Rechtsextremer Angriff auf Vielfaltfest in Bad Freienwalde verurteilt!

Rechtsextremer Angriff auf Vielfaltfest in Bad Freienwalde verurteilt!
Bad Freienwalde, Deutschland - Am Sonntagmittag kam es in Bad Freienwalde zu einem erschreckenden Vorfall: Eine Gruppe von vermummten Männern, zwischen zehn und fünfzehn an der Zahl, stürmte ein Toleranzfest, das unter dem Motto „Bad Freienwalde ist bunt“ organisiert wurde. Dieses Fest, das die Vielfalt der Gesellschaft feiert und gegen Queerfeindlichkeit eintritt, sollte eigentlich ein friedlicher Treffpunkt für rund 400 Teilnehmer sein. Stattdessen wurde es von einem gewaltsamen Angriff erschüttert, der mindestens zwei Menschen Verletzungen zufügte. Die Täter waren mit Schlagwerkzeugen wie Stöcken ausgerüstet und zerstörten das Festival, indem sie unter anderem die Fahne der Grünen niederreißen. Augenzeugen berichten von Schlägen ins Gesicht und dem Einsatz von Quarzsandhandschuhen durch die Angreifer. Die Polizei bestätigte, dass sie wegen gefährlicher Körperverletzung und eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ermittelt, musste aber betonen, dass sie vor dem Angriff nicht vor Ort war, obwohl bereits Hinweise auf mögliche Störungen vorlagen.
Ein erster Tatverdächtiger wurde inzwischen gefasst. Laut Tagesspiegel steht er in Verbindung zur rechtsextremen Szene. Der junge Mann aus Bliesdorf, einem Amt im Barnim-Oderbruch, hat in der Vergangenheit bereits an rechtsextremen Demonstrationen in Berlin und Brandenburg teilgenommen. Besorgniserregend ist, dass er schon 2024 versuchte, das Vielfaltfest zu stören, jedoch von den Teilnehmenden daran gehindert wurde. Auch bei einem Angriff auf Teilnehmer des „Christopher Street Days“ in Berlin im Jahr 2023 war er Teil eines gewalttätigen Gruppierung. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) hat die Ermittlungen übernommen, gibt jedoch aus ermittlungstaktischen Gründen keine weiteren Details bekannt.
Der Kontext des Angriffs
Der Vorfall in Bad Freienwalde reiht sich in einen besorgniserregenden Trend ein. Laut Taz und dem Verfassungsschutz ist die rechtsextreme Jugendkultur in der Region stark ausgeprägt, worauf der Rechtsextremismus-Experte Tom Kurz hinweist. Bei der Bundestagswahl im Februar konnte die AfD in dieser Region über 40% der Stimmen auf sich vereinen, was die gesellschaftliche Basis für solche Angriffe verdeutlicht. In den letzten zwölf Monaten wurden zunehmend rechtsextreme Angriffe durch junge Täter in Deutschland registriert.
Die Zahlen sind alarmierend: 2024 stieg das rechtsextremistische Gewaltpotenzial um 50,250 Personen, ein Anstieg von 9.650 im Vergleich zum Vorjahr. Solche Entwicklungen wecken Ängste in der Gesellschaft und stellen das Klima der Toleranz, das das Festival vertreten sollte, infrage. In der letzten Zeit waren auch andere Gruppierungen wie „Deutsche Jugend Voran“ und „III. Weg“ in der Region aktiv und stehen im Verdacht, in politische Gewalttaten verwickelt zu sein.
Die Reaktion der Stadt
Trotz der gewaltsamen Konfrontation blieb die Stimmung während des Festivals weitestgehend positiv, und die Veranstalter zeigten sich entschlossen, die Botschaft der Toleranz weiter zu verbreiten. Innenminister René Wilke besuchte Bad Freienwalde nach dem Vorfall und verurteilte die Gewalt scharf. Im Angesicht der angespannten Situation setzen die Organisatoren auf Solidarität und gemeinsame Anstrengungen, um die Vielfalt zu feiern und gegen Hass eine Stimme zu erheben.
In Anbetracht der sich häufenden rechtsextremistischen Angriffe ist es umso wichtiger, dass solche Veranstaltungen weiterhin stattfinden und Menschen zusammenbringen, die für ein friedliches Miteinander eintreten.
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Ort | Bad Freienwalde, Deutschland |
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