Erster klimaresistenter Radweg Kühle Spur in der Lausitz eröffnet!
Erster klimaresistenter Radweg Kühle Spur in der Lausitz eröffnet!
Großräschen, Deutschland - Ein windiger Tag in der Lausitz, und das Beste daran? Deutschlands erster klimaresistenter Radweg „Kühle Spur“ hat seine Pforten geöffnet! Die Strecke erstreckt sich über beeindruckende 30 Kilometer zwischen Großräschen und Altdöbern im Oberspreewald-Lausitz und wurde von Wissenschaftlern des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) sowie der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) ins Leben gerufen. RBB24 berichtet, dass das Ziel dieses ambitionierten Projekts darin besteht, das Radfahren an heißen Sommertagen angenehmer zu gestalten.
Doch was macht diesen Radweg so besonders? Hier findet man Trinkbrunnen, Schattenspender und sogar Badestellen entlang der Strecke. Forscher nutzen moderne Technik, etwa Drohnenaufnahmen und Wärmebildkameras, um die Kühlwirkung von Bäumen und Hecken zu ermitteln. Das Ergebnis dieser Analysen half dabei, die Streckenführung optimal zu bestimmen. Das Engagement der Radfahrer wurde in die Planung integriert, um sicherzustellen, dass Aspekte wie Streckenlänge, Sehenswürdigkeiten und Rastmöglichkeiten berücksichtigt werden.
Ein Vorbild für die Zukunft
Die „Kühle Spur“ dient nicht nur als Erholungsort, sondern hat auch das Potenzial, als Beispiel für die Gestaltung hitzeresistenter Radwege in ganz Deutschland zu fungieren. Erkenntnisse über die Kühlungswirkung von Pflanzen und deren Alter sollen künftig auch in anderen Regionen zum Einsatz kommen, um auch dort das Radfahren an heißen Tagen zu erleichtern. MDR hebt hervor, dass die Identifikation von Temperatur-Hot-Spots und Cold-Spots durch die Forscher eine zentrale Rolle in der Entwicklung des Radweges spielte.
Die Radfahrenden sind sich der Vorteile der Anpassungsmaßnahmen bewusst: Die Pflanzung von Bäumen und Hecken entlang der Radwege wurde positiv bewertet und trägt zu einer kühleren Atmosphäre auf den Strecken bei. Die „Kühle Spur“ ist nicht nur eine Freizeitbeschäftigung, sie ist eine leichte Fahrradtour, die für alle Fitnesslevel geeignet ist und in weniger als drei Stunden zurückgelegt werden kann.
Der Aufstieg des Radverkehrs
Doch wie steht es um den Radverkehr in Deutschland insgesamt? Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts könnten sich die Radverkehrsanteile bis 2035 verdreifachen, was sowohl Klima als auch Lebensqualität deutlich verbessern könnte. Städte, die in der Vergangenheit wenig Raum für Radfahrer ließen, stehen vor Herausforderungen, aber auch Chancen. Verbesserungen in der Radinfrastruktur sind unerlässlich, um sicherere Bedingungen zu schaffen, wie die gefährlichen schmalen Radwege und Falschparker, die nach wie vor ein großes Problem darstellen.
In einigen Regionen werden bereits Pläne geschmiedet, um bis 2030 etwa 860 Kilometer neue Radwege zu realisieren. Eine Notwendigkeit, die klar gemacht wird, da der Verkehrssektor im Jahr 2023 für 148 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen verantwortlich war. Eine bessere Radinfrastruktur könnte nicht nur den Radverkehrsanteil signifikant erhöhen, sondern auch bis zu 19 Millionen Tonnen Treibhausgase einsparen.
Die „Kühle Spur“ hat nicht nur ein gutes Händchen, wenn es darum geht, Radfahrern eine erholsame Strecke zu bieten, sondern kann auch als Modell für deutschlandweite Anpassungen dienen. Angesichts steigender Temperaturen und der rasant fortschreitenden Klimakrise ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um Maßnahmen zur Klimaanpassung und zur Förderung des Radverkehrs zupriorisieren. Mit einer Kombination aus guter Planung und Bürgerengagement könnte das Radfahren bald nicht nur erholsam, sondern auch sicherer und angenehmer gestaltet werden.
Details | |
---|---|
Ort | Großräschen, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)