stellt gemeinsam mit Klinikums-Geschäftsführer Michael Neugebauer die zukünftigen Pläne zur Modernisierung des Klinikums vor. Ziel ist es, bedarfsgerechte Lösungen zu schaffen, die das Vertrauen der Bürger fördern und die regionale gesundheitliche Versorgung sichern. Jährlich werden im Elbe-Elster Klinikum rund 40.000 Patienten stationär und ambulant versorgt, an den drei Standorten in Finsterwalde, Elsterwerda und Herzberg sind insgesamt 454 Planbetten und rund 1.000 Mitarbeitende tätig. Diese Zahlen illustrieren die Bedeutung des Klinikums für die Region und verdeutlichen, warum die gegenwärtigen Veränderungen sowohl Ängste als auch Hoffnungen hervorrufen.

Die „3+1-Strategie“ soll die Akutversorgung stärken und mittelfristig zu einem höheren Personalbedarf führen, wodurch auch neue Arbeitsplätze geschaffen werden könnten. Neben der internen Kommunikation mit Beschäftigten, Betriebsrat und politischen Akteuren werden auch Informationsveranstaltungen geplant. Eine kommunale Gesundheitskonferenz fand bereits im Philipp-Melanchthon-Gymnasium in Herzberg statt, was zur Transparenz und zum Austausch über die bevorstehenden Schritte beiträgt.

Breite Unterstützung für den Wandel

Ursula Nonnemacher, Ministerin für Gesundheit, lobt die Initiative des Landkreises als mutig und wichtig für die gesundheitliche regionale Versorgung. Ein Gutachten der Bayreuther Beraterfirma Oberender beleuchtet derzeit die Auswirkungen der Reform sowie die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie, den Fachkräftemangel und demografische Veränderungen. Jan Hacker, Vorstandschef der Firma, betont die Notwendigkeit, schnell ein zukunftsfähiges Konzept für das Elbe-Elster Klinikum zu entwickeln.

Auf der politischen Bühne ist der Austausch zwischen den verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen von entscheidender Bedeutung. Die Herausforderungen sind bekannt: Verunsicherung und Ängste in der Bevölkerung benötigen eine transparente Kommunikation. Hierbei engagiert sich das Gesundheitsministerium für umfassende Informationen, damit die Menschen in der Region sich auf die Veränderungen einstellen können. Ein Dialog von allen Beteiligten ist unerlässlich, um den langfristigen Wandel erfolgreich zu gestalten.

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OrtFalkenberg, Deutschland
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