Neues Leben für Wagenitzer Herrenhaus: Sanierung nach 30 Jahren!

Neues Leben für Wagenitzer Herrenhaus: Sanierung nach 30 Jahren!

Wagenitz, Deutschland - Nach 30 Jahren Leerstand wird ein historisches Bauernhaus in Wagenitz nun endlich zu neuem Leben erweckt. Das charmante Gebäude, das von den Wagenitzern auch als Senßsches Haus bekannt ist, hat in der Vergangenheit viele Gesichter gesehen. Ab 2021 haben Gregor Stitzl und seine Frau Patricia Ehret die Initiative ergriffen und die Sanierung des denkmalgeschützten Hauses gestartet. Nach langen Verhandlungen haben sie sich schließlich auf den Kauf geeinigt und konnten damit ein Stück Geschichte bewahren. Das Haus, welches um 1910 oder sogar 1890 erbaut wurde, war zuvor bis Mitte der 90er Jahre in drei Wohneinheiten aufgeteilt.

Aktuell ist das Gebäude in einem umfassenden Umbauprozess. An der Fassade stehen Gerüste und die Sanierung der Außenhaut soll bis August dieses Jahres abgeschlossen sein. Neben einer Dachrenovierung planen Stitzl und Ehret auch die Installation von modernen Photovoltaik-Modulen, die sich optisch gut ins Gesamtkonzept integrieren lassen. Neue Techniken wie die MorphoColor®-Beschichtung, die in gewöhnlichen PV-Anlagen nicht zu sehen ist, sind dabei wegweisend. Diese Technologie wurde beispielsweise bereits erfolgreich auf Dächern denkmalgeschützter Gebäude in Nordrhein-Westfalen umgesetzt, wovon auch das Wagenitzer Bauernhaus profitieren wird. So kann das Gebäude umweltfreundlich mit Strom versorgt werden, ohne das ästhetische Gesamtbild zu stören, was für die Denkmalpflege von entscheidender Bedeutung ist. Laut Ingenieur.de haben neue Solarmodule einen wichtigen Meilenstein in der Integration von Photovoltaik in denkmalgeschützte Anlangen gesetzt.

Herausforderungen und Lösungen

Die Sanierung bringt einige Herausforderungen mit sich. Besonders die Wiederherstellung des Portikus, der durch Stahlträger stabilisiert werden muss, gestaltet sich kompliziert. Auch die Innenräume erfordern kreative Lösungen, da die ursprüngliche Raumaufteilung wenig großzügig ist und nicht dem äußeren Eindruck des Hauses entspricht. Ein offenes, großes Esszimmer soll durch das Entfernen von zwei Wänden geschaffen werden, was dem Raum mehr Licht und Weite geben wird.

Gregor Stitzl, selbst Regieassistent für Filmproduktionen, ist aktiv in die Bauarbeiten involviert. Diese persönliche Hands-on-Mentalität bringt frischen Wind in das Projekt und zeigt, mit wie viel Herzblut die beiden Bauherren an die Sache herangehen. Auch die Verwendung historischer Materialien und ökologischer Baustoffe wird bei der Sanierung großgeschrieben, was den hohen Ansprüchen der Denkmalpflege gerecht wird. Maz-online.de hebt hervor, dass die Farbwahl und andere Gestaltungen in enger Abstimmung mit den zuständigen Denkmalpflegern erfolgen.

Positive Rückmeldungen aus der Gemeinde

Die Reaktionen aus der Gemeinde sind durchweg positiv. Ortsvorsteher Wilhelm Breitenbücher zeigt sich erfreut über die Investitionen in das historische Gebäude. Diese Sanierung wird nicht nur die Attraktivität des Ortes Wagenitz steigern, sondern auch einen Beitrag zum Erhalt der kulturellen und architektonischen Identität leisten.

Insgesamt zeigt das Projekt, wie durch kreative Ansätze und den richtigen Willen selbst denkmalgeschützte Gebäude für die moderne Nutzung aufbereitet werden können. Auch wenn es noch ein Stück bis zur vollständigen Fertigstellung des Hauses ist, so stellt die Sanierung des Wagenitzer Bauernhauses einen entscheidenden Schritt in Richtung Erhalt und nachhaltige Nutzung dar.