Massiver Angriff auf bunte Kundgebung in Bad Freienwalde!

Angreifer stören Kundgebung in Bad Freienwalde; Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung. Zeugen gesucht.
Angreifer stören Kundgebung in Bad Freienwalde; Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung. Zeugen gesucht. (Symbolbild/NAG)

Massiver Angriff auf bunte Kundgebung in Bad Freienwalde!

Bad Freienwalde, Deutschland - In Bad Freienwalde, Brandenburg, kam es heute zu einem schockierenden Vorfall, als Teilnehmer einer Versammlung mit dem Motto „Für ein buntes Bad Freienwalde“ angegriffen wurden. Die Veranstaltung, die als Statement gegen Hass und Hetze geplant war, wurde von einer Gruppe von 10 bis 15 vermummten Personen kurz vor 12:00 Uhr in der Karl-Marx-Straße attackiert. Dabei setzten die Angreifer Schlagwerkzeuge und Holzstöcke ein, was zu mindestens zwei leichten Verletzungen führte. Glücklicherweise war keine medizinische Behandlung durch Rettungskräfte erforderlich. Die Täter flüchteten in Richtung Kanalstraße, bevor die Polizei eintraf, die unmittelbar zu Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung und Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz aufrief.

Die Polizeiinspektion Märkisch-Oderland ist nun auf der Suche nach Zeugen, die Hinweise zu dem Vorfall geben können. Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, sich zu melden unter [03341-3300](tel:033413300) oder über die Internetwache der Brandenburger Polizei via polbb.eu/hinweis. Innenminister René Wilke äußerte sich besorgt über den Angriff und betonte, dass das Recht auf Versammlungen in Deutschland von großer Bedeutung ist und solche Übergriffe nicht toleriert werden dürfen.

Vielschichtiges Rahmenprogramm

Die betroffene Kundgebung sollte eigentlich ein feierliches Fest mit einem bunten Rahmenprogramm beinhalten, darunter ein Kinderprogramm, Livemusik und einen Graffitiworkshop. Doch bereits vor der Veranstaltung war die Stimmung getrübt: Rund 40 Plakate, die auf die Versammlung aufmerksam machten, wurden abgerissen und gestohlen, was bereits im Vorfeld für Unruhe sorgte. taz.de berichtete über die besorgniserregende Stimmung vor dem Event.

Rasante Zunahme queerfeindlicher Straftaten

Ein Blick auf die jüngsten Statistiken zeigt, dass derartige Übergriffe keine Einzelfälle darstellen. Laut dem BKA gab es im Jahr 2023 einen Anstieg queerfeindlicher Straftaten in Deutschland auf insgesamt 1.785 Fälle, was im Vergleich zum Vorjahr einem dramatischen Anstieg von ungefähr 50 Prozent entspricht. Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass die Zahl der gewalttätigen Übergriffe auf LSBTIQ*-Personen ebenso zugenommen hat: 212 Opfer wurden im Jahr 2023 registriert, verglichen mit 197 im Jahr 2022. tagesschau.de hebt hervor, dass viele solcher Taten statistisch erfasst werden und die Dunkelziffer vermutlich hoch ist.

Die Innenministerin Nancy Faeser hat sich klar gegen die wachsende Gewalt ausgesprochen und fordert eine konsequente Verfolgung aller queerfeindlichen Taten. Im September 2022 wurde ein Arbeitskreis zur Bekämpfung homophober und transfeindlicher Gewalt ins Leben gerufen, der ebenfalls auf die Notwendigkeit hinweist, eine sichere Umgebung für die queere Community zu schaffen.

Diese jüngsten Ereignisse in Bad Freienwalde unterstreichen die anhaltende Notwendigkeit, sich für ein respektvolles Miteinander und gegen jegliche Form von Diskriminierung stark zu machen.

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OrtBad Freienwalde, Deutschland
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