Solar-Boom in Deutschland: Diese Kreise führen beim Solarausbau!

Märkisch-Oderland führt den Solar-Ausbau in Ostdeutschland an und spielt eine zentrale Rolle im Klimaschutz bis 2045.
Märkisch-Oderland führt den Solar-Ausbau in Ostdeutschland an und spielt eine zentrale Rolle im Klimaschutz bis 2045. (Symbolbild/NAG)

Solar-Boom in Deutschland: Diese Kreise führen beim Solarausbau!

Märkisch-Oderland, Deutschland - Inmitten der wachsenden Herausforderungen des Klimawandels hat Deutschland ambitionierte Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere der Solarenergie, formuliert. Bis 2045 will man hierzulande klimaneutral sein, was einen gewaltigen Schub in der Solarleistung erfordert. Laut aktuellen Auswertungen von CORRECTIV und klimadashboard.de hat sich die Solarleistung in Deutschland seit 2021 fast verdoppelt. Die Zahlen sprechen für sich: Die Region Essen hat ihre Solarleistung mehr als versechsfacht, gefolgt von dem Kreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz und Leipzig. Diese Entwicklung zeigt, wie ernst es die Bundesrepublik mit dem ökologischen Umbau nimmt.

Im Osten Deutschlands gibt es vier Kreise, die unter idealen Bedingungen mit ihren Solaranlagen bis zu 1 GW Strom erzeugen können – genug, um etwa 300.000 Haushalte mit Energie zu versorgen. Zu den führenden Regionen zählen Märkisch-Oderland, der Landkreis Leipzig sowie Ludwigslust-Parchim und die Mecklenburgische Seenplatte. Hier machen Freiflächenanlagen bis zu 80% der Solarleistung aus, was unterstreicht, dass es in diesen Bereichen ein florierendes Angebot gibt.

Die Treiber des Solar-Booms

Der Boom im Solarausbau, der seit 2021 zu beobachten ist, wird durch verschiedene Faktoren begünstigt. Mit der Abschaffung des Solar-Deckels im Jahr 2020 konnte die Solarförderung angehoben werden, was den Markt deutlich belebt hat. Zusätzlich gab es seit 2021 eine Umsatzsteuerbefreiung für Solaranlagen sowie steigende Strompreise infolge des Ukraine-Konflikts, die das Interesse an einer unabhängigen Energieversorgung verstärkte. In den Reformen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) von 2023 wurden die Ausbauziele auf 80% Erneuerbare bis 2030 angehoben, und Betreiber erhalten mehr Geld für ihren eingespeisten Strom.

Doch um die Klimaziele zu erreichen, muss das Tempo des Solarausbaus weiter erhöht werden. Aktuell zielt Deutschland darauf ab, bis 2030 eine Gesamtkapazität von 215 GW zu erreichen, gleichzeitig wird jedoch auch auf die Herausforderung hingewiesen, dass viele Stunden mit negativem Strompreis zu kämpfen sind – ein Zeichen dafür, dass zu viel Strom produziert wird, der oft nicht gespeichert werden kann.

Speicherkapazitäten und Herausforderungen

Obwohl Deutschland bereits rund 20 GWh an Batteriespeichern installiert hat, liegt der Bedarf bei 40-50 GWh und wird bis 2030 auf 100-150 GWh geschätzt. Merkwürdig ist, dass während die meisten Bundesländer auf Anfragen zu ihren Zielen beim Solarausbau reagierten, kein Bundesland spezifische Ziele für die benötigten Speicherkapazitäten genannt hat. Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg sind hier auffällig still, während Nordrhein-Westfalen bereits konkrete Schritte zur Verbesserung der Speicherkapazitäten angekündigt hat.

Die bürokratischen Hürden und technischen Fragen im Zusammenhang mit dem Marktstammdatenregister, insbesondere im Hinblick auf kleine Anlagen, stellen zusätzliche Herausforderungen dar. Oft werden Speicher als potenzielle Störfaktoren im Stromnetz angesehen, während die Regularien aus den 1970er und 1980er Jahren stammen und nicht mehr optimal auf die jetzigen Bedürfnisse abgestimmt sind. Ein Umdenken in der Politik ist notwendig: Statt die dezentrale Erzeugung auszubremsen, muss das System dringend auf die Anforderungen der Erneuerbaren und deren Speicher umgestellt werden.

Insgesamt zeigt die Situation in Deutschland, dass Engagement und Flexibilität entscheidend sind, um die Klimaziele zu erreichen. Die Photovoltaik wird dabei eine zentrale Rolle spielen. Bis 2030 sollten mindestens 80% des Bruttostromverbrauchs aus erneuerbaren Energien stammen, mit der Solarenergie als einer der Hauptakteure. Die Perspektiven für den Solarausbau sind vielversprechend, doch die Herausforderungen bleiben vorhanden, wie aktuelle Statistiken belegen.

Wie auch Autarq berichtet, wurden 2023 bereits 14,6 GW neue Solaranlagen installiert, fast doppelt so viel wie im Vorjahr. Auch 2024 sollen weitere 13 GW sowie in den folgenden Jahren massive Zuwächse erwartet werden. Bisher sind es vor allem private Haushalte und Unternehmen, die einen bedeutenden Teil zum Ausbau beitragen und zeigen, dass in Deutschland ein gutes Händchen für die Energiewende besteht.

Die fortschreitende Energiewende ist unverkennbar und bringt nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch ökonomische Chancen mit sich. Inzwischen erzeugten die erneuerbaren Energiequellen bereits 22,4% des Brutto-Endenergieverbrauchs, mit einem klaren Aufwärtstrend. Die Frage bleibt, wie schnell Deutschland diese Herausforderungen meistern kann, um seine Ziele rechtzeitig zu erreichen.

Für weitere Informationen über die aktuelle Lage der erneuerbaren Energien in Deutschland werfen Sie auch einen Blick auf Umweltbundesamt, wo Sie spannende Statistiken zur Stromproduktion und zu den Zielen für 2030 finden.

Details
OrtMärkisch-Oderland, Deutschland
Quellen