Hacker-Angriff auf Hoppegarten: Gemeinde seit Tagen offline!

Hacker-Angriff auf Hoppegarten: Gemeinde seit Tagen offline!
Die digitale Bedrohung durch Cyberangriffe wird für Kommunen und Behörden in Deutschland immer drängender. Ein aktuelles Beispiel ist die Gemeinde Hoppegarten, die seit einigen Tagen offline ist. Der Grund? Eine Warnung vor einem bevorstehenden Hackerangriff hat die örtliche Verwaltung in Alarmbereitschaft versetzt. Laut Tagesspiegel wurde das Landeskriminalamt bereits eingeschaltet, um gegen die versuchte Computersabotage vorzugehen.
Die gesamte Gemeindeverwaltung ist weder telefonisch noch per E-Mail erreichbar – ein Zustand, der so schnell wie möglich behoben werden muss. Ob die Bürgerinnen und Bürger in anderer Weise von diesem Vorfall betroffen sind, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass es bisher keine Hinweise gibt, dass andere Kommunen in Gefahr sind.
Die Notwendigkeit eines Cybersicherheitsplans
Durch diese Vorfälle hat auch die CDU-Landtagsfraktion reagiert und fordert einen landesweiten Cybersicherheits-Notfallplan für Kommunen. Der innenpolitische Sprecher Rainer Genilke weist auf die Dringlichkeit hin: Im Ernstfall sei rasche Hilfe gefragt. Ein Blick auf die jüngere Vergangenheit zeigt, dass Cyberangriffe kein Einzelfall sind. So gab es im Februar 2023 bereits einen solchen Vorfall in Brandenburg an der Havel, und Potsdam war Ende 2022 für etwa drei Monate offline, nachdem es zu einem versuchten Cyberangriff kam. Dies verdeutlicht, wie schnell eine lokale Verwaltung ins Straucheln geraten kann.
Die Herausforderungen sind beträchtlich. Laut Grant Thornton sind deutsche Kommunen zunehmend Ziel von Cyberangriffen, darunter Ransomware und Phishing-Kampagnen. Diese Angriffe gefährden nicht nur sensible Daten, sondern auch die kritische Infrastruktur. Allein im Oktober 2023 wurden digitale Systeme in über 70 Verwaltungen in Nordrhein-Westfalen lahmgelegt.
Strategien zur Krisenbewältigung
Um dem Druck der Digitalisierung und den Bedrohungen durch Cyberkriminalität entgegenzuwirken, haben das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) sowie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) einen Wegweiser erarbeitet. Dieser trägt den Titel „Kommunale IT-Krisen: Handlungsfähigkeit sichern“ und soll den Gemeinden helfen, ihre IT-Infrastrukturen zu sichern und effektiv auf Cyberangriffe zu reagieren.
Der Wegweiser bietet nicht nur Handlungsempfehlungen, sondern beschreibt auch einen fiktiven Ransomware-Angriff als rotes Fadenbeispiel, um die Abläufe verständlich zu machen. Zu den empfohlenen Maßnahmen gehören unter anderem regelmäßige Schulungen für Mitarbeiter sowie die Implementierung aktueller Sicherheitsmaßnahmen wie Firewalls und Intrusion Detection Systeme. Die enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen kommunalen Verwaltungsebenen spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Es bleibt zu hoffen, dass die aktuellen Geschehnisse in Hoppegarten als Weckruf dienen und nicht nur auf lokaler, sondern auch auf landespolitischer Ebene die Notwendigkeit einer umfassenden Strategie zur Cybersicherheit vorangetrieben wird. In einer Zeit, in der digitale Souveränität und Sicherheit für Gemeinden an Bedeutung gewinnen, ist ein proaktiver Ansatz unerlässlich.